Photo © Brigida González
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Lageplan
Drawing © Bez+Kock Architekten
Grundriss Erdgeschoss
Drawing © Bez+Kock Architekten
Schnitt
Drawing © Bez+Kock Architekten

Bürgerdienste der Stadt Ulm

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Location
Olgastraße 66, 89073 Ulm, Germany
Year
2019
Client
City of Ulm, Central Building Management
Team
Volker Eisele, Jonas Lenz, Jan Elsenhans, Maria Dallinger, Christopher Horn, Erik Bossog, Annika Heise, Meredith Atkinson
Bauleitung
Ernst² Architekten, Standort Ulm
Projektsteuerung
Drees & Sommer GmbH, Betriebsstätte Ulm
Tragwerksplanung
wh-p Ingenieure AG, Stuttgart
HLSK-Planung / Gebäudeautomation
Rentschler und Riedesser Ingenieurgesellschaft mbH, Filderstadt
Bauphysik
EGS-plan Ingenieurgesellschaft mbH, Stuttgart
Landschaftsplanung
silands Gresz + Kaiser Landschaftsarchitektur PartG, Ulm

Der Neubau der Bürgerdienste der Stadt Ulm führt die bislang auf mehrere Standorte verteilten kommunalen Servicedienstleistungen in einem Haus zusammen und macht es zum „Zweiten Rathaus“ der Stadt. Das Gebäude liegt nur wenige Schritte vom Ulmer Hauptbahnhof entfernt an der vielbefahrenen Olgastraße, die den Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer nachzeichnet.
Über einem zweigeschossigen Sockelbauwerk erhebt sich ein fünfgeschossiger Turm, der sich prägnant in die Silhouette öffentlicher Gebäude entlang der Olgastraße einreiht. Die streng gegliederte Fassade aus hellem Ortbeton wurde von einem Steinmetz in handwerklicher Arbeit vollflächig gestockt, die Kanten entlang der Fensteröffnungen wurden scharriert. Dadurch wurde das dem Beton beigemischte, beigefarbene Juragestein (Ulmer Weiß) an der Betonoberfläche freigelegt, welches der Fassade eine wertige Anmutung und einen regionalen Bezug verleiht.

Gemeinsam mit der benachbarten Handwerkskammer begrenzt der Neubau einen kleinen Platz, von dem aus der Zugang zum Gebäude erfolgt. Den Besucher empfängt eine zweigeschossige Halle, deren beide Ebenen über einen offenen Treppenlauf und umlaufende Galerien räumlich miteinander verknüpft sind. Betonkerne mit gestockter Oberfläche gliedern den Innenraum. In der Hallenmitte sowie entlang der Galerie befinden sich die Wartebereiche für die Bürger, während zu den Rändern hin die individuellen Beratungstresen angeordnet wurden. Die geometrische Klarheit der weiß lackierten, schreinermäßig gefertigten Einbauten erzeugt gemeinsam mit dem kräftig roten Filz der Sitzpolster und Akustikflächen und den hell eloxierten Abhangdecken eine feine und helle Atmosphäre.

Als Bodenbelag wurde im Foyer ein geschliffener Terrazzo eingesetzt, dem ebenfalls örtlich gewonnenes Juragestein beigemischt wurde. Der Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer und eines Pulverturmes, die bei den Aushubarbeiten der Baumaßnahme entdeckt und freigelegt wurden, wurde im Terrazzoboden des Foyers dezent nachgezeichnet. Zwei originale Mauerstücke der historischen Stadtmauer konnten geborgen und in Situ im Erdgeschoss eingebaut werden. Die Geschichte des Ortes wird somit im Haus der Bürgerschaft lesbar und greifbar gemacht.

Während die hochfrequentierten Funktionsbereiche auf kurzem Weg an der zentralen Halle liegen, sind die Abteilungen mit weniger Besucherverkehr in den 5 Turmgeschossen untergebracht. Jeweils zwei Turmgeschosse sind dabei wechselseitig über einen Luftraum miteinander verbunden, so dass auch im Turm eine innenräumliche Verknüpfung aller Bereiche erreicht werden konnte. Auf der obersten Etage wurde eine Stadtloggia mit Blick über die Ulmer Altstadt bis hin zum Münster realisiert.

Entsprechend der Vorgaben der Stadt Ulm wurde das Haus in Anlehnung an den Passivhausstandard errichtet.

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