Felder Architektur

Ein Hotel auf der Rigi

Das Kräuterhotel Edelweiss ist kein ‚normales‘ Hotel. Es ist ein spezieller Ort der Gastlichkeit und des Sichzuhausefühlens. Es ist ein aussergewöhnliches Gourmetrestaurant mit grossem Kräutergarten. Es ist ein Familienbetrieb mit einem jungen hochmotivierten Team. Es ist ein Ort, wo man sich gerne verwöhnen lässt. Es ist auch ein Ort mit einer langen Geschichte. Anfänglich ein einfaches Berggasthaus, ist es in der Zeit gewachsen zu einem heute stattlichen Gebäudeensemble mit weitläufigem Aussenbereich.

Der Entscheid, das 120-jährige Stammhaus nicht einfach abzureissen und durch einen Neubau zu ersetzen hat verschiedene Gründe, rationale und emotionale. Neben den rationalen sind sicher gerade für einen Ort der Gastlichkeit und des Sichzuhausefühlens die emotionalen besonders wichtig. Stichworte zum Stammhaus sind viele: Wurzeln, Familiengeschichte, die Geister der Ahnen, gemütlich und heimelig, Herz des Hauses und Ort des Geschehens. Ziel ist es, mit dem doch umfassenden Umbauprojekt diese Werte soweit möglich zu erhalten und weiterzutragen. Ziel ist es aber auch, etwas Neues zu schaffen und ein starkes Zeichen zu setzen für die Zukunft. Weiterbauen im Sinne der Kontinuität und des Neuanfangs.

Ein offenes Haus
Am Anfang steht der Wunsch und die Idee eines offenen Hauses, eines wandelbaren Labors, eines Experimentierfeldes. Dies wird unterstützt durch ein offenes Raumgefüge im Bereich Eingang, Hotellobby, Durchgang zum Restaurant, Speisesaal und Restaurant, mit direkter Kommunikation zwischen allen Beteiligten - den Gästen, den Gastgebern und dem Team.

Ein Zeichen setzen
Neben der Gastronomie und Hotellerie, soll auch gerade das Haus und die Architektur ein Zeichen setzen mit einem einladenden und stolzen Auftritt, mit einem überraschenden Raumangebot, mit robust-nachhaltigen Materialien und nicht zuletzt mit einem sinnigen und wegweisenden Energiekonzept.

Analyse Bestand _ Qualitäten und Mängel
- Standort mit grossen Qualitäten
Ort mit über 100-jähriger Geschichte. Exponierte geografische Lage. Optimale geologische Voraussetzungen.
- Gewachsene Struktur mit Ansammlung von Einzelgebäuden ohne klare Hierarchisierung
Unterschiedliche Architekturen von unterschiedlicher Qualität. Hotel ohne eindeutige Adresse.

Fazit und architektonisches Konzept
- Bildung Gebäudegruppe (Klosteranlage) und Stärkung Stammhaus als Kopfgebäude.
- Aussenräume Verstärkung Thema Kräutergarten / Begrünung / Anbau und Verwertung von Essbarem.
- Miteinbezug und Überformung Haus Alpenblick
Erhalt des Bestandes mit Überformung äussere Erscheinung durch Maskierung und Kaschierung (Stützmauer / Pergola / Begrünung als Filter / Neuanstrich).
- Instandsetzung Stammhaus - Weiterbauen auf bestehendem Fussabdruck
Erhalt Fundation / Kellergeschoss / primäres Tragwerk. Ausbau Dachgeschoss mit Vergrösserung Kernbau in Obergeschossen um eine Raumachse. Ersatzneubau der nachträglich ausgeführten Anbauten und Erweiterungen im EG. Gesamtsanierung inklusive Ertüchtigung Tragwerk, Gebäudehülle, Haustechnik, Ausrüstung, Oberflächen. Aufwertung Stammhaus durch attraktive neue bauliche Elemente wie Veranda / Loggia / Balkone / Pergola / grosszügige zeichenhafte Dachaufbauten. Robust hochwertige Holzarchitektur.
- Materialisierung
Ausschliesslich hochwertige ökologische und schadstoffarme Materialien.
- Energiekonzept / Haustechnik
Wegweisendes Energie- und Materialkonzept - Nachhaltigkeit - Schonung Ressourcen. Mischsystem gemäss Gebäudeteil und Funktion. Nachhaltiges Heizsystem - Stückholzheizung / Sonnenenergie / Wärmepumpe.