Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Mit 360 Stores, Veranstaltungsflächen, einem Kino, Food Court, Dachgarten und einem in den Außenraum erweiterten „Riverside Market“ bietet die Wuxi MixC Mall ein breites Spektrum an Anziehungspunkten mit hoher Aufenthaltsqualität: Gemeinsam verbrachte Zeit soll hier zu wertvollen Erinnerungen werden. Geprägt durch die unmittelbare Umgebung, die in der Innenstadt von Wuxi nicht nur eine Anbindung an den Business District, sondern auch an Naherholungsgebiete wie den angrenzenden Lake Tai, den Huishan Forest Park oder das Naturschutzgebiet Meiyuan Hengshan aufweist, werden im Inneren geschäftiges Treiben und Bezüge zum regionalen Natur- und Kulturerbe kunstvoll miteinander verwoben und wie in einem Museum inszeniert.

Konkret bedeutet dies, dass der Innenraum als Stadtraum mit seinen architektonischen Strukturen und markanten Häuserfronten betrachtet wird und funktionale Elemente wie Balkone, Brücken, Rolltreppen und Wegweiser mit Verweisen auf die Natur deutlich hervorgehoben werden, sodass sie wie skulpturale Kunstwerke in dieser Stadtlandschaft zu schweben scheinen. Erschlossen wird diese Szenerie durch drei unterschiedlich große Atrien, die damit in doppelter Hinsicht zu Ausstellungsorten werden. So entstehen prägnante Straßen, Plätze und Orte, die nicht nur eine starke emotionale Bindung schaffen und zum gemeinsamen Entdecken anregen, sondern auch lebendige urbane Unterzentren, die Menschen miteinander in den Austausch bringen und damit die Verweildauer auf angenehme Weise verlängern
Um den Besuchenden die Orientierung auf der weitläufigen Fläche von 70.500 Quadratmetern zu erleichtern, sind die drei Atrien, die das Einkaufszentrum erschließen, unterschiedlich gestaltet. Allen gemein ist zwar das neutrale Weiß der Architektur, das jedoch durch das leuchtende Rot der raumgreifenden Auf- und Abgänge individuell kontrastiert wird und durch die jeweilige Inszenierung verschiedene merkfähige Räume entstehen.

So erzeugen die kraftvollen Rolltreppen und Brücken im östlichen Atrium, das gleichzeitig als Haupteingang fungiert, einen dynamischen Sog in das Gebäude: Wie in einer Stadt mit ihren schmalen Wegen und hohen Fassaden verengt und weitet sich das Entree und gibt spannungsvolle Blicke in die Mall frei. Dabei sind die Unterseiten der Rolltreppen und Brücken mit facettierten Metallelementen verkleidet, die mit jedem Lichteinfall die Wasserreflexionen der nahegelegenen Seenlandschaft nachzeichnen.

Im westlichen Atrium lenkt die installative Anordnung der Rolltreppen den Blick direkt nach oben: Wie die Äste eines Baumes verzweigen sich die Zugänge in die jeweiligen Geschosse und referenzieren mit ihren quadratischen Metallplättchen auf die gepflasterten Pfade am Seeufer und in den historischen Gassen.

Auch das zentrale Atrium, das ebenfalls von oben belichtet wird, ist von den heimischen Gewässern inspiriert, auf deren Oberflächen sich das Sonnenlicht kaleidoskopartig bricht. In diesem Bereich konzentrieren sich die roten Elemente auf die Balkone, die mit ihren Sitzgelegenheiten und abwechslungsreicher Bepflanzung zu Orten der Begegnung werden. Sie sind mit dreieckigen Metallfragmenten gestaltet, die von unten betrachtet ein dynamisches Spiel an reflektierenden Kubaturen ergeben. Ein integriertes, großformatiges Display dient hier zudem als Infoscreen, aber auch als Kulisse für größere Veranstaltungen, die in regelmäßigen Abständen im Hauptatrium stattfinden. Wie auf einem Marktplatz verändert sich so das Erscheinungsbild des Raums ständig und es entsteht ein flexibler Ort, der je nach Anlass und Bedarf angepasst werden kann.

Neben den großzügigen Atrien sind in der Wuxi MixC Mall eine Reihe weiterer öffentlicher Plätze entstanden, die soziale Interaktion und kollektive Erlebnisse fördern. Einer der wichtigsten und größten ist etwa der Food Court „Yummy“ im Untergeschoss, der nicht nur gastronomische Vielfalt, sondern auch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch bietet: In einem zentralen Bereich, der von einer markanten Deckeninstallation – einer spielerischen Adaption des roten Leitmotivs – gefasst ist, stehen den Gästen zum Teil begrünte Sitzinseln zur Verfügung, die jeweils an den Seiten durch zusätzliche Sitzgelegenheiten zum gemeinsamen Essen und Verweilen ergänzt werden.

Aber auch in den oberen Etagen sind Begegnung und Kommunikation Teil des offenen Raumkonzepts: Mit dem zweigeschossigen „Moon Garden“ ist ein äußerst dynamischer Event Space entstanden, der von weiteren Restaurants gerahmt wird und in dem Live-Musik, Ausstellungen und andere attraktive Veranstaltungen in kleinerem Umfang stattfinden können. Besonders prägend ist dabei auch hier die Deckengestaltung: Vor der Fassade spiegelt sich eine großformatige, halbrunde Lichtskulptur in einer metallisch reflektierenden Oberfläche wie der leuchtende Mond im Wasser. Und auch die polygonalen, verspiegelten Stützen, die wie farbig schimmernde Kristalle in die Höhe ragen, setzen sich in der gewellten Edelstahldecke ins scheinbar Unendliche fort.