Stadthalle in Lohr am Main
Lohr am Main, Germany
- Architects
- bez + kock architekten
- Location
- Jahnstraße 8, 97816 Lohr am Main, Germany
- Year
- 2016
- Client
- City of Lohr
- Team
- Michael Gaisser, Iris Schulenberg, Antonia Hauser, Andrea Stegmaier
- Tragwerksplanung
- wh-p GmbH Beratende Ingenieure, Stuttgart
- Technische Gebäudeausrüstung
- Henne & Walter GbR Ingenieurbüro für Gebäudesysteme, Reutlingen
- Elektroplanung
- GBI Gackstatter Beratende Ingenieure GmbH, Stuttgart
- Bauphysik / Akustik
- Wolfgang Sorge Ingenieurbüro für Bauphysik GmbH & Co. KG, Nürnberg
- Bühnenplanung
- Bühnenplanung Walter Kottke Ing. GmbH, Bayreuth
- Küchenplanung
- Ingenieurbüro Glonner Gastronomie- und Verpflegungstechnik
- Landschaftsplanung
- lohrberg stadtlandschaftsarchitektur, Stuttgart
Der Neubau der Stadthalle besetzt eine städtebaulich wichtige Stelle an der Ortseinfahrt und bildet für die Stadt und den Landkreis einen kulturellen Zielpunkt für Musik-, Theater- und Konferenzveranstaltungen.
Der Entwurf zeichnet sich durch eine eigenständige Gestalt in Form eines siebeneckigen Solitärgebäudes aus, welches in der sehr heterogenen Umgebung einen starken, einenden Ruhepol bildet, indem es keine Rückseiten ausbildet und sich trotzdem über den vorgelagerten, öffentlichen Platz eindeutig in Richtung des Altstadtkerns orientiert.
Der weitgehend geschlossene, massive Baukörper beherbergt ein zentrales, lichtdurchflutetes Foyer über mehrere Geschosse, welches an dezidierten Stellen über großzügige Glasfassaden mit dem Außenraum in Dialog tritt. Über das Foyer werden die verschiedenen Nutzungsbereiche verbunden. So gruppieren sich der Haupteingang, der große Veranstaltungssaal und das Bistro im Erdgeschoss um das Foyer. Eine umlaufende Galerie im 1.OG des Foyers erschließt die Konferenzbereiche und die Empore des Saals und eröffnet über eine zweigeschossige Verglasung nach Süden Ausblicke auf den Main. Neben den großen Glasflächen bieten verstreute Lochfenster unterschiedliche Ausblicke und wirken mit ihren breiten Holzrahmen wie Bilder in einer Petersburger Hängung. Der gewählte Baustoff Backstein unterstützt nicht nur die Skulpturalität des Gebäudes, sondern ist durch die Verwendung sowohl im Außen- als auch im Innenbereich essentieller Bestandteil des Raumkonzeptes im Foyer, welches mit der Ambivalenz von Innen- und Außenraum spielt und die Grenzen dieser Raumbereiche bewusst verwischt.
Gleichzeitig verleiht die in Handarbeit erstellte, lebendig strukturierte Oberfläche in ihrer Ursprünglichkeit dem Haus einen menschlichen Maßstab. Zur robusten Außenhülle bildet der feine Holzausbau aus regionalem Eichenholz mit seinen warmen Farbtönen einen bewussten Gegensatz in Optik und Haptik. Der reine Naturwerkstoff zeigt hierbei seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, sowohl als Vollholz als auch als Furnier im Möbelbau und als akustisch wirksame Decken- und Wandverkleidung.
Der große Saal besitzt eine große Öffnung zur östlich vorgelagerten Freiterrasse, die vom Saal aus für Veranstaltungen im Freien genutzt werden kann. Der dunkle Terrazzoboden wirkt mit seiner fast fugenlosen Fläche großzügig und wird optisch durch die schwarz durchgefärbten MDF-Platten an der Wand bis zur Fassadenoberkante weitergeführt, so dass ein stabiles und robustes Fundament entsteht. Auf diese Basis wurde der helle und filigrane Holzausbau in Eichenholz gesetzt, welcher im oberen Wandbereich, an der Decke und auf der Empore zur Ausführung kam.
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