Zeilgalerie - Redesign Fassade und Innenraum

Frankfurt am Main, Germany
Photo © Emanuel Raab
Photo © Emanuel Raab
Photo © Emanuel Raab
Photo © Emanuel Raab
Photo © Emanuel Raab
Visualization © 3deluxe
Photo © Emanuel Raab
Visualization © 3deluxe
Architects
3deluxe
Location
Frankfurt am Main, Germany
Year
2010

Das Redesign des 1992 eröffneten, weit über die Grenzen Frankfurts bekannten Einkaufszentrums ‚Zeilgalerie‘ beinhaltet die vollständige Neugestaltung der Fassade sowie der öffentlichen Bereiche des Innenraums. Da die typologischen und städtebaulichen Voraussetzungen der Vorderfront des Gebäudes eine außerordentliche Bedeutung zukommen lassen, beruht der Gestaltungsansatz von 3deluxe auf einer intensiven Auseinandersetzung mit der architektonischen Oberfläche und ihrer inhaltlichen, strukturellen und materiellen Vertiefung.

In ihrer Eigenschaft als Markenarchitektur sollte das Erscheinungsbild der Zeilgalerie Zeitströmungen und Designtrends widerspiegeln können. Mit Hilfe einer komplex programmierten Lichtinszenierung wird das Aussehen der Zeilgalerie wandelbar und schafft mit seiner Mehrdeutigkeit die Voraussetzung für individuelle Lesbarkeit und Identifikation. Zudem erzeugen mehrere unterschiedlich gestaltete Fassadenebenen reizvolle Überlagerungseffekte und optische Tiefenwirkung. Die sanft pulsierende Lichtornamentik der Medienfassade des rechten Baukörpers beinhaltet eine große Vielfalt ästhetischer Bilder: klare geometrische Muster verwandeln sich fließend in organisch anmutende Licht- und Schattenspiele; feine lineare Akzente wechseln sich mit eindrucksvollen großflächigen Effekten ab. Die Lichtinszenierung der Zeilgalerie versteht sich als künstlerisch-abstrakte Umsetzung von Leuchtwerbung, welche seit langem fester Bestandteil der Architektur kommerzieller Gebäude ist. Anstelle konkreter Werbebotschaften transportiert sie die städtische Lebendigkeit des Ortes in Form stimmungsvoller Lichtbilder.

Als Referenz gegenüber der Bestandsarchitektur von Kramm & Strigl bleibt die charakteristische Dreigliedrigkeit des Gebäudes erhalten. Die übergreifende mattschwarze Farbgebung und verbindende Architekturelemente fassen die drei einzelnen Baukörper nun aber zu einer visuellen Einheit mit großzügiger und repräsentativer Wirkung zusammen.

Das innenarchitektonische Konzept greift die ursprüngliche Idee einer vertikalen Stadtstruktur auf und setzt sie in zeitgemäßer Optik um. Nach Betreten des Gebäudes werden die Besucher von dem Blick in das zehn Geschoss hohe Atrium gefangen genommen: ein faszinierender Kosmos aus sich kreuzenden Rolltreppen und Laufwegen, Trag- und Versorgungsstrukturen sowie unzähligen Lichtquellen, deren Form und Anordnung an illuminierte Hausfassaden erinnern. Der erste Raumeindruck vermittelt Vitalität und urbane Vielfalt – ohne jedoch an Klarheit einzubüßen, da der bisherige Material-, Farb- und Formenmix stark zurückgenommen wurde. Das vorwiegend in Weiß gehaltene Interieur steht in einem spannungsvollen Kontrast zur schwarzen Fassade und schafft ein ansprechendes helles Ambiente. Einen besonderen Blickfang bietet die über sämtliche Etagen reichende LED-Installation, die einen wahren Wasserfall aus Licht durch das Atrium strömen lässt.

Die Integration öffentlich zugänglicher Ruhezonen und Aufenthaltsbereiche ist wesentlicher Bestandteil des erweiterten Nutzungsangebots: Auf jedem zweiten Podest der sich um das Atrium windenden Rampe sind komfortable Sitzbänke angeordnet. Im Untergeschoss ist die Einrichtung einer Lounge und eines Indoor-Spielplatzes für Kinder vorgesehen. Die Neuplanung der dort befindlichen WC-Anlagen trägt ebenfalls zur Steigerung der Aufenthaltsqualität bei.

Sie zeichnet sich durch eine unkonventionelle Raumaufteilung sowie einen extremen Farb- und Mustermix aus. Auch die Aussichtsplattform und die Dachterrasse werden in das Redesign mit einbezogen.

Ein weiteres Beispiel für den Modernitätsanspruch des Projekts ist das neue Informations- und Wegeleitsystem, welches innovative Multimedia-Installationen wie das vor dem Haupteingang angebrachte Infodisplay mit Multitouch-Interface oder eine virtuelle Ansprechperson am Infopoint im Eingangsbereich einschließt.

Related Projects

  • Promenade Favorita, Lugano TI
    mavo gmbh
  • Garten Höhenweg St.Gallen
    mavo gmbh
  • Sagiareal, Greppen LU
    mavo gmbh
  • Progressiver Reinraumausbau
    Lindner Group
  • Büro Allmendstrasse
    BFB Architekten AG

Magazine

Other Projects by 3deluxe

V-Plaza – Stadtentwicklung
Kaunas, Lithuania
Coffee Store perfect day
Frankfurt am Main, Germany
Firmenzentrale Kaffee Partner
Osnabrück, Germany
FC-Campus
Karlsruhe, Germany
Biennale Pavillon
Venedig, Italy