STÄDTEBAU UND FREIRAUM – das Schloss im Zentrum
Die traditionsreiche Landwirtschaftliche Fachschule Winklhof genießt auch über die Grenzen Salzburgs hinaus ein hervorragendes Image. Im Zuge des gewonnenen Architekturwettbewerbs wurde die Qualität des Lehrbetriebs weiter verbessert und erweitert. Durch die Neuerrichtung der Werkstätten für Holz- Metall- und Landtechnik und des bestehenden Pferdebetriebs wurde das gesamte Schulgelände neu organisiert, wodurch das Schloss Winkl als Mittelpunkt der Schule betont wird.
Werkstätten- und Pferdebetriebsgebäude wurden östlich des Schlosses angeordnet und betonen das Schloss Winkl als Mittelpunkt des Schulareals. Die Anordnung des Reitplatzes axial zum Schloss gliedert die neu zu errichtenden Bauvolumina in einen nördlichen und einen südlichen Bereich und rückt das Schloss ins Zentrum des Blickes. Pferdebetriebsgebäude und Werkstätten wurden als eingeschossige, hofförmige Gebäude formuliert. Fluchtende Gebäudekanten sowie jeweils gleich hohe umfassende Dachtraufen verweben die beiden Neubauten zu einem gemeinsamen architektonischen Ensemble.
Umgebende Grünflächen werden als landschaftlich begrünte Obsthaine und als Freibereiche für Pferde vorgesehen.
ARCHITEKTUR UND RAUMKONZEPT – Synergien und Ensemblebildung
Das Gebäude des Pferdebetriebes wurde im nordöstlichen Bereich des Baufeldes im direkten Bezug zum bestehenden Hof der Landwirtschaft und zur Remise angeordnet. Dadurch können bestmögliche Synergien im Betrieb genutzt werden. Die Reithalle im Osten und die Ställe im Westen sind im Norden durch einen Zwischentrakt und im Süden durch eine überdachte Verbindung verbunden. Die Zugänge zur Reithalle erfolgen über die Längsseite jeweils vom Zwischentrakt sowie über die überdachte Verbindung. Der Zuschauerbereich im Süden der Halle wurde im Nahebezug zum Reitplatz angeordnet. Im nördlichen Zwischentrakt zwischen Stall und Reithalle befinden sich Waschbox und Sattelkammer.
Die Werkstätten für Holztechnik, Metalltechnik und Landtechnik gruppieren sich L-förmig um einen gemeinsamen Werkhof. Der Werkhof dient als Manipulationsfläche und als gemeinsamer Arbeitsbereich im Freien. Im Norden wird der Werkhof durch eine Wand vom Reitplatz abgetrennt. Dadurch werden störende Sicht- und Schallimmission zwischen beiden Funktionsbereichen vermieden. Die Dimensionierung des Werkhofes ist so gewählt, dass die Ein- und Ausfahrt zur Anlieferung mittels LKW in einem Zug möglich ist. Die Anlieferung in die Werkstätten erfolgt über Sektionaltore vom Werkhof. Die Produktionshalle der Metalltechnik steht in direktem Bezug zum Arbeitsbereich der Landtechnik.
BAUKONSTRUKTION UND ÖKOLOGIE
Die Gebäudevolumina der Neubauten sind äußerst kompakt gehalten. Ein konstruktiv einfaches Grundgerüst stellt die Basis eines robusten und auf Wirtschaftlichkeit ausgelegten Ansatzes dar. Die Werkstätten und der Stall sind in Holzskelettbauweise konzipiert. Die Holzkonstruktionen werden generell nicht verkleidet, sondern bleiben außen und innen sichtbar und lassen den konstruktiven Holzbau aus unbehandelten heimischen Nadelhölzern sichtbar. Umlaufende Vordächer bilden einen effektiven konstruktiven Holzschutz für die vertikalen Bauteile. Dachflächen werden großflächig als retentionsfähige Gründächer ausgebildet und tragen zu einem angenehmen ökologischen Mikroklima bei. Das Solarpotential der Gebäude wird durch großflächige PV-Anlagen auf den Dächern genutzt.
Landwirtschaftliche Fachschule Winklhof
Back to Projects list- Location
- Winklhofstraße 10, 5411 Oberalm, Austria
- Year
- 2025
- Client
- Amt der Salzburger Landesregierung
- Team
- Ondrej Kövér, Kerstin Loder, Angela Lulati, Manfred Thallner