Bohnenberger Observatorium, Schloß Hohentübingen
Back to Projects list- Location
- Burgsteige 11, Schloss Hohentübingen, 72070 Tübingen, Niemcy
- Year
- 2018
Das Joh. Gottlieb Friedrich Bohnenberger Observatorium auf Schloss Hohentübingen:
Bei dem kleinen, massiv gemauerten Rundbau aus Sandstein handelt es sich um ein ehemaliges Observatorium auf der Ostbastion des Schlosses Hohentübingen, welches zur Landesvermessung genutzt wurde. Die Brutto Grundfläche beträgt gerade einmal 8,81m², die Netto Grundfläche des Innenraums beträgt 5,73m².
Johann Gottlieb Friedrich Bohnenberger leitete von der Festung Hohentübingen aus die wissenschaftliche Vermessung Württembergs. Er legte den Nullpunkt für die Kartierung in sein hoch über der Stadt gelegenes Büro im Nordostturm. Bis heute sind sämtliche württembergischen Flurkarten auf diesen Nullpunkt hin ausgerichtet.
Der kleine Turm beherbergt den "Reichenbach'schen Wiederholungskreis", das einzigartige historische Messinstrument, das Astronom Bohnenberger zur Bestimmung der Koordinaten von Himmelsobjekten dort bodennah platzierte. Das Gebäude ist in Einheit mit seinem historischen Messinstrument ein einzigartiges Zeugnis für die Geschichte der Vermessung und Instrumentenkunde mit hoher denkmalpflegerischer Bedeutung. Rechtzeitig zur 200 jährigen Jubiläumsfeier der Württembergischen Landesvermessung wurde das Ensemble im September 2018 fertiggestellt.
Ziel der Baumaßnahmen war es, das Gebäude behutsam zu restaurieren und in Stand zu setzen, um das historische Messinstrument wieder an seinem bisherigen Platz aufzustellen. Das Gebäude wurde von diversen Fachrestauratoren (Stein, Holz, Textil, Putz und Metall) in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege aufwändig restauriert und wieder instand gesetzt, unter koordinierender Aufsicht unseres Architekten. Boden und Beleuchtung im Innenraum, die alarmgesicherte Vitrinenverglasung von Tür- und Fensteröffnungen und die neue, tiefer gesetzte Außenringfläche mit Sitzbänken, Informationstafeln und Beleuchtung wurden neu gestaltet.
Damit ist es für die Öffentlichkeit wieder wahrnehmbar und als museales Erlebnis begehbar gemacht. Denn mit der feierlichen Einweihung gehört das Observatorium nun offiziell zur Ausstellung des Museums der Universität Tübingen als Teil der Schloss Sternwarte.