Ein Dialog zwischen Architektur und Landschaft
Das geplante Hotel in St. Valentin auf der Haide nimmt direkten Bezug zur alpinen Umgebung. Inspiriert von den traditionellen Stadelbauten der Region, vereint es eine klare, quaderförmige Form, ein steiles Dach und natürliche Materialien zu einer harmonischen Verbindung von Moderne und Tradition.
Herausforderungen und Lösungen
Ein zentrales Anliegen war die behutsame Integration des Gebäudes in die unberührte Obervinschger Landschaft. Die größte Herausforderung bestand darin, die große Kubatur als unaufdringliche Architektur zu gestalten, die dennoch höchsten Wohnkomfort bietet. Die reduzierte Formensprache, die dunkle Holzfassade und die landschaftsbezogene Gestaltung der Außenräume ermöglichen eine Balance zwischen Architektur und Natur.
Bautechniken und Materialien
Aufgrund statischer, akustischer und brandschutztechnischer Anforderungen wurde das Gebäude in Massivbauweise mit Stahlbeton- und Ziegelkonstruktionen errichtet. Die dunkle Holzlattenfassade nimmt Bezug auf die abgewitterten schwarzen Fassaden der historischen Stadel. Das Satteldach mit schwarzen Ziegeln und kupferne Details wie Regenrinnen und Abläufe setzen Akzente.
Im Inneren wechseln sich Sichtbeton, verputzte Ziegelwände und Holzverkleidungen ab. Die Wohnräume sind mit geschliffenem Estrich ausgestattet, die Nassbereiche mit schwarzen Fliesen und kupfernen Armaturen. Holzinnentüren und dreifach verglaste Fenster mit Holzrahmen aus lokaler Fichte tragen zur warmen Atmosphäre bei.
Räumliche Anordnung und Nutzung
Das sechsgeschossige Gebäude ist barrierefrei erschlossen. Der Haupteingang im Norden führt zu einem zentralen Treppenhaus mit Lift. Das Untergeschoss beherbergt die Parkgarage, einen Ski- und Bikeraum sowie Technik- und Lagerräume. In den oberen Geschossen bieten Ferienwohnungen großzügige Terrassen nach Süd-Westen bzw. Nord-Osten. Der Dachbereich umfasst einen SPA-Bereich mit Sauna, Schwimmbad und Terrasse sowie eine gemeinschaftlich nutzbare Dachterrasse mit Panoramablick auf den Haidersee, den Obervinschgau und den Ortler.
Realisierung und Nachhaltigkeit
Das Projekt legt großen Wert auf Nachhaltigkeit. Die umgebenden Wiesen bleiben weitgehend unberührt und werden nur punktuell mit einheimischen Sträuchern bepflanzt, um das natürliche Landschaftsbild zu erhalten. Die Bauarbeiten wurden nahezu ausschließlich von lokalen Handwerkern ausgeführt. So entsteht ein Hotelbau, der moderne Architektur, traditionelle Bauweise und nachhaltige Technologien vereint – eine Hommage an die alpine Umgebung und ein Rückzugsort für Erholungssuchende.
