Foto © Bruno Klomfar
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Altes Rathaus Hohenems

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Localització
Sägerstrasse 8/10/12, 6845 Hohenems, Austria
Any
2024
Equip
DI Hans Hohenfellner, MSc Arch Christian Neff

Planung: 03/2022-12/2023
Ausführung: 10/2023-09/2024
Nutzfläche: 520m²

Geschichte
Das Haus wurde unter der Herrschaft des Grafen Kaspar von Ems in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet und diente von 1637 bis 1830 als Gemeindekanzlei, daher kommt die Bezeichnung „Altes Rathaus“. Im Jahre 1927 wurde das Gebäude weitgehend umgebaut,
eine letzte Baustufe stammt aus dem Jahre 1957. Im Jahr 2000 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt, so die Recherche von DI Raimund Rhomberg, der eine sehr genaue Bestandserhebung erstellt hat.

Funktion
Der Altbau soll soweit saniert werden, dass in den drei Geschossen drei separate Wohnungen
unter Beibehaltung der Bestandsstruktur entstehen. Im Anbau soll im Untergeschoss ein Atelier
errichtet werden. Das Obergeschoß soll für eine Kleinwohnung über 2 Geschosse gerichtet werden. Der Neubau beinhaltet 6 Kleinwohnungen, welche ebenfalls vermietet werden.

Erschliessung
Der Hauptzugang befindet sich zwischen Altbau und Neubau mit einigen Stufen über Straßen Niveau. Über eine Stahlbetontreppe gelangt man in das erste Obergeschoss, wo ein Laubengang das Top 2+3 im Altbau und die Kleinwohnungen im Neubau erschließt. Die Wohnung im Anbau erhält eine eigene Außentreppe. Das Atelier wird direkt von der Straße aus erschlossen. Der Neubau wird unterkellert und bietet für die Haustechnik und Serviceräume, die Kellerabteile und den Müll- und Fahrradraum Platz.

Altbau:
Das Grundrissschema ist nach dem traditionellen Eckflurschema in drei Räume unterteilt.
Die Stube ist der Situation entsprechend zur Straße gerichtet, im Anschluss befindet sich die Kammer, die Flurküche ist bergseitig nach Süden orientiert. Auffallend sind auf der Nordseite=Straßenseite die 2 Vorschübe bei der gestrickten Holzfassade. Jeder Vorschub wurde mit einem Würfelfries unterhalb und oberhalb der Fenster verziert und betont die Horizontale.
Beim Altbau wird die Holzstrickbauweise als Fassade belassen.
Die Würfelfriese bei der Fensterbrüstung und im Sturzbereich sind zu erhalten bzw zu ergänzen. Der Sockel wird mit einem Kellenwurf grob verputzt werden. Die Fensterteilung soll dem historischen Vorbild nachempfunden werden und wie auf der ersten Darstellung mit 2 Drehflügeln und einem oberen Sprossen mit einer 4er Teilung ausgeführt werden. Fensterfarbe deckend weiß. Die Schlagläden sind wahlweise als Bretter oder Jalousieläden auch mit einem Anstrich möglich. Das Erscheinungsbild soll erhalten bleiben, auch wenn die Raumhöhen der einzelnen Geschosse um ca 20 cm angehoben werden. Die Dachstuhlkonstruktion wird mit gleicher Dachneigung und einheitlicher Flachfalz-Ziegeldeckung neu errichtet. Als Farbton für die Fassade des Altbaus samt Dachstuhl ist ein dunkelbrauner Farbton vorgesehen, damit die neuen Balken nicht hervortreten.

Anbau:
Damit der Schopfcharakter des Anbaues besser zur Geltung kommt wird die Fassade einen vertikalen Holzschirm erhalten mit genau platzierten Fensteröffnungen. Die bestehende Stahlbeton Außentreppe soll ein feines Stahlgeländer als Absturzsicherung bekommen. Auch ortgangseitig Richtung Straße wird ein Vordach ausgeführt werden. Wichtig scheint das Zurücksetzen der straßenseitigen Außenwand damit beim Altbau die Vorköpfe der Stickbauweise besser zur Geltung kommen und das Haupthaus betonen.

Neubau (Nachverdichtung)
Der Baukörper wird als unaufgeregter Neubau in Massivbauweise freigestellt, nimmt die Bauflucht des Nachbargebäudes auf und spielt die Gebäudeecke des Altbaus frei. Einzig das flach geneigte Dach wird an den Altbau angeschlossen, sodass ein überdeckter Eingangsbereich geschaffen wird und den Hang spüren lässt. Ausgeführt in monolithischer Ziegelbauweise mit Betondecken wird eine verputzte Fassade vorgeschlagen, deren Farbigkeit zusammen mit den Holzfenstern auf die Farbigkeit des Altbaus abgestimmt wird.

Vorbereich-Außen Gestaltung
Tatsache ist, dass die Straße verlegt und ein neuer Gehsteig den Abstand zum Haus vergrößert. Dieser soll gepflastert werden und muss sich im Material vom Asphalt der Straße abheben. Der Brunnen soll wieder Verwendung finden und in der Verkehrsinsel untergebracht werden. Hochstämmige Bäume werden gepflanzt und sollen die Verkehrsführung leiten.

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