Storchensiedlung

Das Entwurfsgebiet liegt am südlichen Dorfrand von Oetwil am See. Mit dem Bezug zur offenen Landschaft und den umliegenden, vereinzelten Gehöften bot der Ort typologisch wie auch ortsplanerisch die Chance diese dörflich verstandene Identität weiterzubauen.
Die Setzung der beiden Neubauvolumen erfolgt bewusst nicht strassenbegleitend, sondern orientiert sich an den Höhenlinien, wodurch eine Raumfassung auf der südwestlichen Seite entsteht, wo die ortstypischen Bauerngärten angelegt sind.
Typologisch fügt sich das Projekt durch den Übertrag der für diese Gegend typischen Satteldachform in einer sowohl der Umgebung als auch den Neubauten angemessenen Dimension in die Abfolge der Bestandsbauten ein. Die Differenzierung der Orts- und Traufseiten, das Aufnehmen der ortsüblichen Giebelfeldlänge und der leichte Knick im Grundriss unterspielen dabei die Grösse der Häuser.
Die Erschliessung der beiden Dreispänner erfolgt jeweils über ein natürlich belichtetes Treppenhaus an der Nordostfassade. Mittig liegt eine nach Südwesten orientierte 2,5-Zimmer-Wohnung, die von einer grosszügigen Loggia profitiert. Die 3,5- bzw. 4,5-Zimmer-Wohnungen an den beiden Seiten sind jeweils durchgesteckt und weisen damit sowohl einen Bezug über den Wohnraum nach Südwesten als auch über den offen anschliessenden Ess- bzw. Küchenraum zum Dorf auf.
Alle Fassaden umgibt ein Kleid aus unbehandelten Fichten- und Tannenbrettern. Bei den Loggien sind die Bretter aufgeschnitten. Mittels einer Eckausrundung der Öffnung werden die Stirnseiten der Loggiakonstruktion vor Witterung geschützt und der Baukörper als Ganzes zusammengefasst.

Projektwettbewerb 2018, 1. Preis

Ausführung 2018–2021