Schnitzschule, Neubau

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Standort
82487 Oberammergau, Deutschland
Jahr
2011

Ein Miteinander von massiven und hölzernen Bauten prägt das unmittelbare Umfeld der Schnitzschule. In Wechselwirkung zum denkmalgeschützten Hauptgebäude ist die Hülle der neuen Ausstellung als leichte Holzstruktur errichtet. Die polygonale Form reagiert auf die örtlichen Gegebenheiten und passt den Baukörper in die Umgebung ein. Das ruhige Erscheinungsbild lässt das Hauptgebäude weiterhin für sich wirken. Die regionale Tradition des Holzbaus sowie der Umgang mit dem Werkstoff Holz in der Schnitzschule wird im neuen Ausstellungsbau gegenwärtig.

Der Erweiterungsbau definiert sich durch die Bereiche Sockel und Hülle. Der Ausstellungsbereich - durch fließende Niveauunterschiede zoniert - wird von einer Hülle überspannt, deren gefügte Holztragstruktur zum massiv geformten Sockelbereich kontrastiert. Variierende Pfostenabstände erzeugen bereits aus der Ferne betrachtet unterschiedlich transparente Fassadenbereiche.

Vier nebeneinander angeordnete große Flügeltüren öffnen sich zum Vorbereich der Schnitzschule und geben, integriert in die transparente Fassade, den Blick auf die grandiose Landschaft von Oberammergau frei. Terrassierte Ebenen mit verbindenden Stufen definieren den Weg des Besuchers durch die Ausstellung. Die differenzierte Treppenanlage wird Teil des Ausstellungskonzepts und bietet verschiedenartige Möglichkeiten zur Ausstellungsgestaltung. Nordseitig, in unmittelbarer Nähe zum tieferliegenden Anlieferhof, befindet sich ein im Sockelbereich integrierter Werkraum zur Holzbearbeitung, sowie ein Übergang zum Bestandsgebäude unter dem Geländeniveau.

In Analogie zum traditionellen Bundwerk ist die Holztragstruktur außen sichtbar präsentiert. Der nachhaltige Baustoff Holz, der hohe Anteil an Speichermasse im Betonsockel und dem Nutzestrich, die extensive Dachbegrünung, sowie das Verhältnis von geschlossenen zu offenen Fassadenbereichen leisten einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Bauen. Technische Maßnahmen zur Klimatisierung waren nicht notwendig.

Auftraggeber
Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Leistungsphase
I-V

Planungszeit
01/2009 - 03/2010 (Neubau)

Bauzeit
04/2010 - 07/2011 (Neubau)

Nutzfläche
152 m² (Neubau)

BGF
222 m² (Neubau)

BRI
912 m³ (Neubau)

Baukosten brutto
860.000 EUR (Neubau)

Baukosten brutto
390.000 EUR (Sanierung / Umbau Bestand)

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