Videofilm anlässlich der Teilnahme an den Architektouren 2021
Video © Orla Connolly und Jens Weber, München / karlundp
Foto © Jens Weber, München
Foto © Jens Weber, München
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Grundschule an der Haimhauser Straße

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Standort
Haimhauser Straße 23, 80802 München, Deutschland
Jahr
2020
VOF-Verfahren
2011
Auftraggeberin
Landeshauptstadt München vertreten durch Baureferat
Teamleitung
Katrin Kratzenberg
Projektleitung
Michael Bayer, Cornelia Oswald
Stellvertretende Projektleitung
Jennifer Reinfeld
Mitarbeit
Sally Alejos, Denise Brand, Lisa Dehoust, Judith Laus, Daniel Jakovetić, Peter Riedel, Giorgi Rijamadze, Diana von Roon, Claudia Wergin

Generalsanierung, Umbau und Erweiterung eines denkmalgeschützten Schulgebäudes mit zwei Sporthallen in 2 Bauabschnitten mit Interimsplanung in städtebaulich beengter Lage bei laufendem Schulbetrieb.

Es handelt sich um einen viergeschossigen, historisierenden Jugenstilbau mit Treppengiebeln, reichem Kratzputzdekor und skulptierten Portal des Architekten Theodor Fischer.

Der vorgefundene Gebäudegrundriss hatte die Form eines im Nordwesten offenen Rings, der einen Hof umschließt. Im Zuge der Baumaßnahme wurde an der unbebauten Nordwestecke des Bestands ein Erweiterungsbau ergänzt, der eine ringförmige Erschließung der Räumlichkeiten ermöglicht.

Der dadurch entstandene, allseitig umschlossene Innenhof wurde mit einem Folienkissendach überdeckt. Der ehemalige Außenraum mit historischen Rundbogenfenstern wurde so zum temperierten, lichten Innenhof im Herzen der Schule und kann als Pausenhof, Aula und Versammlungsstätte genutzt werden.

Wertschätzung und Respekt vor der Baukunst Theodor Fischers bildeten während des gesamten Planungsprozesses die Grundlage unserer architektonischen Haltung.

Wo immer möglich, wurden bauzeitliche Elemente geschützt, erhalten und ihnen zu neuem Glanz verholfen. Dabei erfolgte die Planung stets mit Achtung vor der historischen Ressource; gleichzeitig wurde der historische Bestand zum Wegweiser für alles Neue.

Ergänzungen im Bestand leiteten sich formal aus den vorgefundenen, bauzeitlichen Ausstattungsdetails ab. Letztere wurden als neu hinzugefügte Elemente in die Jetzt-Zeit übertragen, ohne dabei Originale zu kopieren.

Der Neubau und das Folienkissendach wurden mit Klarheit und Präzision zum Bestand gesetzt. Materialität und Formensprache des 21. Jahrhunderts treten in einen bereichernden Dialog mit dem historischen Gebäude. Das sensible, respektvolle Einfügen neuer Strukturen in die historischen Baukörper, im Großen wie im Kleinen, bewirkt eine Steigerung in der Wahrnehmung des Bestandsgebäudes.

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