Aufstockung Landesgeschäftsstelle Rheinland-Pfalz

Mainz, Deutschland
Perspektive Innenraum
Visualisierung © Mastering Archviz
Perspektive Aussenansicht
Visualisierung © Mastering Archviz
Architekten
architekturbüro .pg1
Standort
Hindenburgplatz 6, 55001 Mainz, Deutschland
Jahr
2020
Bauherrschaft
Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Statiker
Pahn Ingenieure
Wettbewerb
2020, 1. Preis

Das Haus der Architektenkammer ist unserer Auffassung nach ein Haus der Architektur. Dessen erste und vornehmste Aufgabe die Werbung für gute Architektur und das ist, was – im Sinne des in Ludwigshafen geborenen Philosophen Ernst Bloch – gute Architektur sein kann. Das geschieht zum einen durch die Tätigkeit der hauptamtlichen Kammermitarbeiter und zum anderen durch das ehrenamtliche Engagement der gewählten Berufsvertreter. Der Wettbewerb zur Aufstockung der Landesgeschäftsstelle, deren Planung, Bau und nach Fertigstellung öffentliche Wahrnehmung bietet nun die Möglichkeit, auch im Gebäude - in einem aufgesetzten Kubus - zu zeigen, was gute Architektur ist.

Ein an der Außenseite des Baukörpers perforiertes Weißblech sorgt für den nötigen Sonnenschutz und bietet gleichzeitig Transparenz, die besonders in den Abendstunden und während der Nacht den Baukörper bei eingeschalteter Beleuchtung „glühen“ lässt. Im Bereich der Hebefaltläden kontrastieren außenseitig mit Baubronze verkleidete Holzfenster die helle Fassade des Gebäudes und sorgen für eine edle Optik. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ist der Innenraum fast vollständig mit hellem Douglasienholz ausgekleidet, welches im Bereich der Außenwände gekalkt ist und somit die Fassade referenziert. Schwarzes Mobiliar und ein geschliffener, grauer Estrich, bilden den Gegenpol des reinen Interieurs.

Zu guter Architektur gehört auch – wiewohl im Fortschrittsoptimismus des 20. Jahrhunderts lange Zeit vergessen – eine ökologische Bauweise mit möglichst reduzierter Verwendung von nachhaltigen oder bei ihrer Herstellung selbst energieverbrauchsarmen Materialien. In unserem Falle sind das eine Holzkonstruktion für die Aufstockung, Raumteiler aus Holz, Glas für Fenster, Türen und Oberlichter und Stahlblech für den Sonnenschutz. Für den Boden der Aufstockung wurde auf ein zusätzliches Tragesystem verzichtet – zugunsten der Ertüchtigung der Bestandsdecke mit Kohlefaser-Lamellen und damit der Einsparung von grauer Energie.

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