Betriebsgebäude Fa. elobau

Probstzella, Deutschland
Betriebshof von Südosten
Foto © Fotodesign Peters
Südfassade, Blick des Bahnreisenden
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Gesamtansicht
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Patio, grünes Zimmer zwischen Foyer und Personalräumen
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Südwestansicht, Zugang Verwaltung
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Innenansicht
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Innenansicht
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Architekten
f64 Architekten und Stadtplaner GmbH
Standort
Am Überlandwerk 1B, 07330 Probstzella, Deutschland
Jahr
2016
Bauherrschaft
grimelo GmbH & Co. KG, Leutkirch

Neubau eines Betriebsgebäudes mit Produktionshalle und Büros in Laubholz

In einem abgelegenen Gewerbegebiet nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Thüringer Schiefergebirge wurde ein Betriebsgebäude errichtet, das Maßstäbe in Punkto Nachhaltigkeit und Design setzt. Der Bau besteht aus einem flachen Kopfbau mit Büros und der direkt an die Büros angrenzenden Produktionshalle mit ca. 1.250 m² Fläche.

Konstruktion

Dem Anspruch an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz folgend kam für das Gebäude als Konstruktionsmaterial nur Holz infrage. Das 25 Meter spannende Holztragwerk der Halle wurde möglichst filigran als Streben-Fachwerkträger konzipiert. Durch die Verwendung von Buchen-Furnierschichtholz konnten extrem schlanke und sehr elegante Querschnitte realisiert werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Brettschichtholz-Trägern beträgt die Materialersparnis aufgrund der schlankeren Dimensionierung der Bauteile rund 42 Prozent. Dies macht die gewählte Bauweise auch wirtschaftlich. Die Obergurte der Fachwerkträger sind bündig in die Hallendecke aus lasierten Nadelholz Tafeln eingelassen. Auch Stützen und Kranbahn sind in Buche-Furnierschichtholz ausgeführt.

Das gesamte Erdgeschoss ist großzügig verglast und bietet ständigen Bezug in die Landschaft des Thüringer Waldes. Auch zwischen Halle und Büros befinden sich Glaswände und verbinden auf diese Weise unterschiedslos und demokratisch die Büros mit der unmittelbar daneben befindlichen Produktionshalle. Durch die aufgelöste Konstruktion kann der gesamte Luftraum der Halle alltäglich als großzügiger Raum wahrgenommen werden, die warmen Holzoberflächen kommen den Mitarbeitern des metallverarbeitenden Betriebes zugute.

Über dem gläsernen Sockelgeschoss liegt leicht verschoben das flächig gestaltete geschlossene Volumen der Halle. Es enthält die Technik, Umkleiden sowie den Luftraum der Halle und bildet ein Vordach über dem Ladehof. Die Halle kann bei Bedarf später in gleicher Bauweise um mehrere Achsen erweitert werden.

Ein Birkenhain überdeckt locker den Raum entlang des Gebäudes neben der Erschließungsstraße und dem Mitarbeiterparkplatz. Die hellen Birken kontrastieren mit dem schwarzen Schiefer. Zwischen Eingang, Büroräumen, Personal- und Besprechungsraum befindet sich ein eingezogener Lichthof als "grünes Zimmer".

Fassade

Die Fassade aus Schieferplatten nimmt Bezug auf zum Materialeinsatz der traditionellen Bauweise im Schiefergebirge. Die traditionelle Deckungsart erfährt in dieser Anwendung eine moderne Interpretation, indem die Textur des Schiefers in der monolithischen Großform des Gebäudes abgebildet wird. Die dunkle Masse der Großform des Baukörpers erzeugt ein spannungsvolles Verhältnis gegen das vollständig transparente Erdgeschoss.

Klima- und Energiekonzept

Die für Gebäude und Produktion erforderliche Energie erzeugen Photovoltaikanlagen vor Ort. Der Großteil davon wird gespeichert und bei schwacher Sonneneinstrahlung selbst verwendet. Über Wärmepumpen dient der Strom auch zur Heizung und Kühlung des Gebäudes. Es kann eine reale Stromautarkie von ca. 60% für Gebäude- und Nutzerstrom nachgewiesen werden, in der Jahresbilanz produziert das Gebäude mehr Energie als es inklusive der Produktion verbraucht.

Deutscher Holzbaupreis 2017 - Engere Wahl
Architekturpreis Thüringen 2017 - Anerkennung
DGNB Preis "Nachhaltiges Bauen" - Nominierung
einszueins Ausgezeichnete Bauten in Thüringen 2018 - Preisträger
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2018 - Preisträger

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