Betriebskindergarten SALK

Salzburg, Österreich
Foto © DI Christof Reich
Foto © Hillebrand Bau GmbH
Foto © kofler architects
Architekten
kofler architects
Standort
Lindenhofstraße, 5020 Salzburg, Österreich
Jahr
2008
Bauherrschaft
Salzburger Landeskliniken
Team
Christof Reich, Peter Strobl

Der bestehende Betriebskindergarten war in die Jahre gekommen und musste der Erweiterung der Chirurgie West weichen. Nach mehreren Standortuntersuchungen innerhalb und außerhalb des Krankenhauses entschied man sich für den bestehenden Parkbereich nördlich des Gebäudes der Blutzentrale.

Die Idee
Inspiriert durch die Lage des Grundstückes zum Park hin und dem bestehenden Baumbestand, wurde gemeinsam mit der Bauherrschaft die Idee zum Baumhaus geboren - der Traum eines jeden Kindes. Um Begeisterung und Visionen in Kindern zu wecken, brauchen sie einen besonderen Ort. Die Gruppen- und Bewegungsräume in luftiger Höhe werden von unrhythmisch, schräg positionierten Stahlstützen, sprich Baumstämmen getragen.

Diese Baumhauslösung bietet mehrere konstruktive und funktionelle Vorteile: einerseits werden so die Gruppen- und Bewegungsräume vom Hauptgebäude abgerückt, wodurch eine mögliche akustische Belastung für die angrenzenden Arbeitseinheiten der SALK stark reduziert wird; weiters wird durch diese Abrückung vom Hauptgebäude für ausreichende Belichtung der darunter liegenden Räume gesorgt; es können Räume auf unterschiedlichen Niveaus entstehen, wodurch man der Authentizität eines Baumhauses sehr nahe kommt.

Die Erschließung
Der neue Anbau und der Umbau eines Teils des 2. Ober- und Dachgeschosses bietet 124 Kindern Platz. Das Angebot umfasst zwei Kindergarten- und zwei Hortgruppen mit den dazugehörigen Bewegungsräumen im ‚Baumhaus‘, zwei Spielgruppen, eine Krabbelstube und Spielterrasse im Dachgeschoss des Bestandsgebäudes. Garderoben und Sanitärräume, sowie die Räumlichkeiten der Verwaltung und des Personals sind ebenfalls im Bestand der Blutzentrale im 2. OG zu finden.

Die Vertikalerschließung erfolgt sowohl über das neu errichtete Stiegenhaus am westlichen Ende der Blutzentrale, als auch über die bestehende Treppe. Vom Innenbereich des Kindergartens bzw. Horts gelangt man über einen internen Laubengang zur Freitreppe mit integrierter Rutsche, welche in den Park bzw. großzügigen Freispielbereich ins Erdgeschoss führt.

Die Konstruktion
Das in Holzbauweise errichtete Baumhaus ruht auf einem Wald von Betonstämmen. Aufgrund eines sehr straffen Zeitplanes, entschied man sich für eine Trockenbauweise, um Zug um Zug mit dem Innenausbau nachziehen zu können. Die bewährte Holzriegelkonstruktion entspricht der geforderten Leichtbauweise, um das auf den Stützen lastende Gewicht so gering als möglich zu halten.

Den Projektbeteiligten war es wichtig, die Wahl der Materialien auf die Grundidee hin abzustimmen. So wurde darauf Wert gelegt, heimische Hölzer und Sägewerkprodukte zu verarbeiten, und die Fassade nachhaltig mit einer sägerauhen Holzfassade in den Grundfarben Skandinaviens zu gestalten. Die konsequente Verfolgung der Grundidee führt letztendlich zu einem natürlichen, abenteuerlichen Ort für Kinder.

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