Erinnerungsort Olympia Attentat '72

München, Deutschland
Foto © Christian Horn – horncolor.de
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Visualisierung © Brückner & Brückner Architekten Tirschenreuth | Würzburg
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Architekten
Brückner & Brückner Architekten
Standort
Westlicher Lindenhügel, Olympiapark, München, Deutschland
Jahr
2017

Ein Schnitt | Neubau Erinnerungsort Olympia Attentat '72

Der Erinnerungsort für die Opfer des Olympia-Attentats 1972 respektiert das Vorhandene. Es wird nichts hinzugefügt, wohl aber etwas weggenommen und verwandelt. Ein Einschnitt ist zentrales Sinnbild für das dramatische und lange nachwirkende Ereignis.

Wie selbstverständlich fügt sich der Erinnerungsort in die Olympialandschaft ein. Präzise Schnittflächen in eigener Materialität und homogener Oberfläche definieren den Einschnitt. Der entstehende Raum tieft sich abgestuft in die Landschaft ein. Die Stufen der Absenkung und damit auch die Form der Präsentationsebene folgen den nach unten projizierten Höhenlinien. Das der Landschaft Weggenommene wird geschützter Raum. Ein Gefäß für Erinnerung und Information entsteht, begehbar 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr, sich stetig verändernd mit der Witterung und im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten.

Der Erinnerungsort bietet ein beeindruckendes Panorama, das Blickbeziehungen zu den authentischen Orten des dramatischen Geschehens herstellt: Attentatsort, Olympisches Dorf, Pressehügel, Olympiaturm und die olympischen Sportstätten kommen in den Blick. Eine elf Meter breite Medienwand vervollständigt das Panorama. Ein intensiver Dialog zwischen der mit Bedeutung hoch aufgeladenen Umgebung und dem Erinnerungsort entsteht.

Mitten im Erinnerungsort sitzt ein schlanker Keil. Er erzählt die Biographien der zwölf Opfer. Die Opfer stehen räumlich wie inhaltlich im Zentrum. Der gläserne Keil hat sich aus der folglich dreifach geknickten Wand herausgelöst.

Auf der Medienwand wird mit der Kraft authentischer Bilder und authentischer Worte das Geschehen erzählt. Dem Betrachter erschließen sich so die 36 Stunden umfassende Chronologie des Attentats sowie der historische Kontext. Eine etwa 25 Minuten lange Filmschleife zieht den Betrachter in seinen Bann. Immer wieder tauchen sie auf, die längst vergangenen Bilder von den Orten, in deren Mitte der Betrachter steht. Das verleiht der Erinnerung hohe Präsenz und große Kraft.

Brückner & Brückner Architekten Tirschreuth | Würzburg zusammen mit Theorie & Praxis - Dr. Winfried Helm

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