Hochbord

Dübendorf, Schweiz
Foto © Roman Weyeneth
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Architekten
Fischer Architekten AG
Standort
Hochbordstrasse 39, 8600 Dübendorf, Schweiz
Jahr
2017
Bauherrschaft
Schweizerische Mobiliar Asset Management AG

Wettbewerb 1. Preis – Das Projekt versteht die Typologie des Blockrands mit grosszügigem privatem Innenhof als logische Konsequenz im bestehenden Raumgefüge. Das Gebäude an der Sonnentalstrasse in Dübendorf mit rund 225 Wohnungen sowie Gewerberäumen im Erdgeschoss reagiert differenziert auf die vier jeweils unterschiedlichen Aussenräume. Ein «Hofgarten» ist private Oase und Erweiterung des individuellen Wohnraums.

Das Hochbord in Dübendorf, nur wenige Minuten vom Bahnhof Stettbach entfernt, zählt zu den aufstrebenden Quartieren nahe der Zürcher Stadtgrenze. Das bisher durch heterogene Strukturen aus grossmassstäblichen, hohen industriellen Gebäuden und landwirtschaftlich genutzten Flächen mit niedrigen Bauten geprägte Gebiet erfährt seit Einführung des neuen Quartierplans eine Umzonung in grossvolumige Wohnüberbauungen und Gewerbe.

Der Neubau übernimmt die Typologie des Blockrandes, die der Quartierplan als Basis vorgibt. Damit schafft er Ordnung und Orientierung im öffentlichen Raum. Differenziert geht er auf die unterschiedlichen angrenzenden Stadträume ein – etwa mittels Rücksprung im Nordwesten, um nötigen räumlichen Abstand zum geplanten Hochhaus und zur anliegenden Verkehrskreuzung zu gewährleisten.

Klassisch in Sockel, Mittelbau und Attika gegliedert, reagiert das Gebäude differenziert auf die vier jeweils unterschiedlichen Aussenräume – das städtische Element der autofreien Allee auf der Westseite, die verkehrs- und lärmbelastete Hochbordstrasse auf der Süd- und Ostseite sowie die sonnenabgewandte Seite im Norden. Fast sämtliche Wohnungen sind auf zwei Seiten hin ausgerichtet: zum belebten Stadtraum einerseits, andererseits zum begrünten Innenhof, dem Herzstück der Anlage. Über 40 Grundrisse bieten Raum für unterschiedliche Zielgruppen.

Die Aussenfassade wird konzeptionell durch horizontale Bänder gefasst, welche das Objekt optisch in die Länge ziehen und ihm Dynamik verleihen. Das grobverputzte Brüstungsband stülpt sich vor den Wohnräumen jeweils zu weit auskragenden Balkonen aus weiss lackiertem Metall aus, deren diagonale Versetzung mehrgeschossige Aussenräume schafft. Für die Fensterbänder kommen glasfaserverstärkte Kunststoff-Lichtwellplatten mit einer speziell für das Projekt entwickelten Wellenform zum Einsatz. In ihrer spezifischen Anordnung zwischen den Fenstern erinnern sie an sachte im Wind wehende Gardinen. Als Metapher übersetzen sie das Thema der inneren Wohnlichkeit nach aussen, wobei sich der Effekt von fliessendem Stoff erst bei genauerer Betrachtung als optische Täuschung entpuppt.

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