Justizakademie und Hochschule Schloss Schwetzingen

Schwetzingen, Deutschland
Foto © Roland Halbe
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Foto © Johannes Vogt
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Foto © Johannes Vogt
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Architekten
Aldinger Architekten
Standort
Schwetzingen, Deutschland
Jahr
2012

Die barocke Parkanlage des Schlosses Schwetzingen wird von symmetrischen Ordnungsfiguren geprägt. Vegetation wird durch Ausformung, Stilisierung und Überformung zum architektonischen, räumlichen Element. Symmetrie und geplante, geformte Vegetation sind das Privileg der früher fürstlichen, heute öffentlichen Bereiche. Der Hof der Justizakademie generiert sich aus einem ehemaligen Wirtschaftshof des Küchenbaus.

Die unterschiedliche Nutzung und Bedeutung in der Geschichte und in der Zukunft erfordern unterschiedliche architektonische Stilmittel. Die Gestaltung des Hofes der Justizakademie verzichtet auf Symmetrie und architektonische Vegetationselemente. Der Hof entwickelt seine gestalterische Kraft durch eine minimalistische Leere der Hoffläche. Die Baumkronen der vorhandenen Bäume „schweben“ über der Hoffläche. Wassergebundene Flächen werden durch in Naturstein ausgelegte Lauflinien der Nutzer gegliedert. Die Ambivalenz zwischen dem Charakter des leeren Hofes und des Gartens der Verwaltung erzeugt Spannung und entspricht den Gestaltungsprinzipien der historischen Anlage.

Die bestehende Substanz der Justizakademie wird von heterogenen Typologien gekennzeichnet. Der Südflügel begrenzt den Ehrenhof und ist dem Duktus der Gesamtanlage verpflichtet. Der Küchenflügel ist ein zugefügtes Funktionsbauwerk. Der Verbindungsbau erfüllt mit dem „Grünen Saal“ repräsentative Ansprüche. Die Fassaden werden vom gleichen oder gleichartigen Duktus bestimmt. Proportion, Addition, Fügung, Farbigkeit und Detail sind sich in den verschiedenen Bauten ähnlich.

Die Justizakademie des Landes Baden-Württemberg bedarf eines Themas, das zum einen der historischen Bausubstanz den Vorrang lässt und zum anderen einen eigenständigen Wiedererkennungswert der Elemente ermöglicht. Neue und alte Identität sollen sich verbinden. Aus der Analyse des Vorhandenen wird die Bedeutung und die formale Schichtung des Portals identifiziert. Die historischen Eingangselemente, die Supraportafresken und –reliefs inszenieren den Eingang und definieren seine Bedeutung. In einer zeitgenössischen Applikation werden die Gebäudeeingänge durch vorgestellte transparente Elemente und Portale vorsichtig betont. Information und Beleuchtung können die Bedeutung der Eingänge unterstützen.

Im Inneren des Gebäudes werden flächige, kaum sichtbare Elemente bei wichtigen Nutzungen eingesetzt. Die Elemente dienen auch zur Integration von Informationssystemen. Der Duktus der vorhandenen Architektur wird durch die Portalelemente ergänzt und fortgeschrieben.

Altes und Neues verbinden sich zu einem neuen Ganzen.

Bauherr: Land Baden-Württemberg,
vertreten durch:
Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim
Architekt: Aldinger Architekten
Planung: 2008 – 2012
Bauzeit: 2009– 2012
BGF: 5.800 qm
BRI: 24.700 cbm
Baukosten: 8,5 Mio. €

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