Olypische und paraolypische Schießanlage
London, Großbritannien
- Architekten
- magma architecture
- Standort
- London, Großbritannien
- Jahr
- 2012
magma architecture plante die temporären und mobilen Sportschießanlagen für die Olympischen Spiele in London 2012. Die Leichtigkeit der doppelt gekrümmten, kräftig farbig gesprenkelten Fassaden verleiht den olympischen und paralympischen Wettkämpfen im 10, 25 und 50 m Sportschießen ein festliches und zeitgemäßes Gesicht.
Das Sportschießen ist eine der olympischen Disziplinen, in der Ergebnis und Verlauf des Wettkampfs für das menschliche Auge kaum sichtbar sind. Der Entwurf für die Schießsportstätte sucht für die Dynamik und Präzision, die der Sport erfordert, eine prägnante Ausdrucksform. Die drei Hallen sind gehüllt in kristallweiße Membranen und übersät mit kräftig farbigen Punkten, die sich räumlich weich nach außen stülpen. Die Ausstülpungen strukturieren und animieren die bis zu 107 m langen Fassaden und straffen als Spannringe die Membranhaut. Die Ausstülpungen strukturieren und animieren die bis zu 107 m langen Fassaden und straffen als Spannringe die Membranhaut. Zusätzlich dienen sie der natürlichen Belüftung und Belichtung und als Eingänge zu den Gebäuden.
Die Wettkämpfe im Sportschießen wurden am eigenen Standort in London-Woolwich auf dem historischen Exerzierplatz der benachbarten Royal Artillery Barracks ausgetragen. Städtebaulich formen die Gebäude einen Campus auf dem weitläufigen Feld. In ihrer langgestreckten Form nehmen sie Bezug auf zu den historischen Gebäuden, setzten sich mit ihrer modernen Architektursprache jedoch deutlich von ihnen ab. Die insgesamt 3.800 Sitzplätze verteilen sich auf die Arena für die Endausscheidungen und zwei 107 und 52 m lange Hallen für die Vorausscheidungen. Über 100.000 Zuschauer haben den Campus besucht, der durch die charakteristischen Fassaden als Ort des olympischen Schießens in London im Gedächtnis vieler geblieben ist.
Nachhaltigkeit ist Motto und Thema der olympischen Spiele 2012. Die von magma architecture entworfenen Gebäude wurden mobil konzipiert; zwei der drei natürlich belüfteten Hallen wurden bei den Commonwealth Games in Glasgow 2014 erneut eingesetzt. Alle eingesetzten Materialien wurden wiederverwendet oder recycelt, so dass alle Verbindungen lösbar sein mussten. So ist die Stahlkonstruktion aus Standardmodulen des temporären Bauens zusammengesetzt, die demontiert und wiederverwendet wurden. Die Membran wurde aus 18.000 m² phthalatfreiem, rezyklierbaren PVC hergestellt. Durch die Membranen der semitransparenten Hallen für die Vorausscheidungen schimmerte Tageslicht und reduzierte so den Bedarf an Kunstlicht. Die Form der Membranen war optimiert für den Einsatz von Membranen. Der Stahlbedarf konnte durch die Formgebung erheblich verringert werden.
Bauherr
Olympic Delivery Authority
Größe
14.000 m²
Generalplaner
Mott MacDonald
Architektur
magma architecture partG
Masterplan/Ballistik/GiGeKo
Entec
Akustik
RPS
Orientierungssystem
DLA
Overlay
LOCOG
Generalunternehmer
John Sisk & Son
Temporäre Bauten
ES Globa
Fotos
Hufton+Crow
J.L. Diehl
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