Sportzentrum Rum
Rum, Österreich
- Architekten
- rt Architekten Ziviltechniker KG
- Standort
- 6063 Rum, Österreich
- Jahr
- 2019
- Bauherrschaft
- Marktgemeinde Rum
Ausgangspunkt für das Projekt war ein Wettbewerb der Marktgemeinde Rum für die Gestaltung eines neuen Sportzentrums mit Haupt- und Trainingsfeld sowie Freizeiteinrichtungen.
Das Sport- und Bewegungszentrum ermöglicht eine bewusste Durchmischung von öffentlichen Nutzungen und Vereinsräumlichkeiten mit Bedacht auf einen nachhaltigen Umgang mit Raum und Ressourcen. Die konventionelle Sichtweise, ein Sportzentrum sei ausschließlich eine von der Umgebung abgetrennte Vereinsunterkunft, wird aufgelöst und umgedacht – es entsteht ein „Zentrum für Sport“ als „Zentrum für alle“, das durch dessen Offenheit und Zugänglichkeit und die multifunktionale Nutzbarkeit zum Treffpunkt, zur Kommunikations- und Lernfläche wird.
Das Sportzentrum beheimatet den örtlichen Fußball- und Kraftsportverein und bietet neben einer Hausmeisterwohnung und Räumlichkeiten für eine Jugendarbeitsgruppe öffentliche Außensportflächen, eine multifunktionale Wettkampfhalle und eine öffentliche Kantine.
Die Anordnung der unterschiedlichen Funktionen lässt eine L-förmige Gesamtkomposition entstehen. Der längere, zweigeschoßige Tribünenbaukörper mit Restaurant und Sitzplätzen im Obergeschoss liegt zentral zwischen beiden Spielfeldern und ermöglicht so das Spielgeschehen auf beiden Feldern zu verfolgen. Die Positionierung des Hauptspielfeldes ist auf eine bestmögliche und blendfreie Situation für die Zuschauer ausgelegt. Von der Innpromenade aus führt eine breite, für alle zugängliche Rampe nach oben und lässt den öffentlichen Raum in das Areal des Sportzentrums fließen. Darunter befinden sich die Garderoben und interne Nebenräume des Fußballvereins mit direktem Zugang auf die Sportflächen. Das nördlich anschließende Kopfgebäude mit Räumlichkeiten für den Kraftsportverein und der Wettkampfhalle umrahmt das Trainingsfeld und formt dazwischen einen Vorplatz, der die beiden Zugänge von Osten und Westen verbindet. Die überhöhte Wettkampfhalle als Abschluss dieses Baukörpers ist mit der eingebauten versenkbaren Bühne multifunktional und öffentlich nutzbar. Der den Trainingsräumlichkeiten vorgelagerte Foyergang ermöglicht kurze und direkte Wege für die Sportler und leitet zugleich die Besucher in die Wettkampfhalle. Er bietet den Vereinen die Möglichkeit, sich zu präsentieren, Preise auszustellen und Veranstaltungen anzukündigen. Die Raumkonzeption erlaubt sowohl die unabhängige als auch gemeinsame Nutzung beider Vereine und die vom Sportgeschehen unabhängigen Nutzungen. Die Divergenz zwischen der notwendigen Verschließbarkeit des Sportzentrums und der gewünschten Öffentlichkeit wurden mit den Nutzern vor Ort von Beginn an berücksichtigt.
Mit der Nutzung von Fernwärme und Solarenergie sowie zum Beispiel der Verlegung eines durchgehenden Fußbodenbelages konnte das Gebäude in ökologischer und nachhaltiger Hinsicht – auch betreffend Erhaltung und Lebensdauer – optimiert werden. Die Fassadenlattung aus heimischen Fichtenhölzern und die Weißtannenschalung an Wand und Decke verbinden den Innen- mit dem Außenraum. Die Kombination aus Holz und unbehandeltem Beton folgt einem klaren und reduzierten Materialkonzept.
Auch wenn das Sport- und Bewegungszentrum in erster Linie einen Funktionsbau darstellt, ist es zu einem Teil des öffentlichen Raumes geworden, der städtebaulich die Umgebung miteinbezieht und auch von dieser genutzt werden will.
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