Timelounge

Wien, Österreich
Foto © Hertha Hurnaus
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Architekten
BEHF Architects
Standort
Naglergasse 9, 1010 Wien, Österreich
Jahr
2022

Die Timelounge, ein Fachgeschäft für Luxus-Armbanduhren im Wiener Palais Esterhazy, wurde nach umfangreicher Renovierung wiedereröffnet. Anlass für den Umbau des bestehenden Lokals war die Möglichkeit, Fläche und Ausstellungskapazität auf mehr als das Doppelte zu erweitern und zeitgemäß zu gestalten. Auf etwas mehr als 100m2 realisierte BEHF Architects einen individuellen Auftritt mit hoher Wiedererkennung.

Das äußere, denkmalgeschützte Erscheinungsbild wurde besonders sensibel behandelt: Die neue Timelounge präsentiert sich mit reorganisierter und restrukturierter Fassade, ohne dabei ihre ursprüngliche DNA zu leugnen. Im Innenraum werden den Hauptmarken Rolex, Patek Philippe und Audemars Piguet eigene Bereiche zugeordnet.

In klarer Abgrenzung zu anderen Juwelieren lässt sich die Timelounge nicht auf die branchenübliche, international standardisierte Gestaltung ein, sondern findet einen deutlichen Gegenpol dazu. Mitbestimmt durch den Denkmalschutz, den Sicherheitsgedanken und auf Basis der vorgefundenen Gebäudestruktur inszeniert BEHF Architects einen Auftritt mit maximalem Kontrast: Bewusst erdige Materialien in Grau verstärken kraftvoll die bestehende Struktur und gehen in Opposition zu der Feinstofflichkeit der Uhren. Leder, rauer Kalkputz und Terrazzo versus glatte, polierte, glänzende Oberflächen. Dadurch entsteht eine beruhigende und fast sakrale Grundstimmung. Vordergründige Gestaltungselemente treten bewusst zurück, das eingesetzte Licht betont und akzentuiert den Raum.

Die mit Leder bespannten Pulte wirken wie Altare. Hier kann der Kunde die ausgewählte Uhr in Augenschein nehmen und sich ausführlich und in aller Ruhe beraten lassen. Dem gegenüber stehen die Schauvitrinen, sowohl im Außen- als auch im Innenbereich, die die ausgestellten Uhren maximal in Szene setzen, unterstützt durch digitale Flächen, die die Kommunikation ergänzen.

Ein besonderer Akzent ist die pointiert eingesetzte Kunst von Erwin Wurm. Wie ein Schönheitsmal in einem makellosen Gesicht, lenkt diese bewusst vom Produkt ab und zeigt, mit einem Augenzwinkern, eine zweite Ebene der Wahrnehmung.

Das Projekt wurde mit dem „iLuxury Award“ und dem „Architecture & Design Collection Awards“ (beide 2022) und mit dem „Muse Award“ (2023) ausgezeichnet.

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