Trumpf Smart Factory Chicago

Hoffman Estates, USA
Foto © Simon Menges
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
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Foto © Simon Menges
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Foto © Simon Menges
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Foto © Simon Menges
Foto © Simon Menges
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
Foto © Simon Menges
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
Foto © Steve Hall, Hall + Merrick Photographers
Foto © Simon Menges
Architekten
Barkow Leibinger
Standort
Hoffman Estates, USA
Jahr
2017
Bauherrschaft
TRUMPF Inc.
Team
Frank Barkow, Regine Leibinger, Heiko Krech (Project Architect), Johannes Beck, Jordan Berta, Carles Figueras, Cecilia Fossati, Andreas Moling, Antje Steckhan, Daniel Toole, Alexa Tsien-Shiang, Annette Wagner, Jens Weßel
Kontaktarchitekt
Heitman Architects Inc.
Generalunternehmer
McShane Construction Company
Projektsteuerung
Lendlease
Tragwerksplanung (Design)
Knippers Helbig GmbH
Tragwerksplanung (Ausführung)
KJWW Engineering Consultants
Klima- und Energiekonzept, Haustechnik, HLS, Elektroplanung
KJWW Engineering Consultants
Fassadenplanung
Knippers Helbig GmbH
Lichtplanung
Studio Dinnebier
Landschaftsplanung (Design)
Capatti Staubach
Landschaftsplanung (Ausführung)
Gary R. Weber Associates Inc.

Fabriken und Ausstellungsgebäude - zwischen diesen beiden Bauaufgaben liegen normalerweise Welten. Auf der einen Seite regieren Funktionalität und Kosteneffizienz, auf der anderen höchste Ansprüche an Gestaltung und Ausführungsqualität. Ein neues Vorführ- und Vertriebszentrum für den deutschen Werkzeugmaschinen- und Laserhersteller TRUMPF in der Nähe von Chicago vereint beide Welten und macht High-Tech-Maschinen und zukunftsweisende Produktionsprozesse zum Betrachtungsgegenstand. So entstand eine Industrie-4.0-Demonstrationsfabrik mit digital vernetzten Maschinen, in der die gesamte Produktionskette von Blechbauteilen von der Beauftragung über die Konstruktion und Herstellung bis zur Auslieferung als intelligent verketteter, ganzheitlicher Prozess erlebbar wird.

Die Wahl des Standorts der neuen "Smart Factory" orientierte sich an den Bedingungen der Infrastruktur: Das Grundstück liegt prominent an der Interstate 90 nahe dem internationalen Flughafen Chicago O’Hare. Seine unmittelbare Umgebung wirkt im Kontext des angrenzenden Industriegebiets beinahe idyllisch: Das in zwei große Volumen gegliederte Gebäude legt sich nach hinten sanft abfallend um einen großen Teich, der als Rückhaltebecken dient und von Wiesen umgeben ist.

Auch die Architektur überrascht: Als robuste und zugleich elegante Stahl-Glas-Konstruktion mit Cortenstahl-Verkleidung verbindet sie den suburbanen „Strip“ – geprägt durch Fast-Food-Kultur, Einkaufsmärkte und Tankstellen - mit der Gestaltungssprache örtlicher Industrie- und Campusbauten von Albert Kahn oder Ludwig Mies van der Rohe. So treffen die Geschichte des „Rust Belt“ als ältester und größter Industrieregion der USA und computergesteuerte High-Tech-Produktion aufeinander, Funktionalität und Repräsentation, Pragmatismus und Raffinesse.

Die beiden Volumen des Baukörpers - ein südliches für den Vorführbereich, ein nördliches für die Büroflächen, ein Café und das Auditorium der Smart Factory - sind über Eck verbunden und schaffen zwei rechtwinklig gefasste Außenbereiche. Mit 4,50 bis ca. 13 m Höhe integriert sich das Gebäude in die Umgebung, die als natürliche Graslandschaft mit locker gruppierten Bäumen gestaltet ist. Über ein durchgehendes Schrägdach steigt es keilförmig zum Highway an, wo sich der Vorführbereich mit einer 12 m hohen Glasfront dem vorbeifließenden Verkehr wie ein riesiges Billboard präsentiert.

Dieser wird stützenfrei über 45 m von 11 maßangefertigten, lasergeschnittenen Stahlträgern überspannt. Einen besonderen Überblick erhalten die Besucher durch einen offenen „Skywalk“, eine Brücke, die in 6,50 m Höhe als Teil der frei tragenden Deckenstruktur quer durch die Hauptträger hindurchläuft und so auch das filigrane Tragwerk räumlich erlebbar macht ("Structure as Space“).

Das Äußere des Gebäudes mit seiner roh wirkenden Verkleidung aus tief rostrotem Cortenstahl-Trapezblech und seinen eleganten, gebäudehohen Verglasungen macht sowohl den industriellen Kontext als auch die repräsentative Funktion deutlich. Im Innern schaffen industrielle, rohe Materialien mit veredelten Oberflächen eine warme, beinahe wohnliche Atmosphäre. Die Konstruktion aus schwarzem Stahl, polierte Betonböden, Deckenverkleidungen aus Streckmetall und Wandverkleidungen aus geflammtem Douglasienholz prägen Räume, in denen geführte Rundgänge und Präsentationen ganz selbstverständlich neben industrieller Arbeit stattfinden können.

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