Wohnungsbau Hilden
Hilden, Deutschland
- Architekten
- sop architekten
- Standort
- Theodor-Heuss Schule Hilden, Hilden, Deutschland
- Jahr
- 2021-
- Team
- Wolfgang Marcour, Sebastian Reinehr, Hyunje Joo
- Landschaftsarchitektur
- Kraft.Raum.
- Bauherr
- GPM Development
- Energiekonzept
- ISRW-Klapdor
- Wettbewerb
- 2021, 1. Preis
Das Areal der ehemaligen Theodor-Heuss-Schule in Hilden-Nord liegt umgeben von einer durch die Nachkriegsmoderne geprägten Architektur. GPM Development, slapa oberholz pszczulny | sop architekten, KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und ISRW-Klapdor, gemeinsame Sieger des offenen Investorenauswahlverfahrens für die Errichtung von Mehrfamilienhäusern auf ebendiesem Grundstück, machen in dieser Umgebung eine durchquerbare Grünstruktur zum Leitbild ihres Entwurfs und platzieren unterschiedlich große Punkthäuser spannungsvoll in eine parkähnlich angelegte Grünanlage.
Mit der aufgelockerten, von Grün umflossenen Zeilen- und Punktbebauung wird die städte-bauliche Struktur der umliegenden „50er-Jahre-Stadt“ aufgegriffen und eine angemessene, räumliche Kontinuität geschaffen. Zwei scheibenartige Gebäude bilden den Rücken des neuen Wohnquartiers, vor denen sich vier locker angeordnete Punkthäuser verteilen. So entstehen unterschiedlichste Sichtachsen und variierende Wegebeziehungen im Zusammenspiel mit einer identifikationsstiftenden Außenraumgestaltung.
Die sechs geplanten, fünfgeschossigen Mehrfamilienhäuser, die insgesamt über 8.100m² Nettowohnfläche und bis zu 108 flexibel aufteilbare Wohneinheiten verfügen, sind über eine Tiefgarage miteinander verbunden und sortieren sich im unteren Bereich der umgebenen Bestandshöhen ein.
Die modulartig aufgebauten, zwei bis fünf Zimmer großen Wohnungstypen, von denen mehr als die Hälfte über familienfreundliche Grundrisse verfügen, sind allesamt barrierefrei und zu rund 40 Prozent gefördert oder preisgedämpft, um ein generationsübergreifendes, integratives Zusammenleben zu ermöglichen.
Alle Wohnungen sind mit Balkonen oder Loggien ausgestattet. Zusammen mit den versetzt angeordneten Fensterflächen erzeugen sie spannungsvolle Vor- und Rücksprünge auf den Hausfassaden, die aus mit Schlämme überzogenen Klinkerriemchen geplant werden. Mit ihrer unregelmäßigen, geschlämmten Oberfläche fügen sich die Gebäude natürlich in die Umgebung ein und erzeugen einen Dialog mit den jahreszeitlichen Veränderungen der Außenanlagen.
Um den parkähnlichen Charakter des Quartiers hervorzuheben, wird bewusst auf einen zentralen Platz verzichtet. Stattdessen bietet eine abwechslungsreiche Durchwegung eine hohe Aufenthaltsqualität durch zum Verweilen einladende Aufweitungen und schmalere Übergänge. Dies schafft vielfältige Möglichkeiten zum gemeinschaftlichen Zusammenleben und zur Interaktion unter den Bewohnern.
Ein von der Stadt Hilden vorgesehenes Regenrückhaltebecken wird in die Grünanlage integriert. Gespeist durch die Dachflächenentwässerung machen offene und überquerbare Rinnen die Speicherung und Rückführung des Regenwassers sicht- und erfahrbar. Die Gebäude werden aus Ziegeln mit integrierter Wärmedämmung gefertigt, was den Verzicht auf ein Wärmedämmverbundsystem ermöglicht. Eine extensive Dachbegrünung, Wärmepumpen, Solarthermie und Photovoltaik für eine ressourcenschonende Wärmeerzeugung sorgen für ein rundum nachhaltiges und zukunftsfähiges Quartier.
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