Hertig Noetzli | Architekten

Standort
Angrenzend an die Schulstrasse am Rand zur nordwestlichen Parzellengrenze platziert beansprucht das Gebäude durch seine kompakte Form wenig Land. Der gewählte Standort schont grösstmöglichst den schönen bestehenden Baumbestand.

Volumetrie:
Das Raumprogramm wird in einer geometrisch klaren Grundrisskomposition gefasst, die fast quadratisch ist. Die Höhenentwicklung ist eingeschossig, der Topographie folgend. Dadurch ergibt sich im Bereich des Klassenzimmers mit den grössten Grundflächen eine angemessene Raumhöhe mit guten natürlichen
Belichtungen. Die Dachabstufungen zur nordwestlichen Parzellengrenze ermöglichen einen minimalen Grenzabstand zu Gunsten weniger Eingriffe in die bestehende Grünanlage.

Energetische Aspekte
Die kompakte Form des Bauwerkes ergibt ein energetisch günstiges Verhältnis von Nutzflächen zu Gesamtoberfläche. Energetisch und ökologisch sinnvoll ist die vorgesehene Dacheindeckung mit extensiver Bepflanzung. Der Aufbau einer Solaranlage ist möglich. Der Minergiestandard wird erreicht, allerdings wird
verzichtet auf eine kontrollierte mechanische Belüftung.

Heizung
Die Wärmeenergie bezieht der neue Kindergarten von der bestehenden Heizungsanlage im Schulhaus 1906. Diese wird in den nächsten Jahren ersetzt werden.

Erschliessung
Schüler die von der Schulstrasse her kommen erreichen entlang dem Trottoir direkt den geschützten Kindergartenvorplatz. Eine Fusswegverbindung als öffentlicher Fussweg verbindet den Kindergarten mit dem bestehenden Schulhaus für die zu erwartenden Schüler von der Kantonsstrasse her. Der gedeckte Vorbereich schützt Kinder und Besucher vor und nach dem Unterricht vor der Witterung.

Raumkonzept:
Durch das Entrée eintretende Schüler erblicken, als gute Orientierung in der Anlage, den sich vor ihnen öffnende Hauptraum und erreichen direkt flankierend die Garderoben. Vis à vis sind die WC – Anlagen die meistens im Zusammenhang mit dem Ankommen oder dem Verlassen des Hauses benutzt werden müssen. Hauswart- und Technikraum ergänzen die zudienenden Räume auf dem Eingangsniveau. Die Service-Räume für die Vorbereitungen und der Materialraum für die Lehrpersonen befinden sich auf dem tieferen Niveau wie der Hauptraum und der angrenzende separat nutzbare Gruppenraum. Die Kinder erreichen vom Entrée respektive von den Garderoben über eine bescheidene Treppe den Höhensprung auf das tiefere Niveau des Hauptraumes, das ebenerdig den Austritt in den Garten freigibt. Für Kinder oder Erwachsene mit Gehbehinderungen steht für die Überwindung der Höhendifferenz eine Hebeplattform zur Verfügung. Alle Räume sind natürlich belichtet und belüftet.

Architektonischer Ausdruck:
Das Gebäude ist in seiner Erscheinung, im Ausdruck und in der Materialisierung Teil der schönen Gartenanlage mit dem prächtigen Baumbestand. Die sorgsame Einfügung mit Rücksicht auf die Topographie ist ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes. Das Gebäude ist als Gartenpavillon angedacht. Es wird integraler Bestandteil der parkähnlichen Landschaft. Die Ausstrahlung und die Identität als Haus für die Kinder werden durch die Materialisierung und die Farbgebung gestärkt.