Kindertageseinrichtung und Turnhalle

Auf einem städtischen Grundstück im Stuttgarter Stadtteil Zazenhausen sollte ein Konzept für ein zusammenhängendes Gebäude für eine 3– gruppige Kindertagesstätte für Kinder von 0 – 6 Jahren in Kombination mit einer Turnhalle mit einer Spielfläche von 16 x 27 m entwickelt werden. Besonders zu berücksichtigen war dabei die Einbindung in die bestehende städtebauliche Umgebung, an die vorhandene Wohnbebauung und die nahe gelegene Grundschule. In dem eingeladenen Wettbewerbsverfahren konnte unser Entwurf 2007 überzeugen, er wurde daraufhin in LP 1-8 ausgearbeitet und im März 2011 fertiggestellt.

Ziel des Projekts war die Schaffung ausgewogener Außenund Innenräume, in einem identitätsstiftenden Gebäude mit höchstmöglicher Nutzungsflexibilität und maximaler Tageslichtausnutzung, das dem Entfaltungs- und durch übersichtliche Strukturen Geborgenheit ausstrahlen. Gemäß der Vorgabe der Stadt Stuttgart sollte der nach EnEV geforderte Primärenergieeinsatz um 20% unterschritten werden.

Innerhalb eines heterogenen suburbanen Umfelds fügt sich der Entwurf in seinem Maßstab in die eher kleinteilige Quartiersbebauung. Die Baumassen strukturieren in ihrer Position und Ausrichtung den Außenraum. Der längs der Frundsberstraße zweigeschossige Riegelbau der Kita springt von der Grundstückskante zurück und nimmt Bezug zur Schule auf. In der Verlängerung schiebt sich ein eingeschossiges Volumen einladend nach vorne, fasst den Außenraum und setzt als zentraler Eingangsbereich einen Zielpunkt. Eine Vorzone als neuer Treffpunkt und Wartebereich wird geschaffen. Mit der Turnhalle im Osten definiert der Komplex L- förmig einen großzügigen, sonnenbeschienenen Außenbereich. Das Bauvolumen der Halle fügt sich in die natürliche, sich nach Süden zur Landsknechtstraße hin absenkende Topografie.

Die Baukörper gliedern sich klar in ihre innenräumliche Funktionen. Die Erschließung zur Kita und zur Turnhalle erfolgt ebenerdig von der Frundsbergstraße über ein gemeinsames Foyer. Die Kindertageseinrichtung im westlichen Teil des Grundstückes ist klar zoniert mit einem „Rückgebäude“ mit allen Serviceeinrichtungen nach Norden zur Straße hin und zwei südlich zum Außenraum orientierten „Pavillons“ als Hauptaufenthaltsfläche. Basierend auf dem „Einstein-Konzept“ sind Gruppen- und Aufenthaltsräume klassisch einander zugeordnet, aber dennoch flexibel nutzbar. Rechtwinklig zur Straße legt sich die Turnhalle in Nord- Süd Richtung an die östliche Grundstückskante. Die Umkleiden liegen ebenerdig auf Eingangsniveau, Technik- und Nebenräume befinden sich ebenso wie der Hallenzugang im Untergeschoss. Die Einfeldhalle kann unabhängig vom KiTa Betrieb genutzt werden. Sowohl Gruppen der KiTa als auch Gruppen der benachbarten Grundschule, örtliche Vereine, individuelle Sportgruppen und abendliche Veranstaltungen sind Nutzer der Halle. Weitestgehend in Holzständerkonstruktion errichtet ist der Komplex durchgehend mit einer Holzstülpschalung verkleidet. Rot changierend strahlt der Komplex Kraft und Heimeligkeit zugleich aus.

Die Außenanlagen bieten auf verschiedenen Ebenen viel Platz zum Toben, Spielen, Bewegen und Sich- Entfalten. Je nach Altersgruppe bieten sich für die Kinder jedoch auch Rückzugsmöglichkeiten. Durch unterschiedliche Bepflanzungen und Bodenqualitäten wird Natur beim Spiel sinnlich erfahren und eigenständig entdeckt.

Grundstücksgröße
2.160m²

Überbaute Fläche
1.600m²

Bauherr
Stadt Stuttgart, Schulverwaltungsamt