Neubau Sparkassenzentrale Zeven
Back to Projects list- Location
- Kivianstraße, 27404 Zeven, Saksa
- Year
- 2017
- Client
- Sparkasse Rotenburg Osterholz
- Team
- Heiner Kolde, Silke Voßkötter, Mariana Cheresharova, Janko Grode, Nina Hollberg, Katja Pahl, Thomas Völlmar
Flexible Arbeitswelten für die Sparkasse Rotenburg-Osterholz
Mitten in der Stadt und dennoch im Grünen ist mit dem Neubau der Sparkassenzentrale ein gemeinsamer Ort für mehr Kommunikation und Interaktion entstanden. Die Mäander-Form ermöglicht weite Blicke in die Landschaft und schafft Höfe und Treffpunkte. Die 8.400 Quadratmeter neuen Arbeitswelten sind in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern entstanden, die durch Workshops in den Entwurfsprozess eingebunden wurden. Mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Büroszenarien werden die verschiedenen Tätigkeiten unterstützt. Eine flexible und identitätsstiftende Arbeitswelt für mehr Erfolg.
Architektur
Das mit dem Greenbuilding-Certificate als besonders umweltfreundlich ausgewiesene Gebäude schreibt mit seiner Klinkerfassade die örtliche Bautradition fort und zeigt die regionale Verbundenheit der Sparkasse. Der Baukörper ist so gegliedert, dass sich die kurzen Gebäudekanten maßstäblich in den Kontext einfügen und eine spätere Erweiterung zulassen.
Die Büroeinheiten sind s-förmig um zwei Höfe herum angelegt. Es gibt einen grünen, ruhigen Innenhof und den urbanen, einladenden Eingangshof. Aus den Räumen und auch am Ende der Flure bieten sich vielfältige, attraktive Ausblicke sowohl in die Höfe als auch in die Umgebung. Traditionelle Materialien vereint mit zeitgemäßen Elementen und Strukturen vermitteln Solidität und Zeitlosigkeit. Die helle Farbe der Klinkerfassade in Kombination mit dem Bronze-Ton der Fensterelemente setzt einen neuen und zeitgemäßen Akzent. Je nach Sonnenstand reflektieren die bronzefarbenen Fensterelemente das Licht und erzeugen ein in unterschiedlichen Nuancen schimmerndes Fassadenspiel.
Flexible Arbeitswelten
Die Sparkassenzentrale bietet vielfältige und flexible Flächen für Kommunikation und Konzentration, für Besprechungen, Meetings, Schulungen oder Veranstaltungen. Für große Veranstaltungen können die Veranstaltungs- und Schulungsräume sowie das Kasino zusammen gelegt werden. Sie befinden sich auf der ruhigen, straßenabgewandten Seite des Baus und orientieren sich zur ausgedehnten Terrasse und einem parkähnlichem Grün mit regenwassergespeister Wasserfläche. Auch die Arbeitsbereiche sind für vielfältige Nutzungen und Gruppengrößen ausgelegt. Die Anordnung der Arbeitsplatzkonstellationen im Raster ermöglicht schnelle und kostengünstige Veränderungen. Offene Arbeitsflächen werden mit halbhohen Schrankelementen abgeschirmt, so dass die Mitarbeiter geschützt arbeiten können, Blickbezüge aber weiterhin möglich sind. Coffeepoints mit Sitzinseln laden zum spontanen Wissensaustausch ein. Für Besprechungen stehen Meetingräume in verschiedenen Größenordnungen zur Verfügung. Rückzugsorte komplettieren das MultiSpace Angebot für die Mitarbeiter – denn nach kurzen Ruhepausen lässt es sich wieder besser arbeiten.
Flexibel auch für die Zukunft
Das Gebäude lässt sich mit geringem Aufwand teilen als auch erweitern und ist somit für die Zukunft flexibel: Der parkplatznahe Gebäudeteil mit seinen 50 Büroeinheiten kann vom übrigen Gebäude zu einem abgeschlossenen Trakt abgetrennt werden und ist eigenständig nutzbar. Der Mitarbeiterzugang und der Durchgang ins Foyer sowie zum Kasino stehen der Sparkasse nach einer Teilung weiterhin unverändert zur Verfügung. Es ist aber auch um
24 Büroeinheiten erweiterbar, ohne einen zusätzlich Treppenraum errichten zu müssen. Die Gebäudestruktur wird mit dem Anbau logisch fortgeschrieben. Das Gebäude bleibt im Falle einer Vergrößerung von der Straße aus in seiner Erscheinung unverändert. Die Baumaßnahmen werden während der Bauzeit zu keiner Beeinträchtigung des laufenden Bankbetriebs führen.
Ökologisch und ökonomisch
Die Sparkassenzentrale wurde mit dem Greenbuilding-Certificate als besonders umweltfreundlich ausgewiesen. Die Fassade des Gebäudes besteht aus Materialen wie Klinker, Aluminium und Glas. Sie zeichnen sich durch geringen Wartungsaufwand, lange Lebensdauer und eine hohe Werthaltigkeit aus. Der Glas-Anteil der Fassade ist großzügig, aber aus Gründen des sommerlichen Wärmeschutzes nicht übermäßig dimensioniert. Neben den Fenstern sind jeweils geschlossene Felder angeordnet, die tagsüber manuell und nachts per Gebäudeautomation als Lüftungsflügel dienen – ohne Zugerscheinungen zu erzeugen. Das Regenwasser wird zur Versickerung über eine attraktive Wasserfläche im parkartigen Außenbereich in Mulden und Rigolen eingeleitet. Das Gebäude besteht aus langlebigen, wartungsarmen Materialien. Es ist kostengünstig in der Erstellung und wirtschaftlich in der Unterhaltung. Kurze Wege und angemessene Verkehrsflächen, die durch abwechselnde Verengung und moderate Aufweitung Spannung erzeugen, ergeben ein ökonomisches Verhältnis von Verkehrs- zu Nutzflächen bei gleichzeitig hoher Raumqualität. Alle Einzelfenster können zur Reinigung geöffnet werden, so dass auf der überwiegenden Fassadenfläche auf eine Befahranlage verzichtet werden kann.
Die neue Sparkassenzentrale vereint Flexibilität, Ökonomie und Ökologie. Mit Beteiligung der Mitarbeiter ist eine flexible Arbeitswelt mit 220 Arbeitsplätzen für mehr Kommunikation und Interaktion entstanden. Vorstandschef Krüger betont, man sei den eigenen Mitarbeitern gegenüber verpflichtet „gute Rahmenbedingungen zu schaffen, die den hohen Anforderungen gerecht werden. Alles andere ist fahrlässig.“