Photo © Kurt Hörbst
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Bäck zu Paschallern

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Location
Grieskirchien, Itävalta
Year
2022

Revitalisierung eines Hausruckhof

Der Hof ‚Bäck zu Paschallern‘ aus 1635 zählt als Doppeleinspringer zu den typischen Hofformen in Oberösterreich. Im Laufe der Zeit wurden etliche Baumaßnahmen vorgenommen, dennoch blieb die traditionelle Form sowie die regional-typische Ziegelfassade erhalten. In den vorgegangenen zehn Jahren arbeitete Bogenfeld Architektur den Hof in mehreren Planungs- und Bauschritten auf und passten ihn an die Bedürfnisse unsere Zeit an. Ohne dabei die Historie aus den Augen zu lassen.

Schon die Anfangsjahre unseres Architekturbüros sind untrennbar mit dem ‚Bäckergut‘ verbunden. Nach dem letzten Generationenwechsel wurde die Hackguthalle neu geplant und gebaut. Als Hommage an die Mauerziegel des Hausruckhofs wurde der Fertigbetonwand in Ziegelrot eingefärbt. Was Bogenfeld den Gewinn des ersten Daidalos, den Architekturpreis der Oberösterreichischen Nachrichten, einbrachte. Später wurden das Obergeschoß des Hausstocks, der Osttrakt und aktuell der Westtrakt neu erdacht und umgebaut. Wie bei allen Projekten, bei denen wir mit Bestand arbeiten, wurde auch hier stark darauf geachtet, kein Museum zu erschaffen. Das Leben steht im Vordergrund. Dennoch ist uns wichtig, dass Elemente und Materialien zum Einsatz kommen, die früher schon verwendet wurden. Alles muss echt sein.

Alles echt

Nachdem aktuell drei Generationen hier leben und nach wie vor Ackerwirtschaft betrieben wird, war der Hausstock während der Umbaumaßnahmen ständig bewohnt. Dies erforderte ebenso Augenmerk in der Planung und Umsetzung wie der Umgang mit dem traditionellen Charakter des Hofes. Diesen zu erhalten war oberste Prämisse. Die Wände wurden mit Kalkglätte versehen, als Boden kamen breite Massivholzdielen sowie Naturstein zum Einsatz. Die Fenster aus Lärchenholz fügen sich von außen in das historische Aussehen, innen tragen sie zu einem angenehmen und gemütlichen Raumklima bei. Bestehende Fensterkreuze wurden saniert und wiederverwendet. Für die Haustüre haben wir uns in der Umgebung auf die Suche nach einem historischen Vorbild gemacht. Fündig geworden sind wir auf einem alten verfallenen Hof. Eine der dortigen Türen haben wir als Schablone für die ‚Neue‘ verwendet.

Gestern und heute

In der Stube wurde die originale Eckbank gebürstet und neu geölt. Der bestehende Kachelofen wurde vom Hafnermeister saniert, die Kacheln blieben erhalten. Im Stüberl neben der Küche findet das Alltagsleben der Familie statt. Auch hier kommen Möbel und der Klosterdielenboden aus massiver Lärche zum Einsatz. Im Durchhaus wurde der Fliesenboden aus den 70er-Jahren durch einen Kalksteinboden ersetzt, die Garderobe und der Stiegenaufgang neu gestaltet. In der Diele im oberen Stock planten wir ebenfalls Kalk an den Wänden und breite Lärchendielen. Die Türen wurden nach einem alten, in der Scheune aufgefundenen Türmuster neu gefertigt.

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