Winterhafen Linz
Back to Projects list- Location
- Donaupromenade, 4200 Linz, Itävalta
- Year
- 2012
Ursprünglich betraf der Wettbewerb des Linzer Winterhafenareals große Flächen mit gemischter Nutzung an der Donau und auf einer lang gestreckten Landzunge parallel zum Ufer. Nach einigen Phasen der Überarbeitung blieben nur mehr Teile des siegreichen Projekts für die Umsetzung bestehen, trotzdem sind Entwurfsgedanken und städtebaulicher Zugang nach wie vor klar erkenn- und nachvollziehbar: Zwischen der Donau und dem bestehenden Tech-Center werden vier große – zwei L-förmige, ein punkt- und ein U-förmiges – Gebäude errichtet, deren Positionierung zu- und untereinander großzügige, urbane Räume in Korrespondenz mit dem Bestand schafft und deren skulpturale Gestaltung einen hohen Wiedererkennungs- und Identifikationsgrad erwarten lässt. Die Bauten stehen auf einer differenziert geformten Platte, einem „Deck“, unter dem Garagenplätze aber auch öffentliche Nutzungen wie Geschäfts- und Gastronomieflächen Platz finden. Durch Faltungen, Rampen und ein Begrünungskonzept, das sich an der Fassade des Bürogebäudes fortsetzt, entstehen öffentliche und halböffentliche Räume mit städtischem Ambiente, die sowohl das Umfeld der Bewohner als auch der Büroangestellten im westlichsten Baukörper bereichern und immer wieder einen Bezug zu den Kais und der Donau herstellen. Wichtigste Parameter für die Ausrichtung der Wohnungen in den drei östlichen Häusern sind gute Belichtungssituation und Aussicht, weshalb alle durch kurze Laubengänge erschlossen werden, jeweils über die gesamte Gebäudetiefe reichen und damit sowohl zweiseitig belichtet als auch quer durchzulüften sind. Alle Fassaden werden gleichwertig ausgeführt, auch die „fünften Fassaden“ der Dächer, wo Terrassen für die obersten Wohnungen eingeschnitten sind. Lediglich das zur südlich gelegenen Autobahn gerichtete Bürohaus erhält aus Schall- und Windschutzgründen eine Doppelfassade. Die Wohnungen verfügen außerdem über eine hintereinander geschaltete Kombination aus Balkon und Loggia, welche durch eine verschiebbare Glasscheibe voneinander getrennt sind, wodurch zu jeder Jahreszeit individuell auf die klimatisch extreme Situation über dem Wasser reagiert werden kann. An den Kais verankerte, große Holzflöße vervollständigen das Freiraumangebot und machen die Besonderheit der Lage direkt erlebbar.