adidas offices west
Herzogenaurach, Saksa
- arkkitehdit
- MGF Architekten
- Location
- Herzogenaurach, Saksa
- Wettbewerb
- 2014, 1. Preis
Das Gebäudevolumen spiegelt in seiner räumlichen Ausdehnung die innere Struktur des Entwurfs wieder, welche eine möglichst flexible, horizontale Organisation aller Arbeitsbereiche vorsieht.
Die Fassade folgt der Grundstücksgrenze und gibt dem Entwurf durch Ihre abgerundeten Kanten eine ausdrucksstarke, eigenständige Form. Durch die Absenkung des Erdgeschosses nach Süden verschmilzt der Körper zusätzlich mit der Topografie, wodurch sich der Entwurf als fest verankerter „Solitär im Hain“ präsentiert.
Ein zusätzlicher Bezug zum Außenraum und insbesondere zur Wegeführung auf dem Campus wird durch die Gestaltung der Eingänge erzeugt. Durch Einbuchtungen im untersten Fassadenband werden überdachte Vorbereiche erzeugt, die den Außenbereich nach innen holen und somit eine Verknüpfung zur Inneren Foyer- und Erschließungszone herstellen.
Durch begrünte Lichthöfe wird der Innenraum aufgelockert und ein Bezug zum umgebenden Kiefernhain hergestellt.
O R G A N I S A T I O N
Das Erdgeschoss lässt sich in drei Zonen einteilen. Die mittlere Foyer- und Erschließungszone zieht sich quer durch das Gebäude und stellt eine Verbindung zwischen Campus und Parkhaus her. Hier befinden sich außerdem das Bistro, der zentrale Besprechungsbereich sowie drei der vier Erschließungskerne. Zudem befinden sich hier ein Bürobereich sowie sämtliche Lager- und Funktionsflächen. Somit können das 1. und 2. OG vollständig als Bürogeschosse ausgebildet werden.
Die Bürogeschosse bilden ein offenes, frei bespielbares Raumkontinuum, welches lediglich durch die vier massiven Erschließungskerne unterbrochen wird. Unser Vorschlag sieht eine Anordnung der festen Arbeitsplätze entlang der Fassade und der Lichthöfe vor, der dazwischen entstehende Raum ist mit den verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten bespielbar. Diese sind als eingestellte Körper zu verstehen, Besprechungs- und Projekträume können aneinandergereiht in Streifenförmigen Körpern untergebracht werden. Den Clustern und Organisationseinheiten ist also kein fester Platz zugewiesen, lediglich die gleichmäßige Verteilung aller Homebases ist gewährleistet. Die Positionierung der Arbeitsmöglichkeiten kann also den Bedürfnissen der Angestellten angepasst werden und gleichzeitig eine räumliche Trennung in verschiedene Bereiche schaffen.
Das um die dreieckigen Lichthöfe entstehende Raster sorgt für eine gleichmäßige Durchwegung in allen Richtungen und für gute Verknüpfungsmöglichkeiten der verschiedenen Bereiche.
F A S S A D E
Die Außenfassade wird als Doppelfassade ausgeführt. Die Zweite-Haut-Fassade ermöglicht eine natürliche Be- und Entlüftung über den Scheibenzwischenraum.
Die außenliegende Prallscheibe schützt die Lüftungsöffnungen vor Wind und Regen und ermöglicht somit eine gleichmäßige und natürliche Be-und Entlüftung der Dahinterliegenden Räume. Zudem ermöglicht die Ausführung der äußeren Haut als Einscheiben VSG eine sehr klare Gebäudeansicht, in der die Bänder aus Glas und Beton in ihrer rohen Ästhetik betont werden.
Die Lufttemperatur im Fassadenkorridor wird zentral über Zu- und Abluftöffnungen gesteuert. Im Winter können diese geschlossen werden, sodass der Zwischenraum als Pufferzone dient und den Wärmeschutz erhöht. Im Sommer verhindern die geöffneten Fassadenklappen eine thermische Überhitzung. Die natürliche Luftdurchströmung des Fassadenzwischenraums ermöglicht den Verzicht auf eine Vollklimatisierung der Büroräume.
Der Sonnen- und Blendschutz ist ebenfalls im Zwischenraum angeordnet und lässt sich ebenso wie die Lüftung manuell von jedem Arbeitsplatz aus dezentral steuern.
H A U S T E C H N I K
REGENWASSERNUTZUNG
Das Wasser der Dachflächen wird in Tanks gespeichert und zur Spülung der Toiletten und zur Gartenbewässerung genutzt.
THERMISCHER KOMFORT
Die Heiz- und Kühllast wird primär durch den Anschluss an das Fernwärmenetz des Adidas Allround Gebäudes gedeckt. Als Ergänzung wird die Nutzung von Geothermie über Erdwärmesonden vorgesehen. In Kombination mit dem Lüftungss und Fassadenkonzept und einer Beton-Bauteilaktivierung lässt sich ein ganzjährlich konstantes Raumklima erreichen.
BELICHTUNG
Der freie Grundriss und die großzügig dimensionierten Innenhöfe sorgen für eine helle, freundliche Atmosphäre und lichtdurchflutete Räume. Entsprechend dem Raumprogramm befinden dich die Areas mit erhöhtem Tageslichtbedarf entlang der Fassaden. Die separat steuerbaren Vorhänge an Fassade und Innenraum ermöglichen zudem einen flexiblen Umgang mit natürlichen Licht. Ergänzend sorgen energiesparende LED-Deckenleuchten für eine gleichmäßige Ausleuchtung der Arbeitsräume.
INNENRAUMLUFTQUALITÄT
Durch die hinterlüftete Fassade und die größtenteils gegebene Möglichkeit zur Querlüftung der Räumlichkeiten, kann auf eine mechanische Lüftungsanlage weitestgehend Verzichtet werden. Durch die Kombination aus zentraler und dezentraler Fassadenlüftungs-steuerung kann trotz der Möglichkeit zur Individuellen Lüftungssteuerung ein gleichmäßiges Innenraumklima gewährleistet werden.
Related Projects
Magazine
-
Winners of the 5th Simon Architecture Prize
1 week ago
-
2024, The Year in …
1 week ago
-
Raising the (White) Bar
2 weeks ago
-
Architects Building Laws
2 weeks ago