Copa Cagrana Neu
Vienna, Itävalta
- arkkitehdit
- LAAC
- Location
- Vienna, Itävalta
- Year
- 2018
Copa Cagrana
Die Entstehung der über 20 km langen Donauinsel als Hochwasserschutz und Naherholungsgebiet zählt zu den nachhaltigsten Errungenschaften Wiens. Als Schnittstelle zwischen Einwohnern der bevölkerungsreichen „transdanubischen“ Wohngebiete und den Erholungssuchenden aus den inneren Bezirken, hat die Copa Cagrana exemplarisch an zentraler Bedeutung für das kulturelle Selbstverständnis der Stadt innerhalb einer sich zunehmend ausdifferenzierenden Gesellschaft gewonnen. An dieser Schnittstelle artikuliert sich eine urbane Kultur, die unterschiedliche soziale Milieus, Ethnien und Ideologien abbildet.
Dockingstation urbaner Diversität
Das Projekt verfolgt die Idee einer Dockingstation, an die alle gesellschaftlichen Schichten Anschluss finden. Diese wird architektonisch im Sinne einer funktionalen Infrastruktur interpretiert. Die Definition spezifischer Flächen durch unterschiedliche Widmungen für permanente bzw. temporäre Nutzungen bildet eine strukturierte Oberfläche, auf der sich Objekte oder Gebäude mit unterschiedlichen Anforderungen verorten können. Die Erweiterung des modernen Wohn- und Bürokomplexes hin zum Wasser sowie die barrierefreie Verschränkung konsumfreier Zonen und niedrigschwelliger Service-Einrichtungen etabliert eine Plattform für die Durchdringung unterschiedlicher Lebensrealitäten.
Fließende Zonen
Die Zonierung der Copa Gagrana von City Richtung Wasser orientiert sich sowohl am Verhalten als auch an den Erwartungen eines Stadtbenützers und entspricht zugleich den Anforderungen des Hochwasserschutzes. Die Einteilung umfasst drei Zonen: Die Zone C sieht eine sparsame Bebauung mit öffentlichen Gebäuden und Sonderwohnformen vor (z.B.: Studentisches Wohnen). Diese Widmung schafft einen fließenden Übergang zwischen Uferzone und Donaucity. Die Fabela Promenade wird dadurch als zentrale Erschließung Richtung Donaucity gestärkt und mündet an ihrem Ende in Zone B auf die Plaza. Diese Zone nimmt die obere Haupterschließungsachse mit Plaza, Radweg und Anlieferungszone auf, über welche sämtliche permanente Einrichtungen, wie wintertaugliche Gastronomiebetriebe und der Fahrradverleih, erschlossen werden. Die angehobene Situation bietet Schutz vor Hochwasser und durch den freien Blick auf die Uferzone eine optimale Voraussetzung für einen qualitätsvollen Restaurantbetrieb. Dieser Bereich ist als Grünzone mit einer Vielzahl an Bäumen insbesondere im Bereich der Plaza und als Allee entlang des Radweges konzipiert. Die Uferzone – Zone A ist der Badebereich der Copa Cagrana. Liegeflächen, Umkleideräume und Sanitäranlagen werden in die Topographie integriert. Angrenzend an den Liegebereich ist eine großzügige Strandbar vorgesehen. Identität und Gestaltung sollen sich auf Basis der formulierten Qualitätsvorstellungen entwickeln können. Die Erschließung der Zone erfolgt über die „entschleunigte“ Uferpromenade, die als Flaniermeile vorwiegend für Fußgänger attraktiv gemacht werden soll.
Räumliche Komposition
Der gesamte Bereich wird als Grün- und Freiraum mit urbanem Charakter gestaltet, der spezifische Identität besitzt und die Beziehung zum Wasser vielfältig thematisiert. Die Landschaft in ihrer Funktion als Dockingstation mit den darin platzierten Gebäuden ergibt eine vielschichtige räumliche Komposition. Erkennbar als zusammenhängende Struktur, hat sie dennoch die Fähigkeit Heterogenität zuzulassen. Die markante Landschaftsgestaltung wird durch hochwertige Betonelemente skizziert und durch ein differenziertes Oberflächenkonzept mit feindetaillierten, offenporigen, farbigen Einlagen sowie großflächigen Grünräumen ausformuliert. Durch diese Differenzierung entstehen Aufenthaltsbereiche für verschiedene Nutzergruppen aller Altersstufen.
Placemaking – Prozess & Nutzung
Die Landschaft schafft hochwertige Bereiche als „Place-Maker“, Orte die in ihrer prägenden Struktur den Raum geben für spezifische und im Alltag wechselnde Nutzungen. Die wesentlichen Anlagen für die Nutzungen von Plaza, Beach und Sport sind formal und funktional integriert. Durch diese Integration der Kernfunktionen in die neue Topografie und die wechselhafte Anordnung der Bebauungsflächen werden großzügige Blickbezüge zur Donau geschaffen. Zur Uferkante schräg gestellte Baufluchten und die Höhenentwicklung des Ufergeländes erweitern zusätzlich den Bezug zum Wasser.
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