Graftlab Headquarter-Neubau

Berlin, Saksa
GRAFTLAB, Berlin | Deutschland
Photo © Henrik Schipper
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Manufacturers
JUNG
Location
Berlin, Saksa
Year
2024
Team
GRAFT, rw+, Schubert GmbH Elektrotechnik

Der Headquarter-Neubau des Architekturbüros GRAFT im nördlichen Bereich des Stadtbezirks Berlin-Mitte weist in seiner Nutzung weit über den reinen Büroalltag hinaus. Das GRAFTLAB ist eine moderne Arbeitswelt, die sich durch Flexibilität und Kooperation auszeichnet. Seit der Eröffnung im Jahr 2023 werden hier Konzepte für das Arbeiten der Zukunft erprobt und umgesetzt – von neuen Arbeitsweisen bis zum innovativen Produktdesign, darunter auch die individualisierte JUNG Schalterkollektion JUNG UNIQUE by GRAFT.

Das sechsgeschossige GRAFTLAB bietet Raum für die Zusammenarbeit verschiedener Partner und ermöglicht Synergien. Neben den Büroflächen des Architekturbüros sind auch weitere Bürogemeinschaften, Gewerbeeinheiten und fünf Wohnungen integriert. Von Beginn der Planungen an war es das Ziel, anstelle einer monofunktionalen Nutzung eine gemischte, lebendige Hausgemeinschaft zu realisieren, die auch dem Quartier zugutekommt. Dazu wird beispielsweise eine große Freitreppe im Gebäude für Vorträge von externen Partnern genutzt; bei der Vermietung der Gewerbeeinheiten werden die Belange der Nachbarschaft berücksichtigt; Wohnen und Arbeiten finden unter einem Dach statt. Entsprechend bietet die Außenhülle mit durchgehenden, bodentiefen Fenstern umfassende Transparenz. Besonders in den Abendstunden zeigt sich das GRAFTLAB mit seinem betriebsamen Innenleben als lebendiger Kontrast zu den geschlossenen Fassaden der umliegenden Bestandsbauten.

Der Neubau nutzt eindrucksvoll die schwierige Geometrie des Grundstücks an der Ecke Invalidenstraße und Ackerstraße. Eine abgeknickte L-Form vervollständigt den Blockrand, schließt die Brandmauer der Nachbarbebauung und lässt rückwärtig einen großzügigen Grünraum frei. Direkter Nachbar ist das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der evangelischen Gemeinde am Weinberg mit einer Kirche von Karl Friedrich Schinkel. Zwischen den vier- bis fünfgeschossigen Altbauten und den höheren Gebäuden der Nachbarschaft vermittelt die Kubatur des Neubaus durch eine Höhenstaffelung. Die Faltung der Fassade betont zudem seine Stellung als Eckgebäude.

Die Büroräume von GRAFT erstrecken sich über drei Etagen, die über verbundene Lufträume zu einem Raumkontinuum werden. Die offenen Grundrisse sind um zwei Kerne organisiert und bieten maximale Flexibilität in der Anordnung der Möblierung. Das Erdgeschoss öffnet sich großzügig zum grünen Außenraum. Es fungiert als Gemeinschaftsfläche für die Mitarbeitenden und wird regelmäßig für Veranstaltungen genutzt. Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich die Großraumbüros, unterbrochen durch Zonen für den Austausch und abgeschirmte Zellen für Videokonferenzen oder Telefonate. In der vierten Etage befindet sich ein helles und flexibles Konferenzzentrum, das nicht nur den Mitarbeiter/-innen von GRAFT, sondern auch den weiteren Mietern des GRAFTLABs sowie Externen zur Verfügung steht.

Das Interior Design im gesamten Gebäude lebt durch die Kraft von Material und Form. Wände, Decken und Stützen aus Sichtbeton treffen auf Estrichböden und dezente, weiß-graue Einbauten. Einzelne Möbel und Wandelemente in einem frischen Grünton, einem hellen Blau oder kräftigen Rot leiten den Blick durch das ansonsten schlichte und geradlinige Interieur. Das Konferenzzentrum ist im Gegensatz zur den lebendigen Arbeitsetagen in Reinweiß gehalten – ein „leeres Blatt Papier“, das viel Platz für neue Ideen lässt. In den von GRAFT genutzten Etagen kam für die Elektroinstallation der Schalterklassiker des Programms LS 990 in Alpinweiß zum Einsatz. An ausgewählten Stellen wurde dessen Design mit dem JUNG GRAPHIC TOOL individualisiert und mit Street Art- und Graffiti-Elementen versehen. Daraus entstand die urbane Schalterkollektion JUNG UNIQUE by GRAFT, die Berlin-typische Elemente aufgreift. Die individuell gestalteten Schalter setzen nun besondere Akzente in den halböffentlichen Gemeinschaftsbereichen im Erdgeschoss, darunter im Empfangsbereich, der Bibliothek, dem Aufenthaltsraum und der Küche. In allen Büroetagen wurden zudem die WCs als Kontrast komplett in Schwarz gestaltet, eine augenzwinkernde Hommage an die typische Berliner Club-Toilette – natürlich mit Lichtschaltern aus der Kollektion JUNG UNIQUE by GRAFT individuell versehen mit Graffiti-Schriftzügen.

Die Haustechnik basiert auf einer Kombination von Low- und High-Tech. Auf eine aufwendige Automatiksteuerung wurde im Gebäude verzichtet, alle Fenster lassen sich händisch öffnen, auch die Tiefgarage wird natürlich belüftet. Für die Nachtauskühlung im Sommer gibt es im Gebäude unterstützende Ventilatoren, die die Luft von der kühlen Nordseite ins Gebäude ziehen. An Hochsommertagen unterstützt eine Lüftungsanlage die Kühlung, die von einem mit Biogas gespeisten Blockheizkraftwerk betrieben wird. Der Überschuss an dem hier produzierten Strom unterstützt gleichzeitig die E-Ladestationen in der Tiefgarage: so verbindet sich die Energieeffizienz des Gebäudes mit sauberer Mobilität im Stadtraum.

„Das GRAFTLAB ist ein Prototyp einer neuen Art Bürogebäude. Die vielfältige Nutzungsmischung, die Erweiterung der Arbeitswelt ins Grüne, die individuelle Grundrissgestaltung und die variablen Raumangebote zeigen, dass Heterogenität ein Gewinn ist und sich Experimente lohnen“, freut sich das Team von GRAFT.

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