Ilse Wallentin Haus BOKU Wien
Wien, Itävalta
- arkkitehdit
- SWAP Architektur
- Location
- Peter-Jordan-Straße 82, 1180 Wien, Itävalta
- Year
- 2020
- Client
- Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., Universität für Bodenkultur Wien
- Generalplanung
- Delta
Für die BOKU Universität für Bodenkultur wurde in Wien-Döbling ein neues Bibliotheks- und Seminarzentrum in Holzbauweise errichtet. Das Gebäude erweitert den bestehenden Campus Türkenschanze um eine Nutzfläche von rund 3000 m² und bietet Platz für Seminar- und Institutsräume, Bibliothek, Pool- und Userräume.
Das offen gehaltene Eingangsgeschoss und der angehobene Platz werden zur kommunikativen Schnittstelle für Studierende und Lehrende aus den benachbarten Bestandsgebäuden und dem Neubau. Neben den atmosphärischen Qualitäten des Baustoffes Holz trägt der hohe Tageslichtanteil zu einer freundlichen Lern- und Arbeitsumgebung bei.
Das Erscheinungsbild des Baus ist geprägt von der Holzkonstruktion, die Fassadenoberflächen bleiben unbehandelt. Die Rasterung der Fassade wird im Inneren der Eingangsebene und der Bibliothek in der Deckenkonstruktion fortgeführt und verleiht dem Haus dadurch seinen unverwechselbaren Charakter. Die Tragstruktur wird zum Gestaltungselement. Über raumhohe Verglasungen wird ein Dialog zwischen Innenraum und Umgebung hergestellt. Durch das Öffnen einzelner Glaselemente kann je nach Jahreszeit die Terrasse als Treffpunkt für Studierende genutzt werden. Der viergeschossige Holzbau wurde aus vorgefertigten Brettschichtholzelementen konstruiert, der erdberührte Sockel und das Stiegenhaus sind in Stahlbeton ausgeführt.
Die vier oberirdischen, in Holzbauweise errichteten Geschoße sitzen auf einem massiven Sockelgeschoß. Räume, die eine hohe Personenzahl unterbringen, sind in den zwei unteren Geschossen verortet. Auf acht Seminarräume verteilt gibt es im Sockelgeschoss Platz für rund 320 Studierende. Die zwei großen Seminarräume im Eingangsgeschoss sind für insgesamt 190 Studierende ausgelegt und können zusammengelegt werden und bieten mit dem Foyer zusammen die optimale Infrastruktur für größere Veranstaltungen. Im ersten Obergeschoss verfügen Bibliothek und Medienstelle gemeinsam über 150 Lernplätze. In den beiden obersten Geschossen befinden sich die Institutsräume, die über je einen Besprechungsraum und eine Teeküche verfügen.
Moderne digitale Technologien kamen bei der Planung und dem Bau zum Einsatz. So wurde bei der Planung auf ein integrales BIM Modell gesetzt, auf das auch in der Fertigung der einzelnen Holzbauteile zurückgegriffen wurde. Um die momentane Qualität der Bauteile zu prüfen, liefert ein begleitendes Monitoring der Holzbauteile vom Werk bis zur Fertigstellung laufend Daten darüber. In die gefertigten Holzbauteile wurden von Stora Enso Wood Products Sensoren eingesetzt, die während des Transports und während der Bauphase Informationen über die aktuellen Temperaturen und die Feuchtigkeitswerte übermitteln. Diese Daten wertet das „Track & Trace Tool“, die von den sogenannten Wiiste-Sensoren erfasst werden, aus und dadurch werden wichtige Informationen der Holzelemente weitergeleitet.
Das Gebäude wurde mit 965 von 1000 möglichen Punkten mit dem österreichischen Qualitätszeichen klimaaktiv Gold ausgezeichnet. Neben der Holzbauweise wurde vor allem die Kompaktheit des Baukörpers hinsichtlich Energieeffizienz berücksichtigt.
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