IN-Tower

Ingolstadt, Saksa
Photo © ATP/Becker
Ingolstadts erstes Wohnhochhaus, welches als Landmarke die Skyline der Stadt prägt.
Photo © ATP/Becker
Der IN-Tower akzentuiert und belebt die fußläufige Eingangssituation zum Bahnhofsareal.
Photo © ATP/Becker
arkkitehdit
ATP architekten ingenieure
Location
Ingolstadt, Saksa
Year
2018
Wettbewerb
2014, 1. Preis
Gesamtprojektleitung
André Lyashenko
Bruttogeschossfläche
12.140 m²

Der 50 Meter hohe Wohnturm prägt als vierthöchstes Gebäude die Skyline Ingolstadts. Integral geplant wurde der skulpturale Bau nach einem gewonnenen Realisierungswettbewerb (2014) durch ATP München, einem von fünf geladenen Büros. Der IN-Tower besteht aus einem schlanken Hochhaus und einer breiten, viergeschossigen Sockelzone mit Lobby und Shops. Mit Building Information Modeling (BIM) konnte ATP das stringente Entwurfskonzept mit der Vorgabe einer maximalen Flächennutzung bei hoher Wirtschaftlichkeit des Projekts zu marktüblichen Herstellungskosten erfolgreich realisieren.

Städtebaulich fungiert der Turm zusammen mit dem Bahnhofsgebäude und einem Busbetriebshof als Klammer vom Bahnhofsgelände zur Ringstraße. Bahnreisenden dient er als klar erkennbares Zeichen ihrer Ankunft in Ingolstadt, während der Sockelbau mit seinen erdgeschossigen Handelsflächen die fußläufige Eingangssituation zum Bahnhofsareal belebt. Bei der Umsetzung lag großes Augenmerk auf einer modernen, zeitlosen Gestaltung im städtebaulichen Kontext. Oberste Priorität hatte der Erfolg des neuen eingeschlagenen Wohnraumkonzeptes der Stadt.

„Knapper Wohnraum fordert vertikale Lösungen und flexible Grundrisse”, erklärt Florian Beck, Designchef bei ATP München und selbst Stadtplaner. „Deshalb lud uns der Bauherr ein, ihn intensiv bei der Optimierung der Wohnflächen zu beraten. Mit unserem prämierten Wettbewerbskonzept gelang es uns, ein Maximum an qualitativ wertvollem Wohnraum vorzusehen.”

Aufgrund der Grundfläche des Turms von nur 16 x 16 Metern mussten Grundrisse und Erschließung besonders funktional angelegt werden. Durch die Verschiebung des Kerns in das Turminnere entstanden jedoch gut geschnittene Wohnungen mit offenen und flexibel gestaltbaren Wohnräumen. Ein flexibles Grundrisskonzept ermöglicht unterschiedliche Wohnungsgrößen, vom Appartement bis zur 4-Zimmer-Wohnung, ein vertikales Schachtkonzept den flexiblen Ausbau von Nassräumen und Küchen in verschiedenen Varianten. Bis zu ca. 3 Meter herausschwingende Balkone vergrößern den Wohnraum zusätzlich. Eine klug platzierte Haustechnik und Tragwerksplanung ermöglichen zudem, die Wohnungen zu großzügigen Etagenwohnungen zusammenzulegen.

Die Ästhetik des IN-Towers basiert auf seiner schlanken städtebaulich wirksamen Silhouette und seinen weißen Balkonen und Brüstungen, die sich wie bewegte horizontale Bänder auf fast zwei Kilometern Länge um den Turm und den Sockel schlingen und das Gebäude damit scheinbar in ein dynamisches Kleid hüllen. Das Konzept der „variierenden Balkone” ist eine Metapher für die Flexibilität der Wohnungsgrundrisse und hat zudem den Zweck, Licht und Schatten gleichmäßig in alle Wohnungen zu verteilen. Im Spiel von Licht und Schatten entwickelt der Turm einen bewegten, skulpturalen Charakter.

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