Pandion The Shelf

Berlin, Saksa
Photo © HGEsch
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arkkitehdit
kadawittfeldarchitektur
Location
Prinzenstraße 89, 10969 Berlin, Saksa
Year
2021
Client
PANDION Real Estate GmbH
Bauvolumen
BGF 24.000 m² (unterirdisch und oberirdisch) Vermietbare Fläche ca. 18.000 m², 80 PKW-Stellplätze in der eingeschossigen Tiefgarage, 8 mgl. Ladestationen für Elektrofahrzeuge, 190 Fahrradstellplätze in der Tiefgarage
Architektur
kadawittfeldarchitektur
konkurrierendes Planungsverfahren
2017 – 1. Preis
Nachhaltigkeit
entspricht dem DGNB Gold Standard

In zentraler Lage im Berlin Friedrichshain – Kreuzberg gelegen, ein Katzensprung vom U-Bahnhof Moritzplatz entfernt, ist das Gebäudeensemble PANDION The Shelf in der Prinzenstraße Teil eines historisch gewachsenen Gewerbegebiets. Bekannt ist der Kiez für seine sozial gemischte Bevölkerung, kreative Lebensentwürfe sowie sein vielseitiges Nacht- und Kulturleben. Auf dem Eck-Grundstück Prinzenstraße/Ritterstraße nimmt das fünf- bis sechsgeschossige Ensemble stadträumlich eine prominente Stellung ein. Die Nachbarbebauung ist sehr heterogen geprägt. So befinden sich in der Nachbarschaft Bauten wie die Butzke-Werke und das prägende Modulor-Haus direkt am Moritzplatz.

Die Fassade als „Stadt-Regal“
Durch ihre Gliederung nimmt die Fassade Bezüge aus der Nachbarschaft auf, interpretiert sie zeitgemäß und gibt dem Projekt seinen Namen. Angelehnt an die stringente Struktur der Fassaden alter Gewerbehöfe, wirkt die abwechslungsreiche Gliederung wie ein Setzkasten, in dem jede/r Nutzer/in ihren/ seinen eigenen Platz hat. Der warme Goldton der vorgelagerten Fassadenelemente mit außenliegendem Sonnenschutz harmoniert durch seine Lichtreflexionen mit der angrenzenden Umgebung. Über einzelne Loggien fällt das Licht bis tief in den Innenraum hinein und fördert den Dialog zwischen Innen und Außen. Durch die Filigranität und Materialität der Fassaden erhält der Neubau eine ablesbare Identität und behauptet sich so architektonisch in seiner Umgebung. Langfristig offen für verschiedene Nutzungsszenarien, spiegelt das „Stadt-Regal“- die mögliche Nutzungsmischung nach außen hin wider. Das Gebäude öffnet sich mit einer freundlichen Geste zur Prinzenstraße hin und der Stadtraum fließt wie selbstverständlich in den Innenhof. Der großzügige zweigeschossige Gebäudezugang schafft zusätzliche Fassadenfläche im Erdgeschoss und einen überdachten Zugang.

Der Hof als Lobby
Diese besondere Erschließung trägt dem Berliner Hinterhof Rechnung und führt die langjährige Tradition des historischen Gewerbeareals fort. Die für Berlin typischen zusammenhängenden Hofkomplexe entwickelten sich im Zuge der städtischen Verdichtung zum Ort des alltäglichen Austausches des 19. Jahrhunderts. Dieser Hinterhofcharme soll auf den Neubau übertragen werden. Mit seiner Aufgabe als übergeordnete Lobby erhält der Innenhof durch seine Terrassendecks, die als Sitzmöbel oder Pflanzbecken dienen. zusätzliche Aufenthaltsqualität. Eine besondere Atmosphäre verleiht ihm der von Lichtplaner*innen jack be nimble angefertigte Kronleuchter. Mit 40 Leuchtköpfen ausgestattet und einem Gesamtdurchmesser von acht Metern, überspannt er den gesamten Innenhof.

Alle Büroebenen können vom Innenhof aus über die vier Hofecken, in denen die Erschließungskerne angeordnet sind, und die daran anschließenden großzügigen Empfangszonen erreicht werden. Plastisch abgesetzt und aus der Gebäudeflucht hervortretend dienen diese Zonen einer eindeutigen Adressbildung. Neben Büros entstehen im Sinne einer vielfältigen Nutzungsmischung zudem Flächen für Einzelhandel und Gastronomie.

Maximale Flexibilität
Unzeitgemäße Bürolandschaften haben ausgedient. Dem persönlichen Austausch und effizienten Arbeiten zuträglich ermöglicht das modulare Grundrissraster flexible Bürotypologien, welche sich leicht an die Bedürfnisse künftiger Nutzer*innen anpassen lassen. Ohne große Umbaumaßnahmen lassen sich die Mittelzonen der Kombi-Büroeinheiten in voller Breite um die Kerne führen oder je nach Bedarf alle Geschosse mit klassischen Zellen oder individuellen Kombi-Büros mit breiteren Mittelzonen bestücken.

Für die wohlverdiente Pause an der frischen Luft bietet The Shelf neben dem Innenhof eine Vielzahl von Außenbereichen: 18 Loggien, eine große Balkonterrasse, eine Dachterrasse sowie ein Gemeinschaftsgarten, der für innerstädtisches Gärtnern genutzt werden kann. Als Refugium für Vögel und Insekten geplant, können Nutzer*innen ihr eigenes Gemüse anbauen. Die Dachterrasse steht ebenfalls im Zeichen des informellen Treffens: als gemeinschaftliche Fläche genutzt, können hier Möglichkeiten für Austausch zwischen verschiedenen Mieter*innen stattfinden.

Das baukonstruktive sowie gebäudetechnische Konzept des THE SHELF sieht vor, möglichst wenig Energie für die Bewirtschaftung des Gebäudes einzusetzen, und setzt neben der Langlebigkeit der Materialien auch auf die Behaglichkeit. Erreicht wird dies nicht nur durch stetige Tageslichtnutzung und Wärmerückgewinnung, sondern auch durch den Einsatz hocheffizienter Technik.

Tageslicht- und präsenzgesteuerte Beleuchtung im Inneren und außenliegender Sonnenschutz sorgen für optimierten Energieeintrag und machen das Gebäude im Winter und Sommer nachhaltig und wirtschaftlich.

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