Zehntscheune Tübingen-Derendingen

Tübingen, Saksa
die Scheune in der Umgebung
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Eingangsansicht
Photo © Johannes-Maria Schlorke
ehemaligen Scheunentore
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Rückansicht
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Wohnung
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Wohnraum
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Wohnraum
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Schlafzimmer
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Bad
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Bad
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Büro
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Bürotreppe
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Büro
Photo © Johannes-Maria Schlorke
Bürotreppe
© Johannes-Maria Schlorke
arkkitehdit
Architekturbüro Manderscheid
Location
Sieben-Höfe-Str. 147, 72072 Tübingen, Saksa
Year
2020
Client
private Baugemeinschaft
Tragwerksplanung
IB Mildner - Tübingen
Bauleitung
Verena Klar
Energieberatung
Friedrich Rau

Die 1500 erbaute ehemalige Zehntscheuer bildet zusammen mit der spätgotischen Galluskirche, dem ehemaligen Dorfschulhaus und dem Wasch- / Backhaus den Ortskern von Derendingen. Dieses ursprüngliche Straßendorf mit vielfältigen historischen Wurzeln ist heute Teil der Universitätsstadt Tübingen.
Eine Gruppe von drei Familien erwarb das Gebäude und ließ sich auf das Wagnis einer Baugemeinschaft in einem Kulturdenkmal ein. Es entstanden zwei Familienwohnungen, eine vermietete kleine Wohnung und Räume für unser Büro.
Bei der grundlegenden Umnutzung der Scheune, die keine nennenswerten Veränderungen im 20. Jahrhundert erfahren hatte, war der überlieferte Bestand die entscheidende Leitschnur. Dabei ging es neben dem Erhalt der Substanz des bauzeitlich Eichenfachwerks (inkl. seiner diversen historischen Reparaturen) genauso um die Erlebbarkeit der alten Raumwirkung.
Die spiegelsymmetrischen Tennen sind mit ihrer Höhe in den Wohnhallen erhalten und die ehemaligen Scheunentore erlauben eine großzügige Belichtung.
Im Büro und den Dachräumen der Wohnungen erkennt man, dank einer Aufsparrendämmung, den großzügigen Lagerraum unter dem historischen Dachstuhl. Die Dachfensterbänder, die über den erhaltenen Sparren durchlaufen, geben zu erkennen, dass das Gebäude nachweisbar nie Dachgauben hatte.
Das Sichtfachwerk bleibt durch einen kapillar aktiven Innendämmputz und eine angepasster Baukonstruktion im Ortsbild sichtbar. Neue Fassadenöffnungen sind zurückhaltend in rechteckige Gefache eingefügt. Die Sonderkonstruktion der Fenster liegt versteckt hinter den Balken in der Dämmputzebene.
Unter den gegebenen Randbedingungen wurde energetisch ein KFW-Denkmal-Niveau erreicht. Grundlage waren die denkmalpflegerisch und baukonstruktiv intensiv abgestimmten Maßnahmen wie eine Dach- und Bodenplattendämmung in Neubauqualität, eine bauphysikalisch maximierte Innendämmung, hochgedämmte 3-Scheiben-Wärmeschutzfenster, eine kontrollierte Belüftung und eine Niedertemperaturheizung mit Gasbrennwert. Ergänzend sind der Erhalt der grauen Energie der erhaltenen Konstruktion und die intensive Verwendung von neuem Holz zu beachten.
An heißen Sommertagen gewährleistet eine Nachtlüftung, auf Basis von thermischer Höhenunterschiede, ein sehr angenehmes Raumklima.
Es wäre wünschens wert, wenn diese Sanierung Anregung zur Umnutzung anderer Scheunen ist, anstatt diese durch ortsbildzerstörende Neubauten zu ersetzen, was zu oft geschieht.

Related Projects

  • Gebäudeadaptierungen Rathausbereich - Zwentendorf
    maul-architekten zt gmbh
  • FON - Wohnbau und Kindergarten Fontanastraße
    GERNER GERNER PLUS
  • GOLD - Wohnbau Goldberg
    GERNER GERNER PLUS
  • BENE - Wohnbau Benedikt
    GERNER GERNER PLUS
  • PUCH - Wohnbau Puchsbaumgasse
    GERNER GERNER PLUS

Magazine

Other Projects by Architekturbüro Manderscheid

Markthalle Stuttgart
Stuttgart, Saksa
Rathaus Cannstatt
Stuttgart Bad Cannstatt, Saksa
Rathaus Balingen
Balingen, Saksa
Iller 21
Reutlingen, Saksa
Baugemeinschaft Zukunft
Tübingen, Saksa