In der Nacht schafft das Textilfassadenband über dem Eingangsbereich eine gestalterische Klammer zwischen den Gebäudeteilen.
Photo © Lars Gruber Architekturfotografie
Die Textilfassade konnte auch über die bodentiefen Fenster gezogen werden, da sie von innen nach außen einen hervorragenden Sichtkomfort bieten.
Photo © Lars Gruber Architekturfotografie
Die besondere Dynamik entsteht durch die unterschiedlichen Kurvaturen der Textilfassadenbänder, dem starken Kontrast zwischen Anthrazit und Weiß sowie den im Viertelkreis ausgebildeten Verlauf um die Ecken.
Photo © Lars Gruber Architekturfotografie
In der Nacht werden die Textilbänder entlang der unteren Spannprofile mit energiesparenden LEDs angestrahlt und treten so noch stärker in den Vordergrund.
Photo © Lars Gruber Architekturfotografie
Die Textilfassadenflächen aus Frontside View 381 wurden in bis zu 30 m langen Bahnen auf der Unterkonstruktion Facid 65 von Schüco verspannt.
Photo © Lars Gruber Architekturfotografie

Zebrahaus

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Location
Europaallee 91, 60327 Frankfurt am Main, Saksa
Year
2021
Client
Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG
Entwurfsplanung
Holger Meyer Architektur, Frankfurt am Main
Ausführungsplanung
Hochform Architekten, Frankfurt am Main
Fassadenplanung
Christian Bonik Fassadenberatung

NEUE ZEBRASTREIFEN FÜR FRANKFURT
Kreative dreidimensionale Gebäudehülle aus Textilfassadengewebe Frontside View 381 für ein neues Bürogebäude mit DGNB Gold-Standard

Im neuen Frankfurter Europaviertel entstand ein Büroneubau, der auf 16.800 m² Bruttogesamtfläche innovative Büroflächen und multifunktional nutzbare Bereiche enthält. Direkt angesiedelt an der breiten Europa-Allee und in unmittelbarer Nachbarschaft von namhaften Unternehmen und Frankfurts-Skyline sollte mit einer dynamischen Fassadengestaltung ein Akzent gesetzt werden. Dies wurde realisiert in Form von dreidimensionalen Bändern als Textilfassade, die sich vom anthrazitfarbenen Hintergrund von Mineralputz und bodentiefen Fensterflächen dynamisch absetzt und dem Gebäude so ein unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht. Damit war auch gleichzeitig der besondere Name geboren: das Zebra Bürogebäude.

DYNAMIK AUS TEXTILFASSADENBÄNDERN UND RUNDER ECKAUSBILDUNG
Das 7-geschossige Gebäude ist charakterisiert von einem Mittelbau, der als Entree fungiert und Veranstaltungs- sowie allgemein genutzte Flächen wie die Gastronomie enthält. Beidseitig gehen davon zwei Flügel ab, die die eigentlichen Büro- und Meetingräume beherbergen. Die Grundfassade ist getragen von einer homogenen Farbgestaltung von WDVS und 3-teiligen bodentiefen Fenstern in Anthrazit.
Um dem Gebäude einen markanten Ausdruck zu verleihen, sollte eine zweite Fassadenebene geschaffen werden, die mit einer dreidimensionalen Gestaltung Dynamik bringt, zum anderen eine gestalterische Klammer zwischen den Gebäudeteilen herstellt. Umsetzbar wurde dies mit einer Textilfassade, die durch ihren biegeleichten Charakter eine unvergleichliche Gestaltungsfreiheit auch für Rundungen und eine Dreidimensionalität bereithält. Im Falle des Zebra Bürogebäudes sind es wellenförmige Textilflächen mit freigeformten Amplituden. Diese bestehen aus dem langlebigen Textilnetzgewebe Frontside View 381 in Weiß, welches in bis zu 30 m langen Bahnen ohne Unterbrechung auf der Unterkonstruktion Facid 65 von Schüco verspannt ist.

Die besondere Dynamik entsteht dabei durch die unterschiedlichen Kurvaturen der Textilfassadenbänder, dem starken Kontrast zwischen Anthrazit und Weiß sowie den im Viertelkreis ausgebildeten Verlauf um die Ecken. Eine gestalterische Klammer findet auf der Höhe der Eingangsüberdachung statt, wo das umlaufende Textilfassadenband sämtliche Gebäudeteile umfasst und so stilistisch miteinander verbindet.

UNTERSCHIEDLICHE ANMUTUNG JE NACH LICHTEINFALL UND TRANSPARENZ
Damit entsteht eine Kubatur, die zum einen ein Spannungsfeld zwischen den Textilfassadenbändern erzeugt, zum anderen eine zusätzliche räumliche Tiefe der Fassade mit sich bringt. Als weiteres Element kommt das Spiel mit dem Licht hinzu. Je nach Lichteinfall und Tageszeit erscheinen die Bänder einmal als homogene Fläche, im anderen Mal als luftig leichtes, transparentes Gespinst. Ein Effekt, den man auch für die Lichtinszenierung nutzt: Hierzu werden die Textilbänder linear entlang der unteren Spannprofile direkt mit energiesparenden LEDs angestrahlt. Damit wird der Kontrast zwischen den mit dem unterem Lichtkranz betonten Bändern und dem dann ins Dunkel getauchten Hintergrund noch verstärkt.

OHNE SICHTBEEINTRÄCHTIGUNG DURCH DIE MITARBEITER
Die Transparenz des Materials spielte auch eine große Rolle beim visuellen Komfort für die Mitarbeiter in der Sicht nach außen. Hier hat das Zebra Bürogebäude in allen Bereichen bodentiefe, öffenbare Fenster, die eine einladende Arbeitsatmosphäre mit viel Licht und Frischluft schaffen. Mit der Wahl von Frontside View 381 wurde sichergestellt, dass das Gewebe nicht die Sicht nach außen versperrt, sondern einen nahezu uneingeschränkten Blick mit großzügiger Aussicht bis zum Horizont vermittelt.

ÜBERZEUGEND BEI LANGLEBIGKEIT UND NACHHALTIGKEIT
Ein wichtiger Aspekt für die Umsetzung der in Freiform gestalteten Bänder war das besondere Herstellungsverfahren des Textilfassadengewebes von Serge Ferrari namens Précontraint. Hierzu wird die Membran während des Beschichtungsvorgangs von allen Seiten vorgespannt, was ihm eine herausragende Dimensionsstabilität verleiht. Im Zusammenspiel mit der nahezu frei formbaren Spannkonstruktion für Textilfassaden Schüco Facid Freestyle kommt es so trotz der teilweise asymmetrisch auftretenden Kräfte zu keiner Verformung und Ausbeulung des Materials. Damit bleibt die Spannung auf lange Zeit erhalten und wird ein attraktiver Look über viele Jahre gewährleistet. Zudem konnte das Material durch seine vielfachen Referenzen und hohe Langlebigkeit inklusive 10 Jahresgarantie überzeugen. Darüber hinaus punktete es mit seiner Brandschutzklassifizierung nach Euroklasse B-s2,d0/EN 13501-1.

Bauherr und die Architekten planten einen nachhaltigen Neubau und strebten hier eine DGNB-Zertifizierung in Gold an. Auch dieses Vorhaben unterstützte die Membran Frontside View 381, da diese Fassadenbekleidung im Vergleich zu anderen Werkstoffen immer den geringsten C02-Fussabdruck aufweist. EPDs - Environmental Product Declaration - sind für alle architektonischen Gewebe von Serge Ferrari erhältlich und flossen auch in diesem Fall in die DGNB Gold-Zertifizierung ein. Zudem reduziert das Textilgewebe Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüsse und verbessert so die Energiebilanz des Gebäudes.

Projekt: Zebra Bürogebäude für Deloitte Deutschland, Frankfurt am Main
Bauherr :Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG, Eschborn
Entwurfsplanung: Holger Meyer Architektur, Frankfurt am Main
Ausführungsplanung: Hochform Architekten, Frankfurt am Main
Tragwerksplanung: Boll & Partner
Fassadenplanung: Christian Bonik Fassadenberatung
Lichtplanung: Kardorff Ingenieure Lichtplanung
DGNB-Zertifizierung: Werner Sobek
Generalunternehmer: ARGE Zebra Adolf Lupp GmbH + Co. KG
Textilfassadenbau: Schüco International KG
Textilfassadenmaterial: 1700 qm Frontside View 381 von Serge Ferrari Group

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