Die Debatte zur Überwindung der Wegwerfmentalität dominiert den Diskurs. Wichtiger noch als der Einsatz neuer, ressourcenschonender Bautechniken ist die Wiederverwertung von Vorhandenem. Eine vertiefende Recherche zu Ort und Geschichte ist Grundlage für einen umsichtigen Umgang mit Bestehendem.
Im Rahmen eines offenen Wettbewerbes für einen Pavillon im Hochschulquartier, resultierte eine von wenigen Hinweisen geweckte Neugierde in einer lustvollen Spurensuche nach einer vergessenen Infrastruktur: im Untergrund schlummert ein nach der letzten Cholera-Epidemie gebautes Reservoir, welches mehrfach erweitert, 1886 teilweise eingestürzt, wiederaufgebaut und in den 1970ern schliesslich ausser Betrieb genommen wurde.
Statt dem ursprünglich geplanten Totalabbruch soll lediglich ein 12m breiter Streifen des ehemaligen Wasserreservoirs für den geplanten Kapazitätsausbau der Rämistrasse rückgebaut werden. Aus dem Teilabbruch resultiert ein dysfunktionales, historisches Relief, welches der Öffentlichkeit einen neuen, aussergewöhnlichen Ort aus der Zürcher (Infrastruktur-)geschichte zugänglich macht: Das historische Reservoir soll so umgestaltet werden, dass es in Zukunft als Gastronomiebetrieb mit Innen- und Aussensitzplätzen genutzt werden kann.
Über einen freigelegten Aussenbereich (dem sog. Senkgarten) gelangen Besuchende in ein grosszügiges Foyer zu den Innenräumen.
Das Angebot umfasst ein Bistro mit Bar, im ursprünglichen Zustand belassene Wasserhallen, sowie eine Toiletten für sämtliche Besucher*innen. Der von den historischen Aussenwänden umfasste, öffentlich zugängliche Senkgarten bildet einen Aussenbereich für Das Angebot des Bistros mit Bar wird durch ein Take-away ergänzt. Allen Personen wird durch unterschiedliche Erschliessungsmöglichkeiten (Rampe, Treppen, Lift) ein barrierefreier Zugang ermöglicht.
Sowohl die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur als auch die Wiederverwendung vieler bestehender Bauteile trägt zu einer signifikanten Reduktion der Materialflüsse bei und leistet einen prototypischen Beitrag zur Integration der Kreislaufwirtschaft in die Baupraxis.