Osthafen - Saarbrücken-St.Johann 2017

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Lieu
Client
Landeshauptstadt Saarbrücken (LHS) - Baudezernat
Équipe
Carsten Diez, Dominik Neidlinger, Igor Torres, Lukas Gerling

Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH (GIU) ein Mehrfachbeauftragungsverfahren mit fünf Teilnehmern durchgeführt. Aufgabe war es, Vorschläge für die städtebauliche Weiterentwicklung der südlich und östlich an das von Möbel Martin geplante Einrichtungshaus angrenzenden Flächen zwischen der Straße „An der Römerbrücke“ und dem Altarm der Saar im Osthafen zu erarbeiten. Auch die angrenzenden Bereiche des Schlachthofquartiers, das Silo, das Rhenania-Gebäude und das Römerkastell sollten in die Planung einfließen.

Ziel unseres Entwurfes ist die Schaffung einer neuen Stadtkante mit klarer Abgrenzung zum Flussraum. Es soll eine urbane Stadtsilhouette mit gestalterisch hochwertigen öffentlichen Räumen und Gebäudefronten entstehen. Die perlenkettenartige Bebauung entlang der Flussraumkante erhält eine klarem Sichtbezug zum Fluss. Der alte Saarverlauf und der zugehörige Flussraum soll wieder erkennbar und erlebbar gemacht werden, indem die Ufergestaltung abgeflacht wird, um der ursprünglichen Überschwemmungszone Rechnung zu tragen. Auf diese Weise entstehen neue Sichten auf den Fluss.

Die gründerzeitliche Stadt mit ihren klaren Blockstrukturen im nördlichen Bereich des Bearbeitungsgebietes soll als städtebauliche Matrix dienen, um des aktuelle Gewerbe-und Industriegebiet in ein Mischgebiet umzuwandeln. Dabei werden die offenen Bebauungsstrukturen mit gewerblichen Nutzungen integriert, um einen attraktive öffentliche Strassenräume zu schaffen. Die Umwandlung des bestehenden Industrie-und Gewerbegebietes in ein poröses zentrales Stadtquartier im Osten der Stadt, ganz im Sinne der nutzungsdurchmischten europäischen Stadt, ist das Leitbild für die zukünftige Stadtentwicklung. Dabei wird eine nutzungsverträgliche Konversion angestrebt, die langfristig Wohnen und Arbeiten an einem Ort ermöglicht.

Die vorgeschlagenen Freizeitnutzungen für den öffentlichen Raum an der Saar orientieren sich sehr stark an die bestehenden Angebote und komplettieren den schon attraktiven Ort um die Silo- und Rhenaniabauten durch weitere Spots. Dabei sind alternative und partizipative Gestaltungsprozesse der Räume erwünscht. Die Hallenkonstruktionauf der Parkplatzfläche wird als vorhandenes Kapital für die strategische Weiterentwicklung des Areals betrachtet. Sie dient als einprägsames Merkzeichen und Identifikationsort sowohl dem neuen Eigentümer Möbel Martin, wie auch den Pioniernutzern. Das vorhandene Hallengerippe fungiert als erster temporärer Bebauungsbaustein auf der Fläche.

Eine temporäre bzw. saisonale Nutzung, die langfristig in eine definitive übergeführt werden kann, ist entscheidender Bestandteil des öffentlichen Raumkonzeptes. Testartig können unterschiedliche Nutzungen und Raumdisposition ausprobiert werden, um sie dann langfristig zu etablieren. Die Idee einer langfristigen resilienten Stadtentwicklung mit klarer Phasier- und Etappierbarkeit liegt allem Handeln für die Zukunft zu Grunde. Auch die Entwicklung der Flächen von Möbel Martin sollten langfristig überdacht werden, um sie in ein robustes, kohärentes städtebauliches System mit porösen Blockstrukturen wie auf der Nordseite der Ostspange zu überführen.

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