Wohnbebauung Aigl.Hof.Gut
Salzburg, Autriche
- Architectes
- kofler architects
- Lieu
- Aiglhofstraße, 5020 Salzburg, Autriche
- Année
- 2016
- Client
- Aiglhof Projektentwicklungs GmbH
- Équipe
- Manuel Kettl
Eine wahre städtebauliche Herausforderung stellte das Grundstück an der Kreuzung der Innsbrucker Bundesstraße und Aiglhofstraße für eine Wohnbebauung dar, der man einerseits durch eine differenzierte Höhenstaffelung und andererseits durch eine abwechslungsreiche Fassadengestaltung begegnete. Die Bebauung über Eck stellt natürlich auch eine wirkungsvolle Lärmschutzmaßnahme dar.
Die 5-geschoßigen Baukörper bilden entlang der Aiglhofstraße einen Gegenpol zum massiven Volumen der Chirurgie West am Gelände des LKH. Durch eine Zäsur des Baukörpers an der Einfahrt in die Radezkystraße wird die Gebäudelänge optisch noch reduziert. Zudem verliert das Gebäude an der Aiglhofstraße Richtung bestehender Wohnhäuser um eine Geschoßhöhe.
Die konische Ausformulierung des Gebäudes am Kreuzungspunkt öffnet den Kreuzungsbereich wohltuend und lässt dadurch eine attraktive, großzügige Vorplatzzone entstehen, wo sich eine Busstation und Fahrradabstellplätze befinden.
Der Straße zugewandt, den Wohnungen Rückendeckung gebend, befindet sich deshalb der lichtdurchflutete Laubengang zu den Wohnungen, wobei man großes Augenmerkt auf eine freundliche Gestaltung der Erschließungswege gelegt hat. Die unzähligen Ein- und Ausblicke von und auf die Straße hat man um großzügige Erkerfenster und Fassadeneinschnitte ergänzt, wobei der dadurch gewonnene Raum unterschiedlich, zB. mit einer Bepflanzung oder mit Sitzmöbel „bespielt“ werden kann. Einzigartig muten auch die punktuell begrünten Plattformen in den Lufträumen im Treppenhaus an und fördern eine Sichtbeziehung zwischen den einzelnen Geschoßen.
Alle 48 Wohnungen orientieren sich in Richtung Süden und Westen, dem Innenhof zugewandt. Auch hier fungieren Erker und tiefe Balkonzonen als Gestaltungsmittel für die Fassade. Da sich im Erdgeschoss Ordinationen befinden, wurde zum Innenhof hin aus Gründen der Privatsphäre auf hölzerne Pflanztröge als Sichtschutz gesetzt. Holzbänke wurden in spielerischer Weise mit den Pflanztrögen kombiniert und bieten einen Überblick auf den gesamten Spielplatz. Der Innenhof gewinnt zusätzlich an Qualität für die Bewohner, als dass man sich die im Blickfeld der Bewohner gelegenen Aufbauten der Tiefgaragenentlüftung zunutze gemacht und ein Stadtmöbel aus Holz darüber entworfen hat, was den natürlichen Charakter und die Nutzbarkeit des Innenhofes verstärkt.
Die unterschiedlichen Fassaden stehen in einem Wechselspiel zwischen weiß und braun verputzten Lochfassaden und (Loch-)Blechverkleidungen (tw. bis zu 5cm Durchmesser). Dadurch gewinnen die Fassadeneinschnitte und Erker, speziell im Innenhof, an Tiefe und gliedern die Eckverbauung in eleganter Manier.
Zwei in Salzburg noch selten angewandte Systeme fanden bei diesem Bauvorhaben ebenfalls Verwendung: Einerseits ein Unterflur-Müllsystem, welches den Vorteil einer barrierefreien, sauberen Lösung mit sich bringt und andererseits ein Multiparksystem, welches aus Platzmangel in der TG Anwendung fand.
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