Schöne Aussichten
Torna alla Lista di Progetti- Sede
- Maria-Lassnig-Straße, 1100 Wien, Austria
- Anno
- 2019
- Cliente
- Gemeinnützige Ein- und Mehrfamilienhäuser Baugenossenschaft EBG
- Landschaftsarchitektur
- Carla Lo
Im Sonnwendviertel entstanden nach den Plänen von ASAP Hoog Pitro Sammer für die Gemeinnützige Ein- und Mehrfamilienhäuser Baugenossenschaft EBG 67 geförderte Mietwohnungen, davon 23 Smart-Wohnungen mit Superförderung (Eigenmittel nur ca. 60€/m2). Im Erdgeschoß zog der Jugenclub spacelab mit großen Werkstätten auf rund 800m2 Nutzfläche ein.
Somit entstand am östlichen Ende des letzten Bauabschnittes des Sonnwendviertels ein wichtiges soziales Projekt mit großem Mehrwert für ganz Favoriten.
Das Projekt SCHÖNE AUSSICHTEN entwickelt gemäß dem Motto „Park trifft Stadt: Leben am Helmut-Zilk Park“ eine städtebauliche Antwort, die den klassischen Wohnhof neu interpretiert, in dem die Freifläche maximiert und zum Park hin geöffnet wird - ein Wohn-Hof mit Aussicht.
Die L-förmige Typologie des Bauvolumens ermöglicht eine Abgrenzung zur Straße und schafft einen großen, ruhigen und grünen Hof zum Helmut-Zilk-Park. So wird der Besonderheit des Bauplatzes Rechnung getragen, im urbanen Raum zentral gelegene Wohnungen mit viel Grünblick zu ermöglichen.
Der Erdgeschoßbereich des Riegels an der nördlichen Grundstücksgrenze ist für gemeinschaftliche Räume freigehalten und bietet zusammen mit dem großzügigen Durchgang direkten Sichtbezug zum Park. Hier ist derzeit ein großes Graffiti geplant sowie die Errichtung einer Fahrradservicestation. Der große Hof zum angrenzenden Park und zum Wohnnachbar kann ganz der Hausgemeinschaft zur Verfügung gestellt werden. Auf Eigengärten wird zugunsten der Gemeinschaft verzichtet.
Der Gemeinschaftsraum mit angrenzendem Waschraum streckt sich im EG von der Straßenfront bis zum großen Hof der Anlage und wird durch ein überdachtes Sonnendeck ergänzt. Die Struktur der Überdachung zieht sich weiter in den Freiraum und nimmt dort Spielfunktionen wie Schaukeln und Überdachung der Kleinkinderspielbereiche auf.
Die Kopfbebauung nimmt im Erdgeschoß - mit einer Geschoßhöhe von 4m - den Jugendverein spacelab auf. Die ca. 800m2 große Fläche des Vereins verteilt sich über drei Geschoße und besitzt einen zum Innenhof gerichteten großzügigen Werkhof im Untergeschoß mit drei Werkstätten.
Die Haupterschließung führt über das Stiegenhaus an der Straßenecke Maria-Lassnig-Straße und Eva-Zilcher-Gasse mit einem großem Aufzug für die Mitnahme der Fahrräder und Kinderwägen. Dem Laubengang vorgelagert entstanden erweiterte Allgemeinflächen, genannt BALKON+, die wahlweise von der Gemeinschaft als Fahrradstellplatz, zusätzlicher Freiraum oder grüner Balkon genutzt werden kann.
Jede Wohnung zum Hof verfügt über einen durchgehenden Balkonstreifen vor jedem Zimmer und einem tieferen Balkon als privatem großen Freiraum, der den Wohnraum bei guter Witterung nach außen erweitert. Alle Wohnungen zur Eva-Zilcher-Gasse verfügen über eine Loggia und einen Balkon – viel Freiheit!
Wichtig war ASAP - Hoog Pitro Sammer und der Bauherrin EBG, dass das Zusammenspiel des großen Jugendclubs mit bis zu 50 Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren und des ebenfalls großen Wohngebäudes gut gelingt. Durch frühzeitige Einbindung von spacelab und einem offenem Dialog aller am Bau- und Planungsprozess Beteiligten war der produktive Austausch sehr erfolgreich. Ein getrennter Eingang, ein großer Werkhof, die Orientierung des offenen Raumes von spacelab zum Park sowie die gemeinschaftliche Nutzung des Hofes mit Hochbeeten hilft, den unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen und trotzdem Gemeinsamkeit herzustellen. Um ein gutes Miteinander zu ermöglichen, wird der Besiedelungsprozess und die Identitäts- und Gemeinschaftsbildung darüber hinaus professionell von der Firma REALITYLAB begleitet.
spacelab besiedelt drei Ebenen: Im Erdgeschoss befinden sich der Offene Raum und zwei Werkstätten, darüber sind die Büros. Im Untergeschoß stehen drei weitere Werkstätten und ein räumlich vom Gemeinschaftshof getrennter Werkhof zur Verfügung.