Laborgebäude Versorgungs und Umwelttechnik der Hochschule Esslingen

Esslingen, Germania
Foto © Roland Halbe
Foto © Roland Halbe
© Roland Halbe
Foto © Roland Halbe
Foto © Roland Halbe
Foto © Achim Birnbaum
Visualizzazione © Knoche Architekten BDA
Disegno © Knoche Architekten BDA
Architetti
Knoche Architektur
Anno
2017

FUNKTION UND NUTZUNG - Der Neubau für die Hochschule Esslingen am Standort Stadtmitte dient der Fakultät Gebäude Energie Umwelt als Werkstatt, Versuchshalle und Laborgebäude. Hier findet die praktische Ausbildung der Studierenden in den Bereichen Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Klimatechnik statt. Das Gebäude hat drei oberirdische Geschosse mit einer Teilunterkellerung für Technik- und Lagerflächen. Je Geschoss ist ein Labor für den jeweiligen Fachbereich untergebracht.
Der Neubau dient den Studierenden als Anschauungsobjekt für energiesparende Technologien, die im praktischen Einsatz gezeigt und zu Lehrzwecken genutzt werden können. Dabei bleiben die Installationen durch die offene Leitungsführung für die Studierenden jederzeit begreif- und erlebbar und für zukünftige Veränderungen in der Lehre anpassbar.

STÄDTEBAULICHE EINBINDUNG / DENKMALSCHUTZ - Das Gebäude liegt im historischen Stadtzentrum der Stadt Esslingen und ist umgeben von denkmalgeschützter Bausubstanz. Insofern bestand ein hoher gestalterischer Anspruch hinsichtlich der Einfügung des Laborneubaus in den Stadtkörper. Dem wird der Neubau auf unterschiedliche Weise gerecht.

Die Grundrissform stellt sich als unregelmäßiges Polygon dar, dass sich hauptsächlich an der Grundstückssituation orientiert und sich optimal in die Baulücke einfügt. Analog zu seiner geknickten Grundrisskontur ist die Dachform ausgebildet. Durch die Addition von Satteldächern und die traufständige Anordnung entsteht eine angemessene Kleinteiligkeit, da das Tageslicht an den unterschiedliche geneigten Flächen unterschiedlich reflektiert wird und sich somit unterschiedlich helle Fassadenbereiche abbilden. Durch die gewählte Baukörpergliederung fügt sich das Gebäude maßstäblich in das Stadtbild und die zum Teil mittelalterliche Baustruktur ein.

FASSADEN – Gestalterisches Ziel war es, in der weitgehend geschlossenen Metallfassade eine kleinteilige Oberflächenstruktur zu erzeugen, die eine ungegliederte Flächigkeit konsequent vermeidet. Die hinterlüftete Fassade setzt sich daher aus Blechen zusammen, die in vertikalen Streifen unterschiedlicher Breite angeordnet sind und durch hervortretende Unterkonstruktionslisenen strukturiert werden. Dies erzeugt zusammen mit der geknickten Grundrisstruktur je nach Sonnenstand und Betrachtungswinkel unterschiedliche Tiefe.
Die Höhe der Einzelbleche variiert in Abhängigkeit zu deren Breite. Die Aluminiumtafeln wurden mit versetzten Horizontalstößen verlegt und in verschiedenen Sättigungen eines Eloxalfarbtones verwendet. Die Metallflächen sind zusätzlich mit einer individuell geplanten Lochung aus vertikalen Lochreihen in verschiedenen Durchmessern versehen.

INNENRAUM - Der Innenraum stellt sich durch Decken und Wände in Sichtbetonqualität als veredelter Rohbau dar, der Ausbau reduziert sich im wesentlichen auf geschliffenen Estrich mit Silikatimprägnierung, Stahltüren und eine sichtbar verlegte Grundinstallation für die technischen Versuchsflächen.
Die wenigen Ausbaumaterialien wie Geländer, Handläufe, Türblätter und Zargen sind in Edelstahloberflächen gehalten oder in abgestuften Grautönen beschichtet. Der dadurch entstehende monochrome Raumeindruck bietet einen angemessen zurückhaltenden Rahmen für die individuelle Ausstattung durch die jeweiligen Versuchsanlagen.

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