Mehrfachbeauftragung - SWR Areal Österberg, 2.Rang
Tübingen, Germania
- Architetti
- BLU architekten
- Sede
- Tübingen, Germania
- Anno
- 2019
- Cliente
- SWR, Stadt Tübingen
- Team
- Jan Blanek, Christiane Butt
Mit der Neuordnung des SWR-Areals auf dem Österberg eröffnen sich einmalige Chancen für die Zukunft:
• Für die Stadt Tübingen - die Entwicklung ein neuen gemischt genutztes Quartiers
• Für den SWR - mit dem Neubau des Studios den Herausforderungen der digitalen Zukunft des öffentlich rechtlichen Rundfunks zu begegnen
• Für die Bewohner des Österbergs – in der Nachbarschaft, einen öffentlichen Raum, der zum Verweilen einlädt und diversen kleinteiligen Dienstleistungsangeboten
Der Ort erfährt seine Charakteristik durch besondere landschaftliche Elemente, wie die bewegte Topographie, die bewaldeten Hangkanten, den Talweg (Wilhelm-Schussen-Weg) und die offene Wiesenlandschaft des Österbergs aber auch durch die Siedlungsstruktur, die durch eine heterogene kleinteilige Körnung mit Gebäuden unterschiedlicher Größe und Wohnformen geprägt ist.
Stadträumliches Konzept und Freiraum
Das stadträumliche Konzept nutzt die Begabungen des Ortes und entwickelt daraus ein Angebot unterschiedlicher öffentlicher Räume um die sich das Quartier gruppiert.
• Der introvertierte Wohnhof
• Das extrovertierte Bellevue mit seinem eindrucksvollen Landschaftsfenster und dem Anschluss an den Landschaftsraum des Österbergs
• Der Wilhelm-Schussen-Weg mit seinen angrenzenden öffentlichen Flächen
SWR
Der Neubau des SWR Studios nimmt die Maßstäblichkeit der mondänen Villen entlang der Hangkante nördlich des Matthias-Koch-Wegs auf. In das Gelände wird eine Plattform eingefügt auf dessen Ende der Studioneubau gleich einer „digitalen Akropolis“ am Ende des Wilhelm-Schussen-Wegs thront. Die Plattform übernimmt die Funktion der verkehrlichen Abwicklung. Auf dem oberen Niveau sind Vorfahrt und Besucherstellplätze untergebracht. Der Sockel selber beinhaltet Teile der Studionutzungen aber auch die geforderten Stellplätze und die Garage für den Ü-Wagen. Alle weitern Nutzungen entwickeln sich um ein zentrales Treppenhaus über 3 verschränkte Ebenen, die typlogisch als Variation eines Zweibundes mit innenliegendem Kern beschrieben werden können. Der Deskbereich befindet sich im OG1, Kantine und Konferenzbereich befinden sich im OG 2 mit einer großzügigen Dachterrasse, die den Blick in die Landschaft öffnet.
Wohnquartier
Wohnhof
Der Wohnhof ist als shared space ausgebildet mit einem 2,5 m breiten Streifen vor den EG Nutzungen, die von diesen bespielt werden können. In der Mitte befinden sich attraktive Angebote zur Pflege der Nachbarschaft für Spiel und Freizeit unter frei gestellten Gehölzgruppen.
Bellevue
Das Bellevue ist als klassischer Stadtplatz konzipiert mit einer großzügigen Freitreppe, die zur unteren Bastion führt. Hier befindet sich das Quartierscafe mit Blick in die Landschaft.
Kita
Auf Grund der Ausrichtung der Kita nach Süd-Westen und zur Vermeidung von Hol- und Bringverkehr der Kita innerhalb des Wohnquartiers liegt der Kitabaustein am Südrand des Wohnquartiers. Die zweigeschossige Kita hat eine Außenfläche von 845 qm. Die Erschließung befindet sich in der oberen Etage. Über der Kita befinden sich zwei weitere Etagen für Wohnnutzungen, für z. B. Mikroapartments studentisches Wohnen oder auch Sozialwohnungen. Unter Einbeziehung des Baumbestandes liegt die Freifläche im terrassierten Gelände mit unterschiedlichen Spielangeboten. Für die notwendige PKW-Erschließung der Kita stehen an der Quartiersstraße östlich des SWR Neubaus 6 Kurzzeitparkplätze zur Verfügung.
Wohnformen und Nutzungverteilung
Die Hangkante nach Westen wird mit 3 kräftigen raumwirksamen Geschosswohnungsbauten gefasst, die für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen sind. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wohnhofs befinden sich Reihenhäuser. In beiden Wohnformen werden im EG gewerbliche Nutzungen angeboten, die den Wohnhof beleben. Um das Bellevue gruppieren sich ein Baustein für Seniorenwohnen und ein Geschosswohnungsbau für eine Baugemeinschaft mit dem Quartierscafe im Erdgeschoss. An der Einfahrt zum Quartier befindet sich ein Geschosswohnungsbau für studentisches Wohnen. Entlang des Matthias-Koch-Wegs prägen 4 Einfamilienhäuser die ortstypische Villenstruktur.
Verkehr
Wohnhof und Bellevue sind weitestgehend Autofrei organisiert, da der ruhende Verkehr über eine zentrale Garagenzufahrt im Baustein Studentenwohnen organisiert wird. Die Befahrbarkeit der Platzflächen ist für Rettungsfahrzeuge, Anlieferung und Anwohner ist gegeben.
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