TextilWerk

Bocholt, Germania
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Mac Tanó
Foto © Martin Holtappels
Foto © Martin Holtappels
Grundriss
Disegno © ATELIER BRÜCKNER
Schnitt
Disegno © ATELIER BRÜCKNER
Architetti
ATELIER BRÜCKNER
Sede
Bocholt, Germania
Anno
2011
Auftraggeber
LWL Industriemuseum
Ausstellungsfläche
6000 qm
Planungsaufgaben
Generalplanung
Bauleitung
Eling Architekten, Wesel
Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Pross, Bocholt
Elektroplanung
Ingenieurbüro Kipp & Knuhr, Borken
Haustechnik
K&L Energietechnik, Hamminkeln
Lichtkonzept
LDE Belzner Holmes, Stuttgart
Bespielung Foyer
Thauma Motion Design Studio, Stuttgart

Die ehemalige Spinnerei Herding bietet einen feinsinnigen Dialog zwischen historischer Bausubstanz und aktuellen architektonischen Akzenten. Das Industriedenkmal wurde für eine neue Nutzung als Kulturfabrik saniert. Schaulager,

Sonderausstellungsflächen, Veranstaltungsräume und Gastronomie finden Platz im so genannten TextilWerk. „Beleben und neu erlebbar machen“ waren die Maxime des ATELIER BRÜCKNER. Gezielte architektonische Eingriffe unterstreichen die ursprünglichen Funktionszusammenhänge der Fabrik. Form- und Farbsprache wurden aus dem Altbestand heraus entwickelt.

Als zentrales Erschließungselement dient eine rot akzentuierte Treppe, die in den 20 Meter hohen Seilgang der ehemaligen Fabrik eingebracht wurde. Über diese eröffnet sich das Gebäude nun entlang der ursprünglichen Energieachse: vom Kesselhaus (Erzeugung der Energie) über das Maschinenhaus (Umwandlung der Energie in Bewegung) und den Seilgang (Kraftübertragung) bis zu den großzügigen Spinnereisälen und der ehemaligen Technikzentrale auf dem Dach des Flachbaues (Absaugung der Luft). An ihre Stelle tritt nun ein luftiges Restaurant, dessen vorgehängte Fassade aus stählernen Fäden die Metaphorik der ehemaligen Spinnerei aufgreift. Im Inneren des neuen, gläsernen Kubus erinnert eine Installation aus 88 Deckenleuchten der 1950er Jahre an diese wichtige Zeitphase der Fabrik.

Ein Zwiegespräch zwischen aktueller Nutzung und historischem Bestand entwickelt sich auch auf den darunter liegenden vier Etagen des insgesamt rund 6000 Quadratmeter umfassenden Gebäudekomplexes. Zum Bestand, der als Zeitdokument mit all seinen Nutzungsspuren erlebbar bleibt, tritt eine gleichwertige, neue Zeitschicht. Die Funktionsräume, zu denen Shop, Counter, Garderobe, Catering und WC-Bereiche zählen, sind als eigenständige Elemente in den Industriebau eingebracht. Ihre hellgraue Oberfläche hebt sich von der heterogenen Umgebung ab, während ihr Inneres jeweils eine Farbe der historischen Raumfassung aufgreift: Blau, Rot, Grün, Weiß und Schwarz. Auch die mobile Möblierung setzt auf diese Farbtöne.

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