Zentrum für Seelische Gesundheit Sächsisches Krankenhaus Altscherbitz

Schkeuditz, Germania
Ein langer, flacher Riegel verbindet alle Bestandsbauten miteinander und nimmt sich eingeschossig in der Höhe zurück
Foto © Gustav Willeit
Der Neubau repetiert die Fußabdrücke der drei Bestandsbauten und fügt sich in die Kulisse der historischen Krankenhausanlage im Park ein
Foto © Gustav Willeit
Hofsituation zwischen Neu- und Bestandsbau
Foto © Albrecht Voss
Restauriertes Treppenahaus
Foto © Albrecht Voss
Die Außenfassaden der Bestandsbauten wurden zu Flurwänden im Neubau
Foto © Gutav Willeit
Patientenzimmer mit Parkblick
Foto © Gustav Willeit
Lageplan
Disegno © Schulz und Schulz
Grundriss Erdgeschoss
Disegno © Schulz und Schulz
Ansicht Süd
Disegno © Schulz und Schulz
Architetti
Schulz und Schulz
Sede
Leipziger Straße 59, 04435 Schkeuditz, Germania
Anno
2023
Team
Bodo Roßber, Anna Haberland, Anne Gelhaar, Charlotte Reh, Eberhard Rühl, Christian Wischalla, Felix Haunstein
Tragwerksplanung/Bauphysik
Büro für Baustatik Förtsch, Leipzig
HLS-Planung
Planungsbüro Haustechnik D. Quellmalz, Schkeuditz
Akustik
goritzka akustik ingenieurbüro für Schall und Schwingungstechnik, Leipzig
Brandschutz
BCL Brandschutz Consult Ingenieurgesellschaft, Leipzig
Medizintechnik
IfG Ingenieurbüro für Gesundheitswesen, Leipzig
Freianlagen
Landschaftsarchitekturbüro Volker von Gagern, Dresden

„Blicke in die schöne Natur und beruhige dein Gemüt.“ Das Zitat von Ludwig van Beethoven beschreibt die konzeptionelle Idee des Projekts: Ein schöner Ort im Grünen soll die Genesung der psychisch Kranken unterstützen. Unter diesem Motto steht das Ensemble aus Alt und Neu für die Arbeit mit dem Bestand, für Erhalt und Pflege des Vorhandenen, für die Kontinuität des Ortes.

Ab 1876 wird die Provinzial Irren Anstalt in Altscherbitz bei Leipzig im Pavillonstil errichtet. Zahlreiche Überformungen und mehrjähriger Leerstand sprechen gegen den Erhalt der Häuser 19-21 des ehemaligen „Siechenasyls“, zudem müssen die Häuser für eine neue Nutzung miteinander verbunden werden. Gewünscht war ein mehrgeschossiger Neubau mit „Brücken“ zu den Altbauten. Weil der Bestand damit entwertet wird, eine schlechte Orientierung besteht und der Maßstab des Ortes gestört wird, liegt stattdessen nun ein 175 Meter langer eingeschossiger Riegel zwischen den Häusern.

Die Flure des Neubaus binden an die Altbauten an, die Räume erlauben Blicke in die Natur. Die Höhenstaffelung folgt der Topographie, die Form reagiert auf die Risaliten der Altbauten. Die Ziegelfassaden der Alt- und Neubauten unterscheiden sich in Farbigkeit und Details. Die Altbausubstanz wird behutsam an die neue Nutzung angepasst. Die Nachhaltigkeit des Projekts liegt in der optimalen Verbindung der Gebäude. Dadurch ist der Bestand gleichrangig gegenüber dem Neubau, was zentrale Voraussetzung für Erhalt und sinnvolle Weiternutzung ist.

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