Wohnüberbauung Weinbergstrasse
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- 1996
Der kleine Park inmitten der Überbauung Weinbergstrasse bildet den Abschluss des Grünraumes, der sich durch die Bebauungen entlang der Weinberg- und der Winzerstrasse zieht. Er markiert den Ort, wo die verschiedenen Strukturen der Hangbebauung aufeinandertreffen. Die Bebauungsstruktur passt sich den Gesetzmässigkeiten des Gebietes an: Die Bebauung an der Winzerstrasse übernimmt den Aufbau der zusammengebauten Haupt- und Nebenkörper der Siedlungen südlich und östlich des Grundstücks und führt mit dem abgewinkelten Kopfbau auf die Gebäudestruktur der quer zur Strasse stehenden Baukörper im Westen über. Die Häuser an der Weinbergstrasse stehen wie die anderen Bauten nördlich und östlich in der Strasse für sich.
Die Baukörper sind rigide und einfach ausgebildet. Die Fassade nach Süden ist offen, geprägt von den Balkonen, den Terrassen und den grossen Fenstern. Die geschosshohen Fensterjalousien nehmen ein typisches Element der Umgebung auf und thematisieren es neu. Die Nordfassade mit den privaten Wohnungseingängen ist geschlossener.
In den 31 Wohnungen ist der Gedanke von flexiblen, unterschiedlich nutzbaren Wohnungsgrundrissen konsequent umgesetzt. Jede Wohnung hat einen fest definierten Kern mit WC, Bad, Windfang, Abstellraum und breitem Korridor. Die übrige Wohnungsfläche ist flexibel nutzbar. Gemäss den Baukastenplänen des Architekten ist sie mit sekundären Leichtelementen (Wände, Kasten-, Korpuselemente) individuell gestaltet.
Die Tiefgarage unter den Häusern an der Winzerstrasse vermittelt einen grosszügigen, wenn auch durch die tiefe und weite Decke gedrungenen Eindruck. Rot bemalte Stützen und überdimensionierte, rote Zahlen am Boden für die einzelnen Parkfelder bestimmen den Raum.
Die Tiefgarage ist über eine schmale Öffnung nach Süden natürlich belichtet und belüftet. Bei Nacht brennen gelbe, blaue und weisse Leuchtstoffröhren. So entsteht über das Öffnungsband eine Licht-Wechselwirkung - bei Tag dringt das Sonnenlicht von aussen in den unterirdischen Raum, und wenn es draussen dunkel ist, scheint das farbige Neonlicht von innen auf die Quartierstrasse hinaus.
Die Materialisierung ist einfach, direkt und zurückhaltend. Aussen wurden Beton und Naturputz verwendet. Der Naturputz mit den schwarzen und roten Quarzeinsprengseln verändert sich im Lauf der Zeit - Regen macht ihn dunkler, wäscht ihn aus, dadurch wird er immer farbiger. Der Naturputz gleicht sich durch seinen unregelmässigen Auftrag und seine Fähigkeit zu altern an die Fassaden des umliegenden Quartiers an. Die Schiebejalousien sind aus eloxiertem Aluminium. Ihre bronzene Farbe passt sich ein in Putz und Beton und verstärkt den homogenen Eindruck.
Innen, in den halböffentlichen Bereichen, sind die Flächen und Erschliessungszonen mit starken Farben markiert. Roter Hartbetonboden zieht sich wie ein Teppich über die Erschliessungstreppen. Die Terrassen und Balkone sind aus reziklierbarem, fugenlosem Natur-Gummigranulat.
In den Wohnungen entspricht die Materialisierung dem Prinzip der Flexibilität und den persönlichen Bedürfnissen der Eigentümer.