写真 © Florian Amoser
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Kindergarten Spittel

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2014
クライエント
Primarschule Affoltern am Albis
チーム
Sabrina Mehlan, Petra Meng
Generalplaner
Pöyry Schweiz AG

Der Kindergarten Spittel in Affoltern am Albis entsprach nicht mehr der aktuellen Schulbaurichtlinie des Kantons Zürich, die verlangt, dass jedem Hauptraum ein kleinerer Gruppenraum zugeordnet ist. Hinzu kam, dass das Gebäude aus dem Jahre 1968 nur unzureichende Arbeitsplätze für die Lehrpersonen aufwies und es an Materialräumen fehlte. Der anderthalbgeschossige Bau wies eine zeittypische schlichte, durchaus reizvolle Backsteinfassade auf, die an Attika und Fensterfronten von Sichtbetonbändern gefasst wurde. Die Substanz war gut erhalten, weswegen sich der Bauherr entschloss, das vorhandene Gebäude zu sanieren und aufzustocken.
Für das im Zuge der Ausschreibung erstplatzierte Büro illiz architektur schied ein unmittelbares Anknüpfen an die vorgefundene Architektur aus mehrerlei Gründen aus: Insbesondere sollte die Fassade des aufgestockten Gebäudes Minergie-Standard aufweisen, was ohne Eingriffe in die bestehenden Fassade und sichtbare Schnittpunkte zwischen „alt“ und „neu“ kaum umzusetzen gewesen wäre. Auf der Suche nach einer Fassadenlösung für das aufgestockte und gedämmte Gebäude entschieden sich die projektverantwortlichen Architektinnen Sabrina Mehlan und Petra Schlömer für eine Aussenhaut aus horizontal gelegten, schlanken Eternit-Fassadenschindeln in den vier Farben weiss, hellgrau, beige und sonnengelb.
Im aufgestockten Gebäude verfügt jeder der drei Klassen über einen 80 Quadratmeter grossen Hauptraum sowie einen Gruppenraum von 36 Quadratmetern. Die Räume und internen Verkehrsflächen, insbesondere das Treppenhaus, wirkten vor der Sanierung angejahrt, verbaut und etwas dunkel. Mit erstaunlich wenigen Eingriffen, wie einem neuem Treppengeländer, einer eleganten Beleuchtung und vor allem mit Farben gelang es den Architektinnen, das Bild der Räume vollkommen zu verändern. Aber nicht gelb und beige, sondern ein kräftiges Grün und vor allem das omnipräsente Weiss der Wände, Einbauschränke und Brüstungen bestimmen die sanierten Innenräume und machen sie hell und luftig. Im neuen Obergeschoss entstand so viel Nutzfläche, dass die Architekten den grösseren der beiden Klassenräume mit einer geräumigen Dachterrasse in den Aussenraum erweitern konnten.
Diese Aussparung innerhalb der Kubatur passt gut ins neue Erscheinungsbild des Gebäudes, dessen geschlossene, farbige Schindeltextur nur mehr durch die Öffnung des Eingangs und die grossen, liegenden Fenster unterbrochen wird – ein Haus, homogen in der Form, heterogen in seiner Erscheinung. Denn abgesehen von seinen Öffnungen prägen das Bild des Gebäudes vor allem die in drei unterschiedlichen Verlegemustern vorgehängten Schindeln.
Die Fassade erinnert mit ihren teils fliessenden Farbübergängen, ihrem teils kontrastreiches Nebeneinander an ein Gefieder oder die Reflektion von Wellen auf einem See. Welche Bilder sie auch evozieren mag, den projektverantwortlichen Architektinnen aus Wien und Zürich ging es darum, dem aufgestockten Gebäude eine neue, zur veränderten Kubatur passende Identität zu geben, und es mit einem dezidierten Farbkonzept innerhalb einer Nachbarschaft nüchterner, weiss verputzter Wohnbauten als öffentliches Bauwerk hervorzuheben. [Text: Frank Peter Jäger]

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