Technische Berufsschule

Die Technische Berufsschule Zürich (TBZ) musste im Zuge des Gestaltungsplans Zürich-Nord ihr Schulgebäude in Zürich Oerlikon aufgeben. Am Sihlquai sollte ein Neubau in unmittelbarer Nähe zum Hauptgebäude der TBZ Ersatz bieten. Stücheli Architekten gingen1997 aus dem international ausgeschriebenen Wettbewerb des Kantonalen Hochbauamts als Sieger hervor. Um das Bauvolumen von rund 3000 m3 in die Topografie einzufügen, wählte man einen L-förmigen Baukörper. Der niedrige Gebäudeteil übernimmt die Höhe des angrenzenden Stammhauses, während der Turm die benachbarten Bauten um sechs Geschosse überragt. Damit ergänzt der Neubau die Reihe der markanten Gebäude entlang des Flussraums und verweist auf seine öffentliche Nutzung. Die Erschliessung erfolgt hauptsächlich von der Ausstellungsstrasse her; ein zweiter, städtebaulich übergeordneter Eingang gewährt allen ausserschulischen Nutzern am Sihlquai Einlass. Die einem strengen Raumgitter folgende Grundstruktur des Gebäudes wird auf der Fassade sichtbar, als feines Netz aus Stützen und Sturzbändern. Funktionale Ausfachungen – vorgefertigte Decken-, Wand- und Fensterelemente – fügen sich in die massiven Rahmen ein und verleihen dem Bau eine zurückhaltende Eleganz. Die reduzierte Formensprache setzt sich im Inneren fort: Stützen strukturieren den Raum und lassen einer zukünftigen Nutzung maximalen Spielraum. Die Materialisierung orientierte sich an der Bedeutung der Räume – für die Erschliessungszonen wurden harte Materialien wie Beton und Kunststein verwendet, für die Unterrichtsräume weiche Oberflächen wie Holz, Tapeten und Kautschuk. Das Gebäude ist Minergie-zertifiziert, Heizung und Warmwasseraufbereitung für die rund 7‘000 m2 Nutzfläche erfolgen über eine durch Gasfeuerung ergänzte Wasserwärmepumpe.

2008 wurde der Bau mit der Auszeichnung «best architecture» in Gold ausgezeichnet.