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Sanierung Stiftskirche

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Locatie
Stiftshof 1, 71522 Backnang, Duitsland
Jaar
2021
Klant
Ev. Stiftskirchengemeinde Backnang
Team
I. Schichel, C. Süßmann, A. Kittler, P. Bertlein, H. Baurmann, M. Seemann

Der Hohe Chor der Stiftskirche dient der liturgischen Nutzung; er eignet sich für Taufen und Hochzeiten, für Andachten wie für kleine Konzerte gleichermaßen. Darüberhinaus soll er in Zukunft eine Begegnung mit zeitgenössischer sakraler Kunst ermöglichen und wird somit zum KunstRaum.

Werke christlich geprägter Künstler aus der Region treten in einen spannenden Dialog mit dem spätgotischen Raum. Das Chorgestühl bleibt in seiner jetzigen Position an den Längswänden bestehen.

FestSaal Alte Sakristei
Die Sakristei, ein künstlerisch wertvoller, homogener Raum, wird künftig stärker als bisher für das Gemeindeleben genutzt. Das spätgotische Netzgewölbe wird mit einem modernen Radleuchter angemessen inszeniert, die wertvolle Ausstattung ins rechte Licht gerückt. In diesem Raum finden Bibel- und Gesprächskreise, Seniorentreff und Konfirmandenunterricht statt. Nach dem Gottesdienst kann der Raum den festlichen Rahmen für Kirchenkaffee und außerordentliche Gemeindeveranstaltungen geben.

KinderKirche Obere Sakristei
Die heute nur selten zugängliche Obere Sakristei dient in Zukunft als KinderKirche; dazu erfährt sie eine behutsame Renovierung. Den Bezug zur Kirche mit dem Gottesdienst der Erwachsenen schafft das Fenster in den Chorraum. Das schöne Netzgewölbe wird restauratorisch überarbeitet. Durch den externen Zugang über den Treppenturm kann die Obere Sakristei auch unabhängig vom Kirchenraum genutzt werden.

KirchKaffee Hauptschiff
Der Bereich vor dem Hauptportal mit seinem neuen Glaswindfang wird freigeräumt und dient zukünftig als variabel bestuhlbare Veranstaltungsfläche. Nach dem Gottesdienst trifft man sich hier beim Kirchenkaffee, hier findet auch der neue Schriftenstand seinen Platz, hinter dem sich der Zugang zu den Toiletten verbirgt.

SanitärBereich Toiletten
Die bestehende, momentan von außen zugängliche Toilettenanlage wird umgebaut und ins Kirchenschiff diskret erweitert; dadurch wird sie vom Innenraum aus erreichbar. Die Zugänge verbergen sich hinter dem neuen Schriftenstand, der einem Möbel gleich unter die Seitenempore frei eingestellt wird; die Fenster werden nicht beeinträchtigt.

RaumLichtung Emporen
Die aus den späten zwanziger Jahren stammende zweigeschossige Emporenanlage beeinträchtigt die Raumwirkung des Hauptschiffs und verhindert den Lichteinfall durch die großen Fenster. Zudem besteht von den meisten Emporenplätzen keine Sichtverbindung zum Altar. Die Herausnahme der zweiten Emporenebene klärt die räumliche Situation und stärkt die Vertikalität der Orgel. Die verbliebenen Wandauflager erhalten als Träger der Beleuchtungskörper eine neue Funktion.

LeerRaum Vierung
Die Vierung bleibt leer, indirektes Licht inszeniert sie als Ort der Verkündung. Die Kanzel wird in ihrer herausragenden Stellung gestärkt. Bei Konzerten dient die Vierung als Raum für den Chor.

SängerBalkon Turm
Die Notwendigkeit, den durch den Rückbau der zweiten Emporenebene entfernten Zugang zu den Türmen zu gewährleisten, führt zur Anfügung zweier fein detaillierter Stahlbalkone, die bei festlichen Gottesdiensten auch als Sängeremporen genutzt werden können.

BehindertenToilette Seiteneingang
Unter dem Aufgang zum Treppenhaus im südlichen Turmbereich findet eine behindertengerechte Toilette Platz; dort ist sie, leicht auffindbar im Bereich des Seiteneingangs gelegen, gut erreichbar, andererseits diskret den Blicken verborgen.

WindFang Hauptportal
Der bestehende, hölzerne Windfang verdeckt den Hauptzugang zum Kirchenschiff, er wird durch einen großzügig dimensionierten, modern gestalteten Windfang aus Glas ersetzt, der den Besucher auf die geänderte Funktion des Eingangsbereichs hinweist.

HandlungsOrt Altar
Der bestehende Altarblock verhindert in seiner Massivität die Verbindung zwischen Kirchenschiff und Chor und kann seine monumentale Wirkung in der ohnehin beengten Vierung nicht ausspielen. Die Chorstufen werden als Podest in das Mittelschiff hineingenommen, ein neu gestalteter, schlichter Altar wird zum verbindenden Element der beiden unterschiedlichen Kirchenräume; er ist nunmehr eindeutig dem Langhaus zugeordnet.

GrabLege Krypta
Die Krypta wird vom Kirchenschiff aus über einen neu gestalteten Abgang zugänglich gemacht, der Umweg durch die Alte Sakristei entfällt. Durch eine Inszenierung mit gedämpftem Licht wird der besondere Wert der Grablege verdeutlicht, durch ein Gitter am Fuße der Treppe kann die Sicherheit dennoch gewährleistet werden.

LichtRaum Chor
Durch kleine, lichtstarke Strahler wird das spätgotische Netzgewölbe des Chorraums ins rechte Licht gesetzt. Diese indirekte Beleuchtung verdeutlicht die Konstruktion der Rippen und macht die Architektur zum LichtRaum. Linear gehängte Glaspendel schaffen eine zweite Lichtebene für Veranstaltungen aller Art, eine Hinterleuchtung des Chorgestühls inszeniert die hohen Seitenwände.

StiftsHof Rampe
Eine parallel der Terrassenstützwand geführte Rampe dient der barrierefreien Zugänglichleit der Kirche und der Veranstaltungsräume in den Sakristeien vom Stiftshof aus. Damit wird die isolierte Lage der Kirche gemildert, der Platzraum dient bei gemeindlichen Festen als erweiterter Kirchenraum.

BodenBelag Kirchenschiff
Der Steinbelag des Langhauses wird erneuert und vereinheitlicht. Zum Vorschlag kommt ein grau-beiger Juramarmor von der Alb. Der helle Boden mindert die Wucht der Emporen und entspricht eher dem variabler nutzbaren Raum. Die hölzernen Bankspiegel werden aufgearbeitet und bleiben weitgehend bestehen.

KunstLicht Decke
Die bestehende Flachdecke wird zur Aufnahme von Einbauleuchten mit hoher Lichtintensität bei weitreichender Blendfreiheit genutzt. Glaspendel schaffen eine zweite, flächige Lichtebene über den Bankreihen. Unter den Emporen entsteht durch Halbeinbauleuchten ein hell ausgeleuchteter Raum. Die Leuchten selbst nehmen sich als technische Elemente stark zurück.

VorRaum Sakristei
Der externe Zugang zur Sakristei dient weiterhin nicht nur als Vorraum, sondern auch als Lagerort. Zur fachgerechten Aufbewahrung von Stehtischen und Gerät wird ein großer Schrank eingebaut, der die Durchgängigkeit des Netzgewölbes nicht stört.

AufBewahrung Kanzelaufgang
Durch den neuen Zugang zur Krypta vom Hauptschiff aus entsteht ein kleiner Lagerraum um die Treppe zur Kanzel; er dient der Aufbewahrung all jener Gegenstände, die dem FestSaal-Charakter der Alten Sakristei nicht zuträglich sind.

GlasKunst Fenster
Die hohen Fenster des Chors, aber auch die Fenster im Hauptschiff dienen nicht nur der Belichtung, sondern auch der künstlerischen Überhöhung und damit der Verdeutlichung des Wortes. Eine zeitgemäße Überarbeitung der Glasflächen im Rahmen eines Künstlerwettbewerbs ist daher wünschenswert.

RaumSchale Hauptschiff
Die Herausnahme der zweiten Emporenebene ermöglicht die zusammenhängende Lesbarkeit der Raumschale. Ein egalisierender heller Anstrich verdeutlicht den architektonischen Aufbau und führt zu einer Sakralisierung der Raumwirkung.

TaufOrt Chor
Der Hohe Chor eignet sich in besonderer Weise als Ort für Taufen. Eine variabel nutzbare Bestuhlung ermöglicht unterschiedliche Formen der Wahrnehmung - frontal wie face-to-face, geradlinig wie oval, großzügig wie intim. Das Taufbecken erhält seinen besonderen Platz unter einem der schlanken Chorfenster.

LutherStube Turmaufgang
Die angedachte Einrichtung einer Lutherstube im Turmaufgang wird über den nördlichen Vierungsbalkon begangen. Im riesigen Dachbereich über der Flachdecke des Hauptschiffs findet eine Dauer-Ausstellung über die Reformation in Württemberg ihren beeindruckenden Rahmen.

KirchBerg Modell
Die Gesamtanlage des Backnanger Kirchbergs mit Stifts-und Pfleghof sowie den beiden Kirchen wird erst im Modell begreifbar. Der Standort eines Bronzemodells am Zugang zur Krypta schafft die Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart dieses einzigartigen Ensembles.

KonzertRaum Orgelempore
Die große Orgel der Stiftskirche wird durch den Wegfall der zweiten Empore in ihrer wichtigen Funktion für die Kirchenmusik Backnangs gestärkt. Der Sakralraum wird für den Besucher als Konzertraum erfahrbar, die Orgel bildet in ihrer dominanten Stellung den perspektivischen Bezugspunkt des Hauptschiffs.

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