Industrieareal, kurz nach Fertigstellung des Unteren Fabrikweihers, 2011.
Unterer Fabrikweiher im Herbst, ein Jahr nach Fertigstellung.
Unterer Fabrikweiher, Villengarten im Hintergrund.
Oberer Fabrikweiher im Sommer, zwei Jahre nach Fertigstellung Rundweg und Erlenwäldchen.
Park Villa Jenny von Evariste Mertens, Ende 19. Jahrhundert.
Obstgarten vor altem Fabrikgebäude.
Blick vom Turbinenplatz mit Föhren zum ersten Parkplatz mit blühenden Wildbirnen.

Industrieareal Jenny

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Jaar
2011
Klant
Ziegelbrück Energie

Das zweistufige Kraftwerk im Industrieareal Jenny in Ziegelbrücke wird durch ein neues, einstufiges Kraftwerk ersetzt. Aufgrund der damit verbundenen, erheblichen Eingriffe in die Kanallandschaft, wurden von Behördenseite vielfältige, ökologische Ersatzmassnahmen für den neuen Unteren Fabrikweiher gefordert. Des Weiteren galt es, den Nutzungsansprüchen der Loftbewohner gerecht zu werden und den Anforderungen des Hochwasserschutzes nachzukommen.

Der Untere Fabrikweiher steht in angrenzender Nachbarschaft zu Obstgarten und Villenpark, geplant von Evariste Mertens in der 2. Hälfte des 19.Jh.. Nordseitig wird der Weiherraum geprägt durch die Fassade des ehemaligen Fabrikgebäudes (heute Loftwohnungen) und ihrer Terrasse. Der Weiher muss als technisches Wasserbauwerk funktionieren (3-5 Entleerungen jährlich) und soll, gemäss der Tradition der künstlich angelegten Kanäle und Teiche zur industriellen Nutzung, auch ein dementsprechendes Gesicht erhalten. Landzungen strukturieren das Gewässer in 5 Kammern, die miteinander verbunden sind und die durch die entsprechende Geländemodellierung im Falle einer Entleerung Ihr Wasser innert kurzer Zeit an das alte Gerinne abgeben. Wasserfassende Rückzugsmulden in Flachwasserbereichen ermöglichen Flora und Fauna in dieser Zeit ein Überleben. Durch die Art und Weise der Geländemodellierung entstehen Böschungen in verschiedenen Neigungen und Expositionen und damit vielfältiger Lebensraum, wo hohe Biodiversität erwartet werden kann. Ein vielfältiges, einheimisches Pflanzensortiment, bestehend aus Gehölzen, Wildstauden, Schwimmblattpflanzen und Wildblumenwiese bildet dafür die Grundlage. Die Loftbewohner erleben den Wasserpark über den leicht erhöhten Holzsteg, welcher vom gemeinschaftlich genutzten Obstgarten ausgehend, der neuen Topographie folgend, über dem Wasser schwebend als Plattform endet. Die Gehölzpflanzung unterstreicht die topografische Vorgabe und reagiert durch Ihr Setzungsprinzip auf die engen Platzverhältnisse; gleichzeitig lenkt sie den Blick. Jahr für Jahr wird das Raumgebilde durch Wachstum stärker. Die ganze Anlage wurde ausschliesslich mit vorhandenen Materialien vor Ort erstellt, was sich ausserordentlich positiv auf Ökologie und Ökonomie auswirkt.

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