Wohnsiedlung Sihlgarten
Leimbach, Zwitserland
- Architecten
- Galli Rudolf
- Jaar
- 2003 – 2007
- Team
- Claudio Schiess, Matthias Brunner, Matthias Amsler, Ivanna Vukoja
- Generalunternehmung
- Karl Steiner AG, Total Services Contractor, Zürich
- Bauherrenvertretung
- WohnBauBüro AG, Uster
- Bauingenieur
- Kocher Ingenieurbüro für Hoch- und Tiefbau AG, Bülach
- Gebäudetechnik HLK
- Polke Ziege Von Moos AG, Zürich
- Elektrotechnik
- Polke Ziege Von Moos AG, Zürich
- Akustik und Bauphysik
- Wichser Akustik und Bauphysik AG, Zürich
- Landschaft
- Andreas Tremp Landschaftsarchitekten, Zürich
Die grossmassstäblichen Lagerhallen und die befahrene Leimbachstrasse über der Sihl im Norden und Osten, dagegen die stimmungsvolle Topografie mit genossenschaftlichen Reihenhäusern und Gärten am Fuss des Uetlibergs im Süden und Westen bestimmen einen heterogenen Kontext. Das Projekt reagiert auf die Dualität dieser Situation: Die Winkelfigur der genossenschaftlichen Wohnbebauung bildet einen nach Westen ausgerichteten ruhigen Hofraum, der an die bestehenden Grünräume anschliesst. Ein Durchgang im Nordosten des Winkels ermöglicht den Bewohnern eine direkte Verbindung zu Brücke und S-Bahn und vernetzt die Wohnsiedlung mit dem Sihlraum und dem Quartier.
Insgesamt 57 Wohnungen mit zwei bis fünfeinhalb Zimmern auf einer oder zwei Etagen bieten der jeweiligen Lage angepasste Typologien: Entlang der Sihl befinden sich Geschosswohnungen mit durchgehendem Grundriss und flussseitigen grossen Wohnküchen, die diagonal mit den Wohnräumen zum Hof verbunden sind. An der Leimbachstrasse liegen Maisonettewohnungen mit Zimmern zum Siedlungshof. Diese Wohnungen werden strassenseitig über verglaste Laubengänge, die als Zwischenzone einen wirksamen Lärmschutz bilden, erschlossen.
Die umlaufenden Fassadenbänder fassen den Baukörper mit den variierten Grundrisstypologien und den verschiedenartigen Aussenräumen zu einem Ganzen. Platten aus hellem Travertinstein bekleiden die umlaufenden Brüstungsbänder. In der vertikalen Anordnung erinnert die charakteristische Oberfläche des Travertins an Baumrinde, wie sie in der Flussumgebung zahlreich vorhanden ist. Die Wahl des Steins ist von Otto Senns Parkhaus Zossen in Basel aus den 1930er Jahren inspiriert: Gleichzeitig rau und fein, verleiht der Stein dem Gebäude eine stimmungsvolle Ausstrahlung. Die Fassade ist unterhaltsarm und nachhaltig, wobei die Unempfindlichkeit gegenüber den Staubimmissionen der Leimbachstrasse eine wichtige Rolle spielt. Komplementär zur geschlossenen Fassade entlang der Leimbachstrasse wirkt die ganztags besonnte Hofseite mit ihren durchlaufenden Balkonen mediterran offen.
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